Samstag, 23. August 2008

"Spukhafte Fernwirkung"

MYSTERIÖSES QUANTENPHÄNOMEN


Seit einigen Jahren beschäftigt die Atomwissenschaftler ein Phänomen. Vielleicht kann man es im Bilde so ausdrücken: Man teilt so etwas wie einen Apfel, entfernt dann die beiden Apfelhälften voneinander und beißt in die eine Hälfte hinein. Nun beobachtet man, dass man den Biss ganz identisch in der anderen Hälfte, die etwas entfernt liegt, auch sehen kann, obwohl da niemand hineingebissen hat. Man nennt diesen Vorgang treffender Weise "spukhafte Fernwirkung".
Das alles bewegt sich in der Wissenschaft auf winzigster subatomarer Ebene und die Teilchen existieren auch nur für Bruchteile einer Sekunde.

Und nun kam die neueste Meldung, dass man festgestellt hat, dass die Übertragung dieser Form von der einen Apfelhälfte auch die andere, in der Wissenschaft spricht man von der Übertragung der Information, mit schnellerer Geschwindigkeit geschieht als mit der Lichtgeschwindigkeit. Die Geschwindigkeit sei 10 000 mal größer. Man fragt sich, wie schnell die "Gleichzeitigkeit" wäre.

Ein vergleichbares Phänomen wird von einem Heilpraktiker berichtet. Er bewahrt sich Blut seiner Patienten auf. Nun kann er jederzeit an diesem konservierten Blut feststellen, was sich aktuell in dem lebenden Blut im Patienten verändert hat. Also das aufbewahrte Blut bleibt in "spukhafter" Verbindung zum Patienten.


Hier nun die erwähnte Meldung aus "Spiegel online":

"Einsteins Spuk ist Tausende Male schneller als das Licht

Von Holger Dambeck

Wie schnell ist sofort? Physiker haben diese Frage jetzt in einem Experiment untersucht. Ergebnis: Der mysteriöse Informationsaustausch zwischen verschränkten Photonen, von Einstein als "spukhafte Fernwirkung" verspottet, ist 10.000-mal schneller als das Licht. Mindestens.

Der Physiker Nicolas Gisin ist schonungslos ehrlich, wenn er über sein jüngstes Experiment spricht: "Ehrlich gesagt, das Ganze ergibt keinen Sinn." Er habe keine schlüssige Erklärung für das, was er und seine Kollegen von der Universität Genf beobachtet haben.

Gisins Team hat versucht, die Geschwindigkeit der sogenannten spukhaften Fernwirkung zu messen. So hat Albert Einstein das nicht nur ihm mysteriös erscheinende Phänomen der Quantenverschränkung bezeichnet. Es besagt, dass die Quantenzustände zweier Teilchen auch in großem Abstand voneinander identisch sein können, so als stünden sie permanent in Verbindung....


Ändert das eine Teilchen seinen Zustand, so geschieht dies augenblicklich auch bei dem anderen - so die Theorie der Verschränkung. Die Frage ist, wie so etwas überhaupt möglich sein soll. Reist die Nachricht über den geänderten Quantenzustand mit unendlicher Geschwindigkeit von einem Teilchen zum anderen? Dies würde der von Einstein entwickelten Relativitätstheorie widersprechen, nach der sich nichts schneller als das Licht ausbreiten oder bewegen kann.

....die Quanteninformation (breitet sich) mindestens 10.000 Mal schneller aus als das Licht, schreiben die Forscher....

....Wann auch immer die Messung in den 24 Stunden stattfand - stets hatte sie das gleiche Ergebnis.

"Das ist sehr mysteriös"

Was hat die Welt nun über die "spukhafte Fernwirkung" gelernt? Das Experiment liefert eine Untergrenze für die angenommene Ausbreitung von Quanteninformationen. Das Phänomen der Verschränkung wird dadurch aber kaum klarer - das sagen die Forscher selbst. Branciard findet es nach wie vor "sehr mysteriös".

Die Studie zeige, wie die Quantenmechanik der alltäglichen Wahrnehmung der Welt widerspreche, sagt Gisin der Nachrichten-Website des Magazins "Nature". "Unser Experiment legt den Finger in die Wunde."