Sonntag, 19. Dezember 2010




Den Himmel betrachten 

13.12.2010
Credit und Bildrechte: Amir Taheri
Beschreibung: Haben Sie in letzter Zeit den Himmel betrachtet? Heute Nacht haben Nachteulen an vielen nördlichen Beobachtungsplätzen eine gute Gelegenheit dazu, wenn immer wieder Meteore desGeminidenstroms vorbeiflitzen. Der Meteorstrom der Geminiden ist langsam stärker geworden und soll heute Nacht seinen Höhepunkt erreichen. Auf dem oben gezeigten Bild wurde vor zehn Tagen eine Gruppe Himmelsschaulustiger in der Marandschabwüste im Iran kurz vor der Morgendämmerung vor einem dunklen, wundersamen Himmel fotografiert, an dem der Planet Venus und eine Mondsichel zu sehen waren. Heute Nacht werden Mars und Merkur bei Sonnenuntergang knapp über dem südwestlichen Horizont sichtbar sein, während der zunehmende Halbmond etwa um Mitternacht untergeht.

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Die Inkarnation unseres Universums

"Der theoretische Physiker Roger Penrose glaubt, dass unser Universum bereits die soundsovielte Inkarnation einer Serie von Universen ist, die von Big Bang(Urknall)zu Big Bang reichen. Für diese Theorie unterstellt er, dass jedes Universum einen Punkt erreicht, an dem die Materie masselos wird und die Zeit deshalb stillsteht."


Eine "neue" Idee, mit der ein Wissenschaftler der Wirklichkeit langsam immer näher kommt.

 

Wie ein Mensch stirbt, sein Leib sich auflöst und dann nach einiger Zeit neu geboren wird, so wird es auch mit dem Universum sein.
Man kann sich den "Urknall" auch vorstellen wie den Spross einer Pflanze, die den harten Boden durchbricht. Auch das ist eine Art "Urknall". Und dann entfaltet sie sich nach und nach immer gewaltiger. Sie wird riesig. Bis sie eines Tages abstirbt. So wird einst auch das Universum absterben. 
Auf dem Bild sieht der Urknall ja schon fast wie eine Blüte aus. Ja, auch das Öffnen einer Blüte ist ein "Urknall".

Montag, 6. Dezember 2010

Ich habe dich getragen

Es könnte ja jemanden auf der Welt geben, der diese Geschichte noch nicht kennt:

Spuren   im   Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.


Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen
war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
daß an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur
zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.


Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du
mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten
meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am
meisten brauchte?"


Da antwortete er:
"Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen."



Originalfassung des Gedichts Footprints © 1964 Margaret Fishback Powers.
Deutsche Fassung des Gedichts Spuren im Sand © 1996 Brunnen Verlag, Gießen.

Samstag, 4. Dezember 2010

Entschuldigung

Man kann sich nicht entschuldigen; man kann nur um Entschuldigung bitten!

Hamburg (dpa) - Der US-Botschafter in Deutschland, Philip Murphy, hat Forderungen nach seiner Abberufung zurückgewiesen. Diese Rufe waren nach den Wikileaks-Enthüllungen vor allem aus der FDP laut geworden. «Ich gehe nirgendwo hin», sagte Murphy dem «Hamburger Abendblatt». Er habe den kritischen FDP-Abgeordneten angeboten, mit ihnen privat zu reden, habe sich in der vergangenen Woche nach Kräften entschuldigt und werde das auch weiterhin tun. In den von Wikileaks veröffentlichten Depeschen der US-Botschaft hatte sich Murphy vor allem über Außenminister Westerwelle kritisch geäußert.
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In dieser Meldung weist Murphy darauf hin, dass er sich "nach Kräften entschuldigt habe". Er tut das mit dem Unterton, dass damit doch alles Nötige geschehen sei.

