Dienstag, 29. Dezember 2009

Flüchtlinge in Nordafrika

Mehr als alles, was ich bisher zu diesem Thema gelesen habe, hat mich folgender persönliche Bericht eines Afrikaners bewegt, der sogar mehrfach versucht hat nach Europa zu gelangen und es schließlich auch geschafft hat:

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?
In Nordafrika warten schätzungsweise zwei Millionen Menschen darauf, das Meer nach Europa zu überqueren. Und täglich sterben viele bei diesem Versuch. Frank Dumnoi hat es auch versucht. Er hat überlebt. Das ist die Geschichte seiner tragischen Odyssee.

MACHT AUS DER MASCHINE UND DEM INTERNET

Wenn einstmals ein Bauer einen Knecht hatte, eine Kuh und ein Pferd, dann konnte er über diese Wesen bestimmen. Er hatte über sie eine gewisse Macht. Eine viel größere Macht hatte ein König, er konnte über die Menschen in seinem Land bestimmen. Millionen mussten seinen Anordnungen folgen. Wollte er Krieg führen, dann zogen Tausende für ihn ins Feld.

Heute ist diese Form der Machtausübung in westlichen Gesellschaften nur noch in der Wirtschaft möglich. Betriebe werden nach den Strukturen von effizienter Machtausübung geführt. Staatliche Macht wird durch viele Kontrollorgane gefiltert und ist nur indirekt ausübbar. Es ist dies auch keine persönliche Macht mehr, sondern eine anonyme.

Dafür hat der einzelne Mensch eine neue Möglichkeit Macht auszuüben. Es ist die Macht der Maschine. Ein Auto mit hundert "PS" (Pferdestärken) vermittelt dem Benutzer ein dementsprechendes Machtgefühl. Das Unheil, das er mit seiner Maschine anrichten kann, ist auch dementsprechend groß.

Immer, wenn wir eine Maschine benützen, infiltriert sie uns unmerklich mit der Energie, Kraft, Macht, die verborgen hinter ihr oder in ihr wirkt.

Ins Unermessliche wächst die Macht-Suggestion, durch das Internet. Über das Wissen der Menschheit nach Belieben verfügen zu können, hat starke, unbewusste Rückwirkungen auf die einzelnen Individuen. Sie fühlen sich in historisch einzigartiger Weise erhaben über alles. Es steht ihnen alles in der Welt zu Diensten.

Das bedeutet eine neue moralische Aufgabe für die Menschheit.

Montag, 28. Dezember 2009

Weihnachtliche, religiöse Gefühle?

In dieser Zeit ständig schwindender Religiosität kommt es zu merkwürdigen Stimmungen in den menschlichen Seelen. Gerade Menschen, die aus einer gewissen Tradition heraus noch eine Beziehung zum Religiösen hatten, kommen heute in zeit-typische Schwierigkeiten. Intellektuell meinen sie, dass das Religiöse irgendeine Bedeutung hat, aber mit ihrem Denken kommen sie nicht an diese Dimension heran. Mit der Zeit verlieren sich dann auch im Fühlen die letzten Beziehungen zu einer religiösen Welt.
Es bleiben meist noch Reste von pseudo-religiösen Handlungen, wie man sie z.B. beim massenhaften Kirchgang am Heiligen Abend beobachten kann.

Die Menschen können dann noch einige Zeit durch äußere Anregungen, Stimulantien oder Dekorationen in der Seele die Erinnerung an so etwas wie ein weihnachtliches Gefühl künstlich erzeugen - vielleicht auch eher vortäuschen -, aber so eine rechte Befriedigung wird die Seele nicht mehr finden können. Die verbleibenden Gefühle haben mehr den Charakter des Sentimentalen.
Ein Beispiel für solche geradezu dramatische und chaotische moderne Seelenkonstitutionen konnte man in einem Interview mit dem Dirigenten Enoch zu Guttenberg, dem Vater des aufstrebenden neuen Verteidigungsministers, in der Zeitschrift Cicero 1/2001 studieren:

...."Es heißt, Sie seien ein romtreuer Agnostiker. Was muss man darunter verstehen?

Ich gehe jeden Sonntag mit meinen Kindern in die Kirche, und wir beten jeden Abend mit ihnen, weil ich finde, sie können erst für oder gegen etwas entscheiden, wenn sie es kennen. Ich liebe die alte, tridentinische Kirchenliturgie und ich liebe das Evangelium. Es gibt keine schönere Religion als das Christentum mit seinen Gesetzen der Liebe... Doch mein Gehirn ist absolut atheistisch. Ich müsste wirklich lügen, wenn ich sagen würde, ich könnte glauben.

Sie glauben also nicht an die Existenz Gottes?

Nein, die halte ich für völlig ausgeschlossen. ... Am schlimmsten ist für mich der Abschied vom eigenen Glauben. Darunter leide ich täglich..

Wie dirigieren Sie ein Requiem oder die Matthäuspassion, wenn Sie nichts mehr glauben können?

Ja, das ist das Erstaunliche: Die Kunst ist der Ort, an dem ich das alles wiederfinde. Wenn ich die Matthäuspassion dirigiere, dann habe ich vom ersten Ton an auf einmal überhaupt keine Zweifel mehr. Und mit dem letzten Ton ist alles wieder weg. Dann gehe ich raus, hänge den Frack an den Haken und bin verzweifelt..."

Ein Vater, der jeden Abend mit den Kindern betet, ohne an das zu glauben, was er dabei sagt. Welche Gefühle und Empfindungen werden dabei wohl in den Kindern veranlagt? Sie wachsen auf in der Schizophrenie, äußerlich etwas zu tun, zu plappern, was innerlich nicht abgedeckt ist. Sie werden erzogen in der Unwahrheit. So gewöhnen sie sich daran ihr Leben in Unwahrheit zu gestalten.
Das ist ein Bild für vieles, was unsere heutige Kultur auszeichnet: Ein Mensch verkauft ein Produkt, von dem er im Innersten nicht voll überzeugt ist; er arbeitet in einem Beruf oder in einer Firma, und liebt ihn nicht...

Das Leben in Unwahrheit und Lüge gilt es zu überwinden, dann wird man auch die Religion in einem neuen Gewand wiederfinden können.
Man kann den Satz ernst nehmen: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Wer sich auf den Weg macht, in absoluter, konsequenter Wahrheit sein Leben zu gestalten, der findet zum Geiste; oder: der hat ihn schon.

Ein Weg ist es, weil man das Ziel kaum in einem Erdenleben erreicht. Man erlangt dabei zu gleicher Zeit auch das wahre Leben, eine neue Lebenskraft, Gesundheit und Heilung.



