Montag, 15. November 2010

Das Wirken der Gene

Dadurch dass die Genetik eine recht junge Wissenschaft ist, werden die allergrößten Irrtümer durch sie in die Welt gesetzt.
Hier zeigt sich die Unwissenschaftlichkeit mancher Wissenschaftler deutlich. Es werden ständig Schlussfolgerungen gezogen, Behauptungen aufgestellt und verbreitet, die jeder exakten wissenschaftlichen  Grundlage entbehren. Nach einigen Jahren kommen dann neue Forschungsergebnisse, die alle alten Theorien umstoßen.

Oft wird nicht deutlich unterschieden, ob man Theorien verbreitet oder Tatsachen. Würde man in der Genetik nur Tatsachen verbreiten, dann wäre das wirklich eine recht langweilige Angelegenheit für die Öffentlichkeit. Also schmückt man sie mit jeder Menge Behauptungen, die der Phantasie mancher Forscher entspringen.

Erst wenn man viele Jahre die Gene eines Menschen z.B. von der Kindheit bis ins Alter hinein analysiert haben wird, kann man etwas über die Gene und ihre Beziehung zum Menschen aussagen.

Aus der Logik einer spirituellen Geisteswissenschaft heraus gilt immer, dass das Physische eine Folge des Geistigen ist, es ist nicht dessen Ursache.
Deshalb kann in den Genen immer nur das abgebildet werden, was der Mensch in sie hineinprägt. Der Mensch bildet die Gene; nicht die Gene den Menschen. So wird er im Leben je nach Veränderung seines Charakters, dies auch in den Genen ausprägen. Verstärkt der Mensch ein gewisses Verhalten, so muss dies auch seine physische, genetische Spur hinterlassen.

Das Kind wird wohl in seiner Genstruktur noch ganz den Eltern ähneln, es hat sie zunächst erst übernommen, und wird sie dann durch seine eigene Persönlichkeit umprägen.
Hier müsste die Genetik noch eine große Forschungsarbeit bewältigen. Aber die bisherige Entwicklung zeigt, dass die Ideen der Geisteswissenschaft nach und nach schon bestätigt werden können.
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Ab hier nur Zitate aus anderen Quellen:
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Interview mit Gen-Pionier
"Verhaltensgenetik steckt in einer großen Krise"
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zUR PERSON

Jon Beckwith, 75, ist Professor für Mikrobiologie und Molekulare Genetik an der Harvard Medical School in Boston, Massachusetts. Er war 1969 der erste Wissenschaftler, dem es gelang, ein Gen zu isolieren. Seither hat er die atemberaubende Entwicklung der Gentechnik kritisch kommentiert.


DPA
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Verrät die DNA, ob ein Mensch gewalttätig veranlagt ist? Wissenschaftler melden immer öfter spektakuläre Erkenntnisse über Gene. Doch die meisten sind wissenschaftlicher Unfug, sagt Jon Beckwith, einer der Gründerväter der modernen Gentechnik.


SPIEGEL ONLINE: Regelmäßig melden Forscher die Entdeckung immer neuer Gene, die angeblich erklären, warum Menschen depressiv, gewalttätig oder etwa unkonzentriert sind. Was ist davon zu halten?


Jon Beckwith: Diese Studien können Sie getrost vergessen, weil sich wieder und wieder gezeigt hat: Vereinzelte Ergebnisse lassen sich nicht replizieren. Die Verhaltensgenetik des Menschen steckt da in einer großen Krise.


SPIEGEL ONLINE: Aber viele der Studien stehen in angesehenen Fachzeitschriften. Das Magazin "Science" etwa hat sogar geschrieben, man könnte gewalttätige Menschen dereinst an ihren Genen erkennen.


Beckwith: Da ging es um das Gen "MAOA", das für den Stoffwechsel des Botenstoffs Serotonin im Gehirn eine Rolle spielt. Menschen, die in der Kindheit missbraucht wurden und zudem eine auffällige MAOA-Variante trugen, hatten einer Studie zufolge ein erhöhtes Risiko, antisoziales Verhalten zu zeigen. Aber inzwischen gibt es zehn Studien, die versucht haben, die Ergebnisse zu bestätigen. Die meisten konnten den Original-Befund nicht replizieren.