Der Begriff der "Entschuldigung" wird immer wieder in unserem Sprachgebrauch falsch verstanden oder missbraucht. Eine "Entschuldigung" ist so etwas, wie eine Schuld von einem anderen wegnehmen. Dieses kann aber nicht der Schuldner selber tun, sondern immer nur der andere, der Gläubiger, der, an dem man sich verschuldet hat. 

Die Menschen tun so, als könnten sie mit dem Aussprechen des Wortes "Entschuldigung", die Schuld selber bei sich tilgen. 
Das würde in der Finanzwelt als Vergleich heißen: Jemand hat bei einem anderen Schulden. Nun beschließt er bei sich selber, dass er sich diese Schulden erlässt. Was der andere dazu meint, ist ihm egal.

Eine wahrhaftige, ehrliche Ausdrucksweise kann immer nur lauten, dass man um Entschuldigung bittet. Durch die Annahme dieser Entschuldigung zeigt dann der andere, ob er den Verursacher einer Schuld auch wirklich "entschulden" möchte.

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Prophezeiungen

"Im neunzehnten Jahrhundert hat man die Bewohner von New York einmal gefragt, was sie in fünfzig Jahren als das maßgebliche Hauptproblem ihrer Stadt ansehen. Die Antwort lautete: Pferdemist."

Das Problem aller wissenschaftlichen Zukunfts-Spekulationen ist immer, dass man nur die Gegenwart kennt und aus dieser Gegenwart die Schlussfolgerungen für die Zukunft zieht. Man rechnet dabei nicht mit dem menschlichen Genius, der immer wieder völlig neue, unvorhersehbare Dinge hervor bringt, die alles verändern.

Mit den Hochrechnungen in die Zukunft hinein schürt man gewöhnlich nur die Ängste von Menschen.

Eine Superzellen-Gewitterwolke über Montana

Astronomy Picture of the Day

Entdecke den Weltraum! Täglich ein Bild über Astronomie und Raumfahrt aus dem Universum, zusammen mit einer kurzen Erklärung eines Astronomen.
30. November 2010
Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.


Ein Superzellen-Gewitterwolke über Montana
Credit und Bildrechte:
 Sean R. Heavey

Beschreibung: Ist das ein Raumschiff oder eine Wolke? Auch wenn es wie ein außerirdisches Mutterschiff aussieht - es ist eine eindrucksvolle, als Superzelle bezeichnete Gewitterwolke. Solche kolossalen Sturmsysteme drehen sich um Mesozyklone - rotierende Aufwinde, die mehrere Kilometer umfassen können und sturzflutartigen Regen und starken Wind mit sich bringen, sogar Wirbelstürme. Zerklüftete Wolken schmücken den Rand der Superzelle, während vom Wind verwehter Staub und Regen das Zentrum dominieren. Ein Baum wartet geduldig im Vordergrund. Die obige Superzellenwolke, die im Juli westlich von Glasgow in Montana (USA) fotografiert wurde, verursachte geringe Schäden und blieb mehrere Stunden lang, ehe sie weiterwanderte.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Druiden

    Die folgende Abhandlung über die Druiden erscheint mir relativ kompetent zu sein - auch wenn sie im "Spiegel" erschien. Man findet hier eine Zusammenstellung der wichtigsten überlieferten Tatsachen. Den bei Wissenschaftlern üblichen Spekulationen muss man auch hier nicht folgen. Deutlich wird z.B., dass die Druiden etwas von der wahren Wiedergeburt wussten - in einem Menschenleib! Interessant ist auch der Zusammenhang mit Pythagoras; der hier wohl nicht ganz schlüssig erscheint. Er verweist aber auf die aus der Geisteswissenschaft bekannte Tatsache, dass es viel engere Beziehungen zwischen dem Norden und dem Süden gab, als man sich heute denkt. 