Donnerstag, 24. Dezember 2009

Scipios Geist-Traum

Heute wird in der FAZ auf einen alten hellseherischen Text von Scipio hingewiesen. In einer Überarbeitung will ich ihn hier noch einmal veröffentlichen:

Traum Sicipios

von Marcus Tullius Cicero

Der „Somnium Scipionis": Schlussstück des Dialogs "De re publica" von Cicero. Entnommen der Internetseite http://12koerbe.de/pan/qu.htm von Hans Zimmermann. - Stark gekürzt. D.C.


Scipio (Publius Africanus minor -* 185 v. Chr.129 v. Chr.) begegnet im “Traum” seinem Adoptiv-Großvater Africanus maior ( Publius Africanus maior -* 236 v. Chr.183 v. Chr.),und seinem Vater Paulus (Lucius Aemilius Paullus Macedonicus -* um 229 v. Chr.160 v. Chr.) und wird von diesen über seine Schauungen aufgeklärt.


"...Hier zeigte sich mir Africanus maior, mein Großvater. Sobald ich ihn erkannt hatte, fuhr ich allerdings zusammen, aber jener sprach: "Bleib bei Bewusstsein und lass die Furcht fahren, Scipio, mein Enkel, und nimm ins Gedächtnis auf, was ich dir sage."

Hier fragte ich, ob er selbst denn lebe und auch mein Vater Paulus und alle die anderen, die wir für tot hielten.

"Eben die leben", sprach er, "die aus den Körperfesseln wie aus dem Kerker entflohen, während euer sogenanntes Leben nur Tod ist. Siehst du nicht deinen Vater Paulus, wie er zu dir kommt?" Sobald ich diesen erblickte, vergoss ich eine Menge Tränen, jener aber hinderte mich, indem er mich umarmte und küsste, weiter zu weinen.

Und, kaum dass ich meine Tränen verdrückt hatte und wieder zu sprechen fähig war, fragte ich ihn: "Bitte sag mir, heiligster und bester Vater, da dies nun das Leben ist, wie ich Africanus maior sagen höre, was bleibe ich auf Erden? Warum beeile ich mich nicht, zu euch zu kommen?"
"So ist es nicht", antwortete jener. "Denn solange nicht der Gott, dessen Tempel alles dies ist, was du hier erblickst, dich von diesen Wächtern deines Körpers befreit hat, kann dir der Zugang hierher nicht offen stehen.

Die Menschen sind nämlich unter dem Gesetz geschaffen, jenen Ball zu bewachen, den du in diesem Tempel in der Mitte siehst, der Erde genannt wird, und ihnen ist ein Bewusstsein gegeben aus jenen ewigen Feuern, die ihr Gestirne und Sterne nennt, die kugelig und rund, belebt von göttlichen Geistwesen, ihre Kreisbahnen mit erstaunlicher Geschwindigkeit vollenden.

Deshalb musst auch du, Publius, und jeder Frommgesinnte sein Bewusstsein in der Bewachung des Körpers zurückhalten und ohne Geheiß dessen, von dem jenes Bewusstsein euch gegeben ist, dürft ihr nicht aus dem menschlichen Leben davonwandern, damit ihr nicht vor der vom Gott zugewiesenen Menschen-Aufgabe zu fliehen scheint.

Aber so, Scipio Publius, mein Sohn, wie dein Großvater hier, und wie ich, der ich dich gezeugt habe, pflege Gerechtigkeit und fromme Gesinnung. Solch ein Leben ist die Straße zum Himmel und in die Vereinigung all derer, die schon gelebt haben und vom Körper gelöst jenen Ort bewohnen, den du hier siehst", – es war aber dieser Kreis zwischen den Flammen leuchtend in hellstem Glanz -, "den ihr, wie ihr es von den Griechen übernommen habt, Milchstraße nennt."

Von dort aus schien mir, wie ich es betrachtete, alles übrige herrlich und wunderbar. Es gab dort aber Sterne, die wir niemals von diesem Ort aus gesehen haben, und Größenverhältnisse bei ihnen allen, von denen wir keine Ahnung gehabt haben; die Kugeln der Sterne aber übertrafen die Größe der Erde mit Leichtigkeit. Ja die Erde selbst erschien mir so klein, dass es mich unseres Reiches, mit dem wir nur gleichsam einen Punkt von ihr berühren, schämte.

Als ich diese näher betrachtete, fragte der Africanus: "Bitte, wie lange noch wird dein Geist an die Erde geheftet sein? Siehst du nicht, in was für Tempel du gekommen bist? In neun Kreisen oder vielmehr Globen ist alles ineinander verschachtelt, von denen einer der himmlische ist, der äußerste, der alle anderen umfasst, der höchste Gott selbst, der die übrigen beschirmt und zusammenhält; in dem jene befestigt sind, die dort entlangwälzen, die ewigen Umläufe der Sterne.

Ihm untergeben sind sieben, die in Gegenbewegung zum Himmel sich rückwärts drehen.
Darunter allerdings gibt es nichts als Sterbliches und Hinfälliges, außer den Seelen, die als Gabe der Götter dem Menschengeschlecht gegeben sind; oberhalb des Mondes ist alles ewig.

Denn diejenige, die die mittlere und neunte ist, die Erde, bewegt sich nicht und ist die unterste, und auf sie fallen alle Gewichte hinab durch die eigene Neigung."

Als ich dies staunend betrachtete, fragte ich, sobald ich mich wieder gefasst hatte: "Was ist das für ein gewaltiger, süßer Klang, der meine Ohren erfüllt?"

"Es ist jener, der von dem Antrieb und der Bewegung der Sphären selbst hervorgebracht wird. Eben deswegen wird jener höchste sterntragende Himmelsumlauf, dessen Umschwung erregter ist, mit einem hohen und lauten Ton bewegt, mit dem tiefsten Ton aber dieser unterste Mondumlauf; denn die Erde als neunte, die unbeweglich bleibt, hängt in ihrer Stelle,

indem sie den Mittelpunkt der Welt umfasst.

Jene acht Umläufe jedoch, bei denen zwei die gleiche Größe haben, bewirken sieben in Intervall-Abständen auseinandergesetzte Töne; indem gelehrte Menschen dies mit Saiten und Gesängen nachahmten, öffneten sie sich die Rückkehr zu diesem Ort, wie auch andere, die aufgrund ihrer herausragenden Begabungen im menschlichen Leben göttliche Studien betrieben haben.