SPIEGEL ONLINE: Die Wissenschaft korrigiert sich selbst. Was ist daran auszusetzen?


Beckwith: Das Problem ist, dass die Öffentlichkeit das Dementi zumeist gar nicht mitbekommt. Voreilige Behauptungen von Verhaltensgenetikern werden in vielen Fällen sogar Teil der Popkultur und tauchen in Schulbüchern auf. Kaum dass wir es merken, wird die öffentliche Meinung von falschen, längst überholten Ideen beeinflusst. Im Fall des MAOA-Gens ging die Diskussion so weit, dass Richter Genetiker fragten, ob die Genetik uns jetzt verrate, dass viele Kriminelle gar keinen freien Willen haben. Von einer Studie, die nur eine Familie untersuchte, wurden mögliche Einflüsse auf Gerichtsurteile abgeleitet - eine erstaunliche Karriere!


SPIEGEL ONLINE: Was folgt daraus?


Beckwith: Die Sprache der DNA ist zu einer sehr verbreiteten Sprache geworden, der Begriff DNA taucht in der Werbung auf, in TV-Shows. Die Vorstellung, die Gene bestimmten alles vor, der genetische Determinismus breitet sich leider allerorten aus.


SPIEGEL ONLINE: Sie haben 1969 als erster Biologe ein Gen aus einem Bakterium isoliert und damit die moderne Gentechnik mitbegründet. Warum warnen ausgerechnet Sie davor, die Macht der Gene zu überschätzen?


Beckwith: Nach der Isolierung des Gens haben wir in Boston sofort in einer Pressekonferenz verkündet, wir seien besorgt. Ich wusste damals noch gar nicht genau, warum ich besorgt war. Aber meine Bedenken haben dazu geführt, dass ich mir am meisten Sorgen mache über den genetischen Determinismus.


SPIEGEL ONLINE: Was tun Sie dagegen?


Beckwith: Am wichtigsten ist mir, Genetikern klarzumachen, dass ihre Arbeit soziale Aspekte mit sich bringt. Sie sollten sich diesen sozialen Fragen stellen und andere Forscher kritisieren, wenn es sein muss. Unsinnige Wissenschaft zu enttarnen, ist eine ehrenwerte Aufgabe.


Das Interview führte Jörg Blech
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Gene sind kein Schicksal: Wie wir unsere Erbanlagen und unser Leben steuern können

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Produktbeschreibungen

Kurzbeschreibung

Wir sind nicht die Marionetten unserer Gene.
Gene bestimmen unser Leben weit weniger, als wir glauben und als uns nur zu gerne suggeriert wird.
Das Mathe-Gen, das Glücks-Gen, das biologisch vorbestimmte Übergewicht: alles Mythen. Wir selbst haben den größten Einfluss auf unser Leben und unsere Gesundheit.
Tatsächlich bestimmen unsere Gene nur zum Teil unsere Geschicke. Größeren Einfluss haben Erfahrungen, Gedanken, soziale Beziehungen und Umweltfaktoren. So werden unsere Gene durch unseren Lebensstil wie Ton geknetet und geformt.
Der Bestsellerautor und Biologe Jörg Blech zeigt, wie wunderbar wandelbar unsere Gene sind und wie sehr wir selbst unser Leben und unsere Erbanlagen steuern können. Seine Schlussfolgerungen, die sich aus dem neuesten Zweig der Genforschung, der Epigenetik, ergeben, sind revolutionär und werden erstaunliche Auswirkungen auf unsere persönliche wie auch gesellschaftliche Lebensweise haben.

Über den Autor

Jörg Blech, geboren 1966, studierte Biologie und Biochemie in Deutschland und England. Er hat die Hamburger Journalistenschule besucht und ist seit 1994 Medizin- und Wissenschaftsredakteur zunächst beim "Stern", dann bei der "ZEIT". Seit 1999 arbeitet er für den "Spiegel", wo er zahlreiche Titelgeschichten veröffentlicht hat.