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    Druiden

    Mistelzweig und Menschenopfer

    Von Bernhard Maier
    Wer waren die Druiden? Ihre Rituale werden von den Chronisten der Antike in allen Facetten beschrieben, doch der Wahrheitsgehalt der Berichte ist dürftig. Allmählich gelingt es Historikern und Archäologen, die einst mächtige Elite der Kelten begreifbar zu machen. Mit ihren wilden Kriegerscharen hielten die Kelten in den vier Jahrhunderten vor Christi Geburt Griechen und Römer in Atem. Doch wenn zeitgenössische Autoren von den Kelten berichteten, durften sie nicht fehlen: die Druiden, jene mysteriösen Priester, die mit ihrer politischen Macht und ihrem geheimen Wissen auf eine Mischung aus Argwohn und Faszination stießen. "Manche behaupten, die Beschäftigung mit der Philosophie habe ihren Anfang bei den Barbaren genommen", schrieb vor rund 1800 Jahren der griechische Autor Diogenes Laertios in seinem Buch über Leben und Meinungen berühmter Philosophen. "Es habe nämlich bei den Persern die Magier, bei den Babyloniern und Assyrern die Chaldäer, bei den Indern die Gymnosophisten und bei den Kelten die so genannten Druiden gegeben." Doch wie so oft, wenn es um die Erforschung der Druiden geht, liefert uns auch Diogenes Laertios nur Wissen aus zweiter Hand. Und dessen Ursprünge sind unsicher. Gewiss ist aber, dass die keltischen Priester spätestens seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. bei den Griechen und Römern durchaus als Philosophen geachtet waren.

    Eines der ältesten Zeugnisse der druidischen Weltanschauung stammt aus der Feder von Julius Cäsar. In seinem "Gallischen Krieg" heißt es: "Viel disputieren sie über die Gestirne und ihren Lauf, die Größe der Welt und der Erde, die Natur der Dinge und das Walten und die Macht der unsterblichen Götter und geben das dann an die Jugend weiter." Funde wie der Bronzekalender von Coligny bestätigen diese Aussagen. ... Leider haben uns die Kelten selbst nur spärliche Anhaltspunkte über ihren Glauben hinterlassen. Eine Vielzahl von Götternamen finden sich zwar auf Weihinschriften - allerdings stammen sie fast ausnahmslos aus späterer Zeit, als längst die Römer in Gallien Fuß gefasst hatten. Vergleicht man diese gallorömischen Nennungen mit Cäsars Schilderung, fallen sogleich Ungereimtheiten ins Auge. Anders als Cäsars übersichtliches Pantheon erwarten ließe, finden sich Namen in Hülle und Fülle. Dass ein Name doppelt vorkommt, ist die Ausnahme, und noch seltener trifft man einen Namen an mehreren, weit voneinander entfernten Orten an. Wo das der Fall ist, könnte es sich tatsächlich um einen im ganzen Land verehrten Gott handeln, sofern die Erklärung nicht wesentlich banaler ist: Eine in Rom aufgetauchte Weihinschrift für die keltische Göttin Arduinna erklärt sich beispielsweise dadurch, dass ihr Stifter aus der gallischen Heimat der Göttin stammte.

    Quelle und Fortsetzung: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,728847,00.html

    Der Autor des Spiegelartikels:

    Prof. Dr. Bernhard Maier







  
    Prof. Dr. Bernhard Maier (*1963); Studium der Vergleichenden Religionswissenschaft, Vergleichenden Sprachwissenschaft, Keltischen Philologie und Semitistik in Freiburg, Aberystwyth, Bonn und London; 1989 Promotion zum Dr. phil.; 1998 Habilitation für Vergleichende Religionswissenschaft; 1999-2004 Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft; 2000 Preis der Historisch-Philologischen Klasse der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen; 2004-2006 Reader und Professor für Keltisch an der Universität Aberdeen; seit 2006 Professor für Allgemeine Religionswissenschaft und Europäische Religionsgeschichte an der Universität Tübingen.
    Forschungsschwerpunkte: Religionsgeschichte der Kelten und Germanen und ihre Rezeption seit der Frühen Neuzeit, Religionsgeschichte Nordafrikas, Geschichte der Religionswissenschaft im 19. Jahrhundert