Von diesem Klang erfüllt sind die Ohren der Menschen taub geworden; und es gibt auch keinen abgestumpfteren Sinn bei euch, wie, wo der Nil in die sogenannten Katadupa herabstürzt von den höchsten Bergen, das Volk, das jenen Ort bewohnt, wegen des lauten Tosens des Gehörssinns entbehrt. Dieser Klang aber ist so laut aufgrund des intensiven Umschwungs des ganzen Alls, dass ihn die Ohren der Menschen nicht fassen können, wie ihr auch nicht in die Sonne geradewegs hineinblicken könnt, und von ihren Strahlen eure Sichtschärfe und euer Augenlicht überwältigt wird."

Über all dies verwundert richtete ich dennoch den Blick unverwandt auf die Erde. Da sprach Africanus: "Ich sehe, dass du Wohnsitz und Stätte der Menschen betrachtest; wenn es dir so klein scheint – wie es ja auch ist, dann blick immer zum Himmlischen auf und schätze jenes Menschliche gering. Denn welche Berühmtheit im Gespräch der Menschen oder welchen erstrebenswerten Ruhm kannst du erlangen? Du siehst, dass man auf Erden an spärlichen und engen Orten wohnt, und an diesen selbst, diesen "Flecken", wo man wohnt, wüste Einöden, dazwischengeschoben, und dass die Leute, die die Erde bewohnen, nicht nur so abgeschirmt sind, dass nichts zwischen ihnen von den einen zu den anderen fließen kann, sondern auch teils abseits, teils quer zu euch, teils auch euch entgegen stehen.

Bei diesen könnt ihr sicherlich keinen Ruhm erwarten."

„Kamaloka“ heißt des Antroposophen

nachtodlicher Höllenofen.

Als Werdender ist er bestrebt,

dass er es lebend schon erlebt.

nach M.Eggert


Mittwoch, 23. Dezember 2009

Die zwei Jesusknaben - Forschungsergebnisse Rudolf Steiners

Heute ist das Weihnachtsfest in seiner wahren Bedeutung immer weniger Menschen zugänglich. Das alles ist eine Folge der Lehren der beiden großen Kirchen über die Jahrhunderte hinweg. Es ist ihnen nicht gelungen, die biblische Lehre zu vertiefen und dadurch den geistigen Sehnsüchten der heutigen Menschheit eine entsprechende geistdurchdrungene religiöse Weltanschauung zu vermitteln.

Sie suchen ihre Rettung in der Verflachung, Relativierung und Anpassung des Evangeliums an ein oberflächliches Bewusstsein. Oder im dogmatischen Hängen an alten Traditionen.

Nur die geisteswissenschaftliche Forschung kann den Menschen heute noch den Zugang zu den Evangelien in einer Weise vermitteln, der heutigen Bewusstseins-Ansprüchen gerecht wird. Rudolf Steiners Erkenntnisse in Zusammenhang mit dem Weihnachtsgeschehen sind dafür ein Beispiel:

Die zwei Jesusknaben

Durch seine geisteswissenschaftlichen Forschungen kam Rudolf Steiner zu der Ansicht, dass zur Zeit der Zeitenwende nicht einer, sondern zwei Jesusknaben geboren worden sind, dernathanische und der salomonische Jesus, die beide dem Geschlecht Davids entstammen:

12 Und David erkannte, daß der HERR ihn zum König über Israel bestätigt und sein Königtum erhöht hatte um seines Volkes Israel willen. 13 Und David nahm noch mehr Frauen und Nebenfrauen in Jerusalem, nachdem er von Hebron gekommen war, und es wurden ihm noch mehr Söhne und Töchter geboren. 14 Dies sind die Namen der Söhne, die ihm zu Jerusalem geboren sind: Schammua, Schobab, Nathan, Salomo, 15 Jibhar, Elischua, Nefeg, Jafia, 16 Elischama, Eljada, Elifelet. (2 Samuel 5,14)

Steiners Angaben über die beiden Jesusknaben mag auf den ersten Blick verblüffend und befremdend erscheinen, doch zeigt sich einer näheren Betrachtung, dass in den Evangelien zwei sehr unterschiedliche Geburtserzählungen gegeben werden. Die Geburtserzählung im Matthäus-Evangelium weicht deutlich von der des Lukas-Evangeliums ab; außerdem sind auch die Geschlechtsregister, die in beiden Evangelien angeben sind - und die im jüdischen Kulturkreis für gewöhnlich sehr gewissenhaft gepflegt wurden - wesentlich voneinander abweichend. Will man also die Evangelien ernst nehmen und nicht nur für phantasievolle Dichtungen nehmen, so entsteht hier immerhin ein gewisser Erklärungsbedarf. Rudolf Steiners Darstellung mag im einzelnen sehr komplex und verwirrend erscheinen - aber das kann vielleicht insoferne wenig verwundern, als es hier um zentralste Ereignisse der Menschheitsentwicklung handelt, die nicht so leicht in ihrer ganzen Tiefe zu erfassen sind. Knapp zusammenfassend stellt Rudolf Steiner die Sache so dar:

"Man betrachte zunächst Jesus von Nazareth. Dieser hatte ganz besondere Daseinsbedingungen. Im Beginne unserer Zeitrechnung sind zwei Jesus-Knaben geboren worden. Der eine stammte aus der nathanischen Linie des Hauses David, der andere aus der salomonischen Linie desselben Hauses. Diese beiden Knaben waren nicht ganz zu gleicher Zeit geboren, aber doch annähernd. In dem salomonischen Jesus-Knaben, den das Matthäus-Evangelium schildert, inkarnierte sich dieselbe Individualität, die früher als Zarathustra auf der Erde gelebt hat, so daß man in diesem Jesus-Kinde des Matthäus-Evangeliums vor sich hat den wiederverkörperten Zarathustra oder Zoroaster. So wächst heran, wie ihn Matthäus schildert, in diesem Jesus-Knaben bis zum zwölften Jahre die Individualität des Zarathustra. In diesem Jahre verläßt Zarathustra den Körper dieses Knaben und geht hinüber in den Körper des anderen Jesus-Knaben, den das Lukas-Evangelium schildert. Daher wird dieses Kind so plötzlich etwas ganz anderes. Die Eltern erstaunen, als sie es in Jerusalem im Tempel wiederfinden, nachdem in dasselbe der Geist des Zarathustra eingetreten war. Das wird dadurch angedeutet, daß der Knabe, nachdem er verlorengegangen war und in Jerusalem im Tempel wiedergefunden wurde, so gesprochen hat, daß ihn die Eltern nicht wiedererkannten, weil sie dieses Kind - den nathanischen Jesus-Knaben - eben nur so kannten, wie er früher war. Aber als es anfing zu den Schriftgelehrten im Tempel zu reden, da konnte es so sprechen, weil in dasselbe der Geist des Zarathustra eingetreten war. - Bis zum dreißigsten Jahre lebte der Geist des Zarathustra in dem Jesus-Jüngling, der aus der nathanischen Linie des Hauses David stammte. In diesem andern Körper reifte er heran zu einer noch höheren Vollendung. Noch ist zu bemerken, daß in diesem andern Körper, in dem jetzt der Geist des Zarathustra lebte, das Eigentümliche war, daß in dessen Astralleib der Buddha seine Impulse aus der geistigen Welt einstrahlen ließ.

