Montag, 26. Oktober 2009

Gute Literatur

In der Zeitschrift "Cicero"-Nov.2009 fand ich in einem Interview mit Marcel Reich-Ranicki folgende Aussage, als er auf Herta Müller und ihren Nobelpreis angesprochen wird:

"Die Verbrechen des Kommunismus sind in der Tat ein äußerst wichtiges Thema. Doch auch andere Autoren haben darüber geschrieben und viel geleistet: Solschenizyn beispielsweise....
Das Thema allein ist noch kein Garant dafür, dass große Literatur entsteht. ...

Das größte Missverständnis, dem ein Literaturkritiker aufsitzen kann, ist es, die moralische oder politische Haltung eines Autors mit der literarischen Qualität seiner Bücher zu verwechseln. Ich habe mich nie gescheut, darauf hinzuweisen, dass in großer Literatur vor allem Unterhaltsamkeit und Humor eine große Rolle spielen und dass der Wunsch, unterhalten zu werden, ein legitimes Bedürfnis des Lesers ist. ...

Gibt es einen Roman der vergangenen Jahre, der Sie begeistert hat?

Nicht einen einzigen. Die deutsche Gegenwartsliteratur halte ich für uninteressant. