Freitag, 20. August 2010

"Lasst das Beerdigte beerdigt! "

Foto: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/12411/display/19496940

Im Schloss Gottorf in Schleswig befindet sich als besonderes Ausstellungsstück das "Nydam-Boot". Genauere Beschreibung s.unten.
Es stammt noch aus der Zeit bevor die Wikinger auftauchten, vielleicht ist es "urgermanisch" oder gar vorgermanisch.

Nun gibt es wieder viele Theorien, die die Herkunft, Sinn und Zweck des Versenkens im Moor erklären wollen. Schnell geht es wieder um das Thema Grabstätte (s. Beiträge zum Thema Megalithkulturen) und andere materialistische Interpretationsversuche.

Nun hing über dem aus dem Moor ausgebuddelten Boot etwas, was man heute als moderne Kunst bezeichnet: Schwarze Scheiben, wie groteske Masken von Gesichtern. Es sollte eine "Installation" sein. (Wenn bei uns der Handwerker eine Installation macht, dann sieht das etwas anders aus).
Man hatte nun wirklich den Eindruck als stiegen aus dem Boot, die einstigen Ruderer wie Gespenster in die Höhe. Das konnte einen dann doch merkwürdig in der Seele berühren.

Die Frage taucht auf: Was bedeutet es eigentlich geistig, wenn Dinge, die von der Menschheit bewusst in die Verborgenheit gebracht wurde, wieder ans Tageslicht gehoben werden?
Es wurde ja dieses Boot bewusst etwas "aus der Welt geschafft". Es klebt gewissermaßen etwas daran, was versenk worden ist. Nun holt man es wieder heraus. Welche Wirkung haben diese alten Dinge dann auf den heutigen Menschen?

Sind es positive geistige Wirkungen oder nicht?

Mein Vorschlag wäre, dass man nach der Untersuchung eines solchen Gegenstandes, diesen am besten wieder im Moor versenken sollte. Es würde ja reichen, wenn man einige schöne Zeichnungen anfertigte, damit die Nachwelt die Schönheit der Form noch erleben könnte. Dann würde man dem Geistigen entgegen kommen, das die Alten mit dieser Opfertat verbanden.



Nydam-Bootzuletzt geändert am 26.05.2008
Das Nydam-Boot im Archäologischen Landemuseum Schloß Gottorf in Schleswig sieht aus wie ein Drachenboot, ist aber keines.
Das Nydam-Boot ist vielmehr ein reines Ruderboot; geborgen wurde es als eines von zwei Booten am 18. August 1863 im Nydam Moor, von dem es seinen Namen hat (das zweite Boot ging im Krieg 1864 verloren). Das Nydam-Boot ist ca. 23 Meter lang und 3,50 Meter breit. Aufnehmen konnte es bis zu 45 Mann, von denen etwa 30 Mann Ruderer waren, die das Boot antrieben (andere Quellen nennen eine Gesamtzahl von 60 Mann, von denen 40 Mann Ruderer waren).
Dendrochronologische Untersuchungen datieren die Bauzeit auf etwa 320 nach Christus; es stammt also aus einer Zeit einige Jahrhunderte vor dem Aufkommen der Wikinger und ist das einzige erhaltene Boot aus der Zeit der Völkerwanderung.
Das Nydam-Boot war nordseetauglich; man vermutet, daß es überwiegend militärischen Zwecken diente und weniger dem Warentransport. Darauf deutet auch das viele Kriegsgerät (Lanzen Speeere, Schilde, Schwerter und mehr) hin, das zusammen mit dem Nydam-Boot vermutlich in der Mitte des 4. Jahrhunderts imNydam Moor versenkt wurde. Man nimmt an, daß die Versenkung ein Dankopfer für eine gewonnene Schlacht an eine unbekannte Gottheit war.
Das Nydam-Boot ist im Archäologischen Landesmuseum in einer eigenen Halle, der Nydam-Halle, ausgestellt ([1]). Es zählt ganz eindeutig zu den Sehenswürdigkeiten der Region.

Quelle:http://www.marschundfoerde.de/artikel/nydamboot.html