Die morgenländische Tradition ist richtig, daß der Buddha als ein «Bodhisattva» geboren wurde, und erst während seiner Erdenzeit, im neunundzwanzigsten Jahre, zur Buddha-Würde aufgestiegen ist.

Asita, der große indische Weise, kam, als der Gotama Buddha ein kleines Kind war, in den Königspalast des Vaters des Buddha weinend. Dies aus dem Grunde, weil er als Seher hat wissen können, daß dieses Königskind der «Buddha» werden wird, und weil er sich als ein alter Mann fühlte, der es nicht mehr erleben wird, wie der Sohn des Suddhodana zum Buddha werden wird. Dieser Weise wurde in der Zeit des Jesus von Nazareth wiedergeboren. Es ist derselbe, der uns im Lukas-Evangelium als jener Tempelpriester vorgeführt wird, welcher in dem nathanischen Jesus-Knaben den Buddha sich offenbaren sieht. Und weil er dies sah, deshalb sagte er: «Laß, Herr, deinen Diener in Frieden fahren, denn ich habe meinen Meister gesehen!» Was er damals in Indien nicht sehen konnte, das sah er durch den Astralleib dieses Jesus-Knaben, der uns als der des Lukas-Evangeliums entgegentritt: den zum Buddha gewordenen Bodhisattva.

Das alles war notwendig, damit der Leib zustande kommen konnte, welcher dann am Jordan die «Johannes-Taufe» empfing." (Lit.: GA 15)

Jesus ist nicht mit Christus identisch. Der Geist des Christus zog erst mit der Jordan-Taufe in den Jesus ein, der aus dieser doppelten Abstammungslinie hervorgegangen ist.


oder genauer:

"Man betrachte zunächst Jesus von Nazareth. Dieser hatte ganz besondere Daseinsbedingungen.

Im Beginne unserer Zeitrechnung sind zwei Jesus-Knaben geboren worden. Der eine stammte aus

der nathanischen Linie des Hauses David, der andere aus der salomonischen Linie desselben

Hauses. Diese beiden Knaben waren nicht ganz zu gleicher Zeit geboren, aber doch annähernd. In

dem salomonischen Jesus-Knaben, den das Matthäus-Evangelium schildert, inkarnierte sich

dieselbe Individualität, die früher als Zarathustra auf der Erde gelebt hat, so daß man in diesem

Jesus-Kinde des Matthäus-Evangeliums vor sich hat den wiederverkörperten Zarathustra oder

Zoroaster. So wächst heran, wie ihn Matthäus schildert, in diesem Jesus-Knaben bis zum zwölften

Jahre die Individualität des Zarathustra. In diesem Jahre verläßt Zarathustra den Körper dieses

Knaben und geht hinüber in den Körper des anderen Jesus-Knaben, den das Lukas-Evangelium

schildert. Daher wird dieses Kind so plötzlich etwas ganz anderes. Die Eltern erstaunen, als sie es

in Jerusalem im Tempel wiederfinden, nachdem in dasselbe der Geist des Zarathustra eingetreten

war. Das wird dadurch angedeutet, daß der Knabe, nachdem er verlorengegangen war und in

Jerusalem im Tempel wiedergefunden wurde, so gesprochen hat, daß ihn die Eltern nicht

wiedererkannten, weil sie dieses Kind - den nathanischen Jesus-Knaben - eben nur so kannten, wie

er früher war. Aber als es anfing zu den Schriftgelehrten im Tempel zu reden, da konnte es so

sprechen, weil in dasselbe der Geist des Zarathustra eingetreten war. - Bis zum dreißigsten Jahre

lebte der Geist des Zarathustra in dem Jesus-Jüngling, der aus der nathanischen Linie des Hauses

David stammte. In diesem andern Körper reifte er heran zu einer noch höheren Vollendung. Noch ist

zu bemerken, daß in diesem andern Körper, in dem jetzt der Geist des Zarathustra lebte, das

Eigentümliche war, daß in dessen Astralleib der Buddha seine Impulse aus der geistigen Welt

einstrahlen ließ.

Die morgenländische Tradition ist richtig, daß der Buddha als ein «Bodhisattva» geboren wurde,

und erst während seiner Erdenzeit, im neunundzwanzigsten Jahre, zur Buddha-Würde aufgestiegen

ist.

Asita, der große indische Weise, kam, als der Gotama Buddha ein kleines Kind war, in den

Königspalast des Vaters des Buddha weinend. Dies aus dem Grunde, weil er als Seher hat wissen

können, daß dieses Königskind der «Buddha» werden wird, und weil er sich als ein alter Mann

fühlte, der es nicht mehr erleben wird, wie der Sohn des Suddhodana zum Buddha werden wird.

Dieser Weise wurde in der Zeit des Jesus von Nazareth wiedergeboren. Es ist derselbe, der uns im

Lukas-Evangelium als jener Tempelpriester vorgeführt wird, welcher in dem nathanischen Jesus-

Knaben den Buddha sich offenbaren sieht. Und weil er dies sah, deshalb sagte er: «Laß, Herr,

deinen Diener in Frieden fahren, denn ich habe meinen Meister gesehen!» Was er damals in Indien

nicht sehen konnte, das sah er durch den Astralleib dieses Jesus-Knaben, der uns als der des

Lukas-Evangeliums entgegentritt: den zum Buddha gewordenen Bodhisattva.

Das alles war notwendig, damit der Leib zustande kommen konnte, welcher dann am Jordan die

«Johannes-Taufe» empfing." (Lit.: GA 15)

Quelle und Fortsetzung: http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/Christus/Christus_14.pdf

Montag, 21. Dezember 2009

Übel ergeht's dem, der die Wahrheit sagt: Daniel Kehlmann

Aus einem Interview mit der Zeitschrift "Cicero":

"...Ihre Kritik am Regietheater hat sowohl für Zustimmung als auch für heftige Kritik gesorgt. Schon vor dieser Rede sagten Sie des Öfteren: „Sehr vieles, was ich auf deutschen Theaterbühnen sehe, finde ich flach und dumm.“ Was stört Sie am sogenannten Regietheater?

Im Grunde ging es darum, dass an deutschen Theatern eine bestimmte Inszenierungsästhetik Monopolstellung genießt und Beobachter, die sich dagegen äußern, in einer ungeheuerlichen Weise angegriffen werden. Diese Monopolästhetik beansprucht für sich, recht zu haben, weil sie so modern sei und alles andere altmodisch und auch gesellschaftlich reaktionär. Dagegen habe ich mich gewendet. Die Wahrheit eines Textes durch rekonstruktive Maßnahmen wie Kostüme zutage treten zu lassen, ist alles andere als altmodisch und schon gar nicht rückständig. In diesem Sinne habe ich für Offenheit plädiert. Die Reaktionen waren so hilflos hysterisch, dass ich mich dadurch in meiner These bestätigt fühlen muss.

Schon vor einem Jahr haben Sie mit einer Rede über Brecht polarisiert. Dabei hatten Sie lediglich in Erinnerung gerufen, man könne von Glück reden, „dass die Welt nicht so geworden ist, wie Bertolt Brecht sie sich gewünscht hat, denn die seine würde keine freien Wahlen kennen, keine Meinungsfreiheit, keine Freiheit, dorthin zu gehen, wohin man will“. Daraufhin hagelte es Widerspruch. Sind Sie verwundert über die nach wie vor einflussreichen Linken im Kulturbetrieb?
Nein, das hatte ich schon erwartet. In beiden Fällen habe ich mich aber keineswegs gegen linke Politik oder gegen linkes Kulturverständnis wenden wollen. Ich habe eine Haltung kritisiert, die sich als links deklariert, aber nur noch Phrasen und Schemata reproduziert. Das Regietheater hat mit linker Einstellung gar nichts zu tun. Klassisch gesehen würde linke Ästhetik bedeuten, Theater zu machen, das die Massen verstehen. Es ist doch inkonsequent, sich als links zu definieren und gleichzeitig ein Theater zu verlangen, das die Massen ablehnen. Im Fall von Brecht habe ich mich dagegen gewehrt, ihn zu einer Popfigur, zu einer Art Che-Guevara-Poster zu machen. Man muss Brecht ernst nehmen und sich darüber im Klaren sein, wo er sich furchtbar geirrt hat. ..."
Quelle und vollständiges Interview: http://www.cicero.de/97.php?ress_id=7&item=4480

Sonntag, 20. Dezember 2009

Die Heiligen Nächte

Nun sind es nur noch wenige Tage bis zum Beginn der zwölf oder dreizehn Heiligen Nächte. Die Betonung liegt bewusst auf den "Nächten", denn sie sind jetzt wirkungsvoller als die Tage. So wie in alten Zeiten für die Menschheit der Nachtzustand realer war als der Tagzustand, so kehrt das in dieser heiligen Zeit wieder. Wie damit auch etwas wiederkehrt von der stärkeren Geistverbundenheit, die früher für die Menschen noch der Normalzustand war.

Kann man in dieser Weihnachtszeit die Ruhe finden, den Blick dementsprechend mehr nach innen zu wenden und weniger auf die sinnliche Außenwelt hin, dann besteht die Möglichkeit etwas von dieser Geist-Innenwelt zu erleben.

Man kann das Erleben verstärken, indem man bis über Mitternacht noch nicht schlafen geht, die Zeit mit ernsthaften Gesprächen verbringt oder geistdurchdrungene Literatur liest.

Abträglich ist alles, was mehr der Unterhaltung oder dem Sinnengenuss dient: bestimmte Speisen und Getränke, elektrische und elektronische Bild- und Musikerzeugung. Dadurch werden unreale Seelenbilder und sentimentale Stimmungen befördert.

Das Innenleben muss heute durch ein waches, klares, bewusstes Ich erschaffen, beobachtet und bedacht werden. Nur dann hat es einen wahren Lebenswert.

Samstag, 19. Dezember 2009

Ehemaliger Waldorfschüler: Henrik Enderlein



Politik- und Wirtschaftswissenschaftler

* 13. September 1974 in Reutlingen
Henrik Enderlein ist Professor für politische Ökonomie und stellvertretender Dekan an der Hertie School of Governance in Berlin. Seine Kindheit verbrachte er in Tübingen. Sein Abitur absolvierte er 1994 an der Rudolf-Steiner-Schule in Berlin.[1]

Leben

Von 1995 bis 1998 studierte er Politik- und Wirtschaftswissenschaften am Institut d’études politiques de Paris. Dem folgte ein Promotionsstipendium an der Columbia University in New York von 1998 bis1999. Seine Promotion schloss er am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln ab (Doktorvater: Fritz W. Scharpf).

Von 2001 bis 2003 arbeitete er als Ökonom im Bereich Europabeziehungen, Europäische Zentralbank in Frankfurt. Im Jahr 2003 wurde er Juniorprofessor für Wirtschaftswissenschaften an der Freien Universität Berlin (FB Wirtschaftswissenschaften und John F. Kennedy Institut). 2005 wurde er an die Gründungsfakultät der Hertie School of Governance berufen. Von 2006 bis 2007 war er Gastprofessor an der Duke University (USA).

(Wikipedia)

Für einen 35jährigen hat Henrik Enderlein bereits eine Menge hinter sich: Waldorfschule, Einserabitur, Ökonomie- und Politik-Studium an Elite-Universitäten in Paris und New York. Danach hat er bei der Max-Planck-Gesellschaft und der Europäischen Zentralbank gearbeitet und wurde Junior-Professor an der Freien Universität. Heute lehrt er an der Hertie School of Governance in Berlin, die junge Führungskräfte für politische, staatliche und gesellschaftliche Institutionen ausbildet. Enderlein ist verheiratet und hat zwei Kinder. Außerdem ist der Sohn des früheren FDP-Politikers und brandenburgischen Wissenschaftsministers Hinrich Enderlein Mitglied der SPD.
Quelle: www.das-tut-man-nicht.de


Freitag, 18. Dezember 2009

Georg Kreisler über heutige Künstler

Gewiss gibt es hervorragende Künstler, die hat es zu allen Zeiten gegeben, aber sie kommen kaum zu Wort. Zu Wort kommen diejenigen, die nicht Kunst produzieren, sondern ihre persönlichen Karrieren…

Diese „Künstler „ bekommen dann auch gute Kritiken, denn vom Dilettantismus verstehen die Kritiker viel…Schließlich verwahrlost das Publikum, und die Gesellschaft verroht, Anzeichen gibt es heute genug…Die Welt wird ärmer, die Künstler ziehen sich zurück, werden immer fremder, und auf allen Seiten entsteht Hass.
Aus: Georg Kreislers Autobiographie „Letzte Lieder“

