Mittwoch, 29. September 2010

Bushs Rede zur "Freiheit"

Zufällig fand ich dieser Tage diese damals berühmt gewordene Rede von George W. Bush wieder.
Sie ist ein Dokument, das den Anspruch der USA bestätigt, sich über alle Völker der Welt zu stellen; deren Politik und Systeme nach den eigenen Maßstäben zu beurteilen und notfalls als Weltpolizist beliebig militärisch einzugreifen. Der Begriff "Freiheit" wird hier zur Waffe gegen den politischen Feind umgeschmiedet.

Der amerikanische Präsident George W. Bush hat in seiner Antrittsrede nach der Vereidigung zur zweiten Amtszeit (20. Januar 2005)  sein Streben nach einer Welt dargelegt, in der alle Menschen in Freiheit und Frieden leben. Bush sagte in Auszügen (nach einer dpa-Übersetzung):


freedom picture

„So lange in Regionen dieser Welt Groll und Tyrannei herrschen, die empfänglich sind für Ideologien, die Hass schüren und Mord entschuldigen, wird die Gewalt wachsen und sich in destruktiver Macht vervielfachen. Es gibt nur eine Kraft in der Geschichte, die die Herrschaft von Hass und Groll brechen, die Anmaßung von Tyrannen entlarven und die Hoffnung der Aufrechten und Toleranten belohnen kann: das ist die Kraft der menschlichen Freiheit.” (...) 
„Das Überleben der Freiheit in unserem Land hängt immer mehr vom Erfolg der Freiheit in anderen Ländern ab. Die beste Hoffnung für Frieden in unserer Welt ist die Ausbreitung von Freiheit in aller Welt.” (...) 
„Es ist die Politik der Vereinigten Staaten, demokratische Bewegungen und Institutionen in jedem Land und jeder Kultur zu suchen ihre Entwicklung zu unterstützen, mit dem Endziel, die Tyrannei in der Welt zu beenden.” (...) 
„Amerikas Einfluss ist nicht unbegrenzt. Aber zum Glück für die Unterdrückten ist der Einfluss bedeutend und wir werden ihn im Einsatz für die Freiheit selbstbewusst anwenden.” (...) 
„Amerika spricht heute zu den Völkern dieser Welt: Alle, die in Tyrannei und Hoffnungslosigkeit leben, sollen wissen: die Vereinigten Staaten werden eure Unterdrückung oder die Ausflüchte eurer Unterdrücker nicht hinnehmen. Wenn ihr für Frieden einsteht, stehen wir hinter euch. Demokratische Reformer, denen Unterdrückung, Gefängnis oder Exil droht: Amerika sieht euch als das, was ihr seid: die künftigen Anführer eures befreiten Landes.” (...) 
„Alle Verbündeten der USA sollen wissen, dass wir ihre Freundschaft honorieren. Wir brauchen euren Rat, wir sind auf eure Hilfe angewiesen. Gezänk unter freien Nationen ist das Hauptziel der Feinde der Freiheit. Gemeinsame Anstrengungen der freien Nationen, um die Demokratie zu fördern, sind der Beginn der Niederlage unserer Feinde.” (...) 
„Weil wir in der großen Befreiungstradition dieses Landes handelten, haben Millionen von Menschen die Freiheit erlangt. Und weil Hoffnung Hoffnung weckt, werden Millionen weitere Freiheit finden. ... Eines Tages wird das ungezügelte Feuer der Freiheit auch die dunkelsten Ecken unserer Welt erreichen.” (...) 
„Wir gehen voran mit dem festen Vertrauen, dass die Freiheit letzten Endes triumphiert. (...) Nicht, weil wir uns für eine auserwählte Nation halten, Gott bewegt und entscheidet nach seinem eigenen Willen. Wir haben das Vertrauen, weil die Freiheit die dauerhafte Hoffnung der Menschheit ist ...” 
Text: dpa