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Gute Vorsätze


Mit dem Jahreswechsel ist wieder die Zeit der guten Vorsätze gekommen:
Hier eine Meldung der Zeitsschrift "Cicero":

Vorsätze für 2010: Mehr Gesundheit, weniger Stress
Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenversicherung DAK wünschen sich die Deutschen für das neue Jahr weniger Stress und mehr Zeit für die Familie. 59 Prozent der Befragten gaben an, Stress abbauen, 51 Prozent sich mehr um Familie und Freunde kümmern, und 50 Prozent mehr Sport treiben zu wollen. Laut Studie möchte sich jeder zweite der insgesamt 3.010 befragten Bundesbürger in 2010 gesünder ernähren. Mehr Männer als Frauen wollen dabei dem Fernseher, Alkohol und Nikotin den Kampf ansagen. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer gab an, dass sie immerhin länger als drei Monate ihren Vorsätzen aus dem vergangenen Jahr treu geblieben sind oder diese noch heute einhalten.


Etwas sehr Geistreiches zu diesem Thema fand ich bei Oscar Wilde in "Das Bildnis des Dorian Gray":
"Die guten Vorsätze kann ich nur als einen nutzlosen Versuch, die Entwicklungsgesetze aufzuhalten, bezeichnen. Ihr Ursprung ist die reine Eitelkeit, ihr Resultat ein absolutes Nichts. Dann und wann verursachen sie uns freilich eine jener luxuriösen, unfruchtbaren Emotionen, die unter Umständen einen gewissen Reiz für uns haben können. Das ist alles, was ich darüber sagen kann. Es sind Schecks, die jemand auf eine Bank ausstellt, auf der er kein Konto hat.

Vielleicht könnte es deshalb einmal ein besserer Vorsatz sein, sich dieses Jahr nichts vorzunehmen.

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Georg Kreisler über verbeamtete Künstler und die heutige Theater-Regie

In Amerika gibt es weniger Intrigen und Neid, da dort die Künstler nicht verbeamten…Es ist ja nicht schwer, ein Theater zu führen, solange es in den Händen der Regierung bleibt. Wotan mit Aktentasche, Romeo ist schwul, Othello findet im Boxring statt, Zauberflöte im Zirkus, Hamlet im Schwimmbad, da ist die Kunst frei, wenn auch tot, und alles sind glücklich - bis auf das Publikum….

Aus: Georg Kreislers Autobiographie „Letzte Lieder“

Dienstag, 15. Dezember 2009

Der Mensch ist frei.

"Die Alibis, die die Gerichte ausspucken, böse Kindheit, falsche Erziehung, Gene, Leidenschaften, sind Unsinn. Der Mensch ist frei."

Aus: Georg Kreislers Autobiographie „Letzte Lieder“

Montag, 14. Dezember 2009

Marilyn Monroe und die Anthroposophie



Marilyn Monroe wurde mit Rudolf Steiners Büchern durch ihrem Lieblings-Drama-Lehrer bekannt, Michael Tschechow (1890-1955), Neffe des Dramatikers Anton, Direktor und Kollege von Stanislawski am Moskauer Kunst-Theater zu Beginn dieses Jahrhunderts. Marilyn war Tschechow im Jahr 1951 begegnet.

Marilyn öffnete sich wie ein Schwamm dem von Steiner inspirierten Tschechow-Theater. Und Marilyn öffnete sich sehr tief gegenüber der Anthroposophie, nicht weil sie fühlte,das würde ihrem Lehrer gefallen. Tschechow fühlte, daß es eines der wenigen Male in ihrem Leben war, dass Marilyn etwas tat aus ihrem eigenen freien inneren Wesen heraus.
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Folgender Text übernommen von: http://martyrion.blogspot.com/#uds-search-results


Marilyn Monroe, Dame Edith Sitwell, and Rudolf Steiner

Edith and Marilyn talking about Rudolf Steiner

"In Dame Edith Sitwell’s autobiography Taken Care Of, she tells of her meeting with ‘Miss Marilyn Monroe’, who she describes as quiet, with great natural dignity and extremely intelligent. She was also,she said, extremely sensitive. Dame Edith tells of a magazine article that she was commissioned to write about her visit to Hollywood and this included a face to face encounter with Miss Monroe, who she suspected the magazine moguls thought would hate one another on sight.

They were mistaken. ‘On the occasion of our meeting she wore a green dress and, with her yellow hair, looked like a daffodil. We talked mainly, as far as I remember, about Rudolf Steiner, whose works she had just been reading.’"


Source: http://www.webcitation.org/5wozS1ofx
Thank you, Bradford Riley!




Sonntag, 13. Dezember 2009

"Ich vertrage nicht mehr soviel Unsinn wie früher." - Georg Kreisler

Künstler bleiben melancholisch, alle anderen heiter…Die Kunst fordert den ganzen Menschen, und ihr Lohn ist Erkenntnis und Einsamkeit…Auch Nietzsche war damals einsam und ist einsam geblieben…Ich gestehe, dass ich immer wieder Goethe, Heine, Nietzsche lese, weil ich nichts anderes finde, ich vertrage nicht mehr so viel Unsinn wie früher.

Aus: Georg Kreislers Autobiographie „Letzte Lieder“
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Körperliche Arbeit - Sport

Es ist schon etwas Merkwürdiges, wenn man beobachtet, wie die Menschen heute in den umliegenden Gärten für jede kleinste Arbeit eine extra Maschine verwenden, damit sie nur ja nichts mit dem vollen Einsatz ihres Körpers und ihrer Hände tun müssen. Bei jeder Tätigkeit schiebt sich zwischen sie selbst und die Natur eine Maschine. Keine direkte Berührung, keine schweißtreibende, körperliche Arbeit ist gewünscht.

Sobald einmal ein schöner Sonnentag das Gemüt erfreut und man die Fenster öffnet um die herrliche Luft ins Haus strömen zu lassen, muss man sie bald wieder schließen, weil ringsumher die Motoren zu dröhnen beginnen: die Nachbarn arbeiten im Garten!

Wenig später dann aber sieht man die selbigen Menschen im
Jogging-Anzug aus der Haustüre traben oder mit der Sporttasche sich zum Auto begeben, um zum 500 m entfernten Tennisplatz zu fahren. "Man braucht doch etwas körperlichen Ausgleich", meinen sie. "Das dient der schlanken Linie!"

Vielleicht würden eben diese Menschen sogar fordern, dass etwas gegen die Klimaveränderung getan werden müsse.


In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts konnte ein engagierter Landwirt noch folgende Zeilen niederschreiben:

(Wenn das Korn reif ist...) "Dann hört man an einem frühen Morgen und über Mittag das Dorf auf und ab das melodische Dengeln, und den Tag über das Rausch der Sensen im vollen Korn, und sieht die Halme sinken, Schwad um Schwad. Und hinter jedem mähenden Mann geht eine Frau oder ein Mädchen, rafft die Halme mit der Sichel zusammen und bindet sie in Garben, indem sie aus einer Handvoll Halme ein Garbenband schlingt.

Das Fußball- und Tennisspielen ist wohl ein schöner Sport. Aber wenn unsere jungen Sportsleute wüssten, was für eine herrliche Arbeit das Mähen ist, wie der ganze Menschenleib bei jedem Schwunge der Sense mitschwingt und wie gut das Vesperbrot in der Sommersonne schmeckt zwischen dem wogenden Korn und den aufgestellten Hocken: Sie würden die Bauern bitten, ihnen das Korn mähen zu dürfen.

Es wird zwar auch diese Arbeit von Maschinen getan, aber das sollte nicht unsere letzte Weisheit sein, denn unsere Verbundenheit mit der Natur ist ein hoher Wert, den sollten wir nicht um das Linsengericht eines kleinen Geldvorteils verkaufen. Die schönsten Arbeiten sollte der Mensch sich nicht von einer klappernden Maschine fortnehmen lassen..."

Rudof von Koschützki, Sonne auf Erden)


Freitag, 11. Dezember 2009

Obama erhält Friedensnobelpreis

US-Präsident Barack Obama hat seinen Friedensnobelpreis mit "tiefer Dankbarkeit und großer Demut" entgegengenommen. Der Preis spreche die höchsten Bestrebungen der Menschen an, sagte Obama am Donnerstag beim Empfang der bedeutendsten internationalen Auszeichnung. "Ungeachtet aller Grausamkeiten und Mühsal in unserer Welt sind unsere Handlungen doch von Bedeutung, wir sind nicht nur Gefangene unseres Schicksals."


Zugleich verteidigte er den Einsatz militärischer Gewalt. "Krieg ist manchmal notwendig", sagte er bei der Zeremonie in Oslo. Eine gewaltlose Bewegung hätte weder Adolf Hitler bezwungen, noch könne sie Al-Qaida-Anführer zur Aufgabe bewegen. "Daher spielt das Instrument des Krieges eine Rolle dabei, um den Frieden zu erhalten."Zugleich verteidigte er den Einsatz militärischer Gewalt.

"Krieg ist manchmal notwendig", sagte er bei der Zeremonie in Oslo. Eine gewaltlose Bewegung hätte weder Adolf Hitler bezwungen, noch könne sie Al-Qaida-Anführer zur Aufgabe bewegen. "Daher spielt das Instrument des Krieges eine Rolle dabei, um den Frieden zu erhalten."

Als ich die Begründung von Obama für die Notwendigkeit der amerikanischen Kriegsführung las, da fühlte ich mich an meine Verhandlung als Kriegsdienst-Verweigerer erinnert: "Was machen Sie denn, wenn sie angegriffen werden oder ihre Freundin angegriffen wird? Da müssen sie sich doch auch verteidigen." Es gibt ja angeblich bei den westlichen Staaten nur noch Verteidigungskriege.
Und wenn man doch einmal ein Land angreift, dann unter der Devise: Angriff ist die beste Verteidigung.

Folgender Text stammt aus dem "anti-mobbing-blog":

Kriegsherr Obama erhält Friedensnobelpreis - die grenzenlose Perversion



Gerhard Wisnewski

Friedensnobelpreis für Obama? Ein Witz. Soweit sind sich alle einig. Aber was bedeutet das wirklich?

1. Krieg
»Ausgerechnet bei der Entgegennahme des Friedensnobelpreises rechtfertigt Barack Obama den Krieg«, beschwert sich der SZ-Kommentator Kurt Kister. Gegenfrage: Wann denn sonst? Denn dafür ist dieser Nobelpreis schließlich da: Zur besseren Legitimation von kommenden US-Kriegen. Das sagte Obama schließlich im Grunde selbst: »Er philosophierte über die Bedingungen und Umstände eines gerechten Krieges«, so Kister über die Preisverleihung vom 10. Dezember 2009. Genau dafür braucht Obama auch die 30.000 zusätzlichen Soldaten in Afghanistan. Das heißt, der Friedensnobelpreis wird an einen Präsidenten und Oberbefehlshaber verliehen, der vor den Augen der gesamten Welt einen Krieg vorbereitet. Denn für die Bekämpfung von Terroristen taugen reguläre Truppen nun mal nicht. Reguläre Truppen taugen zur Bekämpfung regulärer Truppen, beispielsweise des Iran, des Nachbarn Afghanistans und des ebenfalls US-besetzten Irak.

Allerdings kann die Welt trotzdem aufatmen. Denn der Krieg eines Friedensnobelpreisträgers wird natürlich was ganz Besonderes sein - so eine Art Krieg erster Klasse. Der Oberbefehlshaber trägt diesmal einen Heiligenschein aus Oslo, die Toten sind garantiert gerecht, kurz: es wird eines der moralisch saubersten Massaker, die die Welt je gesehen hat.

Ein Gutes hat dieser Friedensnobelpreis für Obama trotzdem: Interessanterweise zeigt er uns schlaglichtartig, was von Obama wirklich zu halten ist. Würde Obama nur einen Funken Anstand besitzen, wirklich nur einen kleinen Funken, hätte er den Nobelpreis abgelehnt. Er hätte zum Beispiel nur sagen müssen, er sei der Präsident einer starken Nation, die für ihre Interessen manchmal leider auch militärisch kämpfen wolle oder müsse und habe zuviel Respekt vor dem Friedensnobelpreis, um ihn anzunehmen. Und schon hätte er weit mehr Punkte gesammelt als durch die Annahme des Preises. Und auch den Preis selbst hätte er damit gerettet.

2. Demontage des Nobelpreises...Hier weiter:http://anti-mobbing-blog.blogspot.com/?expref=next-blog

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Fundsache:

Klimaterror: Das Evil Empire lebt

Gerhard Wisnewski

»Es ist fünf vor zwölf!«, behaupten die Klima-Propheten: »Wir müssen handeln!« Wie recht sie haben. Allerdings ist es nicht fünf vor zwölf für das Weltklima, sondern fünf vor zwölf für die Freiheit des Menschen.
»Mr. Gorbachev, tear down this wall!«, rief US-Präsident Ronald Reagan 1987 vor dem Brandenburger Tor. Simsalabim - zwei Jahre später war die Mauer weg. Donnerwetter - wie konnte Reagan das nur vorher wissen? Egal. Jedenfalls war damit die Sowjetunion, das »Reich des Bösen«, angeschlagen. Und mit der Auflösung der Sowjetunion ab 1991 glaubten alle, damit sei auch für immer und ewig das »Böse« aus der Welt.

Kleiner Irrtum. Wenn wir »böse« jetzt politisch lieber durch »totalitär« ersetzen, dann wurde das Reich des Bösen nur einige Ebenen höher wiedergegründet, und zwar auf der Ebene der UNO und ihrer Organisationen. Bestand die Sowjetunion aus 15 Staaten mit knapp 300 Millionen Einwohnern, zählt die UNO 192 Staaten mit 6,5 Milliarden Einwohnern. Und wer die UNO bisher für einen Papiertiger hielt, wurde etwa durch die Machenschaften ihres Gesundheitsministeriums WHO in Sachen Vogel- und Schweinegrippe eines besseren belehrt.

Totalitäre Staatengebilde wie die Sowjetunion erscheinen als veraltet. Mithilfe der neuen Kommunikations-, Überwachungs-, Verwaltungs- und Propagandamittel erscheint die Zeit reif für totalitäre Gebilde auf globaler Ebene, die freilich schon seit einiger Zeit parallel aufgebaut und betrieben wurden (UNO). In diesen neuen totalitären Strukturen wollen sich altbekannte Interessenträger (zum Beispiel Geostrategen, globale Banken, Pharmaindustrie usw.) verwirklichen und sich eine neue Form und Organisation geben. Nach dem Motto: »Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut«.

Um Rückstöße zu vermeiden versucht man, die neue totalitäre Organisation in ein ausschließlich gutes Image zu kleiden. Um jeden Widerstand zu untergraben bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen, hat alles, was die Organisation tut, vordergründig nur guten Zwecken zu dienen. Durch diese Operation sollen die Menschen komplett wehrlos gemacht werden.

Die »Operation Vogelgrippe« und danach »Schweinegrippe« zählten zu den ersten Gehversuchen dieses neuen totalitären Systems, das nun versucht, seine unumschränkte globale Macht auszuüben und in sagenhafte Profite und uneingeschränkte Macht für seine Entscheidungsträger und Unternehmen umzusetzen. Sowohl die Vogel- als auch die Schweinegrippe-Operation bestanden aus einer Vielzahl ineinander greifender Operationen, vor allem:

– Propaganda und Panikmache,

– globale Massenhysterie,

– Entwicklung von »Impfstoffen« mit dubiosen Inhaltsstoffen,

– »Impfstoff«-Produktion und Distribution.

Während die Operation – etwa im Fall Tamiflu – zum Teil gelungen ist, scheiterte sie zum Teil im Fall Schweinegrippe-Impfung. Die vollkommen überdrehte Propaganda verpuffte und erreichte genau das Gegenteil - nämlich, dass die Menschen misstrauisch wurden und sich erst recht nicht impfen ließen. Man spürt eben die Absicht und ist verstimmt. Die Menschen sind dem Impfterror der WHO nicht wie geplant auf den Leim gegangen. Nur etwa fünf Prozent der Deutschen haben sich bisher impfen lassen. Bund und Länder sitzen auf Millionen von Impfdosen und haben Abermillionen Steuergelder verbrannt.

Das neue »Evil Empire« hat aber noch ganz andere Pläne. ......
Hier weiterlesen:

Sonntag, 6. Dezember 2009

Wahr-Symbol - Schmuck - Dekoration

In der Vorweihnachtszeit sieht man allerorten Lichter, Lichterketten, Tannen, Adventskränze und viele andere Dinge mehr.

Es gab eine Zeit, da lebte in vielen Menschenherzen noch eine bescheidene, wahre, reine Fömmigkeit. Begann die Adventszeit, dann freute man sich schon auf den Weihnachtstag, weil man dann die Geburt des Jesuskindes feiern durfte. Mit jedem Lichtlein rückte der große Feiertag näher.
Beim Anblick der Adventskerzen öffnete sich das Herz, fühlte sich aus dem Alltag herausgehoben und schon ein wenig mit dem Jesuskind verbunden.

Die Kerzen des Adventskranzes waren eine Art von Wahrsymbol für das Herannahen des Sonnenkindes in die Erden-Finsternis.

Mit dem Schwinden der religiösen Verbindung kam es zu einer Übergangszeit, wo es noch Reste einer inneren Empfindung gab. Man entzündete die Kerzen und hatte eine gewisses Herzensgefühl, dass damit etwas Besonderes geschah. Man erlebte etwas Wärmeartiges. Man entzündete dann auch manchmal sogar noch einige Kerzen mehr, um dieses Gefühl zu steigern. Man schmückte Wohnung oder Haus auch noch mit einigen grünen Zweigen und so weiter.

Dadurch, dass alles in einem gewissen Rahmen blieb, empfand man noch Freude an einer wohlgeschmückten Umgebung. Kleine Reminiszenzen von wahrer religiöser Empfindung waren noch zu spüren.

Dann schwanden auch die letzten Reste des Religiös-Geistigen. Die Menge der adventlichen Schmuck-Elemente aber nahm zu.

Die Schmuckelemente bekamen den Charakter von Dekoration.
Dekoration zeichnet sich dadurch aus, dass sie besonders effektvoll ist.

Der Weg vom Wahrsymbol über das schmückende Element hin zur Dekoration ist ein Weg von innen nach außen, von der Religion in die Welt.

Samstag, 5. Dezember 2009

Harry Potter

Der nach meiner Meinung klügste Kommentar, den ich bisher zu den Büchern von Joanne K. Rowling gelesen habe:
"Rowling ...versucht sich an drei großen metaphysischen Fragen, auf die alle Religionen Antwort sein wollen: die nach der Grenze des Todes, nach der Macht der Liebe und nach dem Verhältnis von Schicksal und Selbstbestimmung. Die Urlehre, ja das Mantra Rowlings lautet, dass es unsere Entscheidungen sind, die uns ausmachen. Wir sind diejenigen, die wir zu sein beschließen: Helden oder Feiglinge, Freunde oder Verräter: Immer wieder stellt sie ihre Figuren vor Entscheidungen, die den Unterschied zwischen Getriebensein und dem Beschreiten eines bewusst gewählten Weges verdeutlichen..."
Felicitas Lovenberg, FAZ 23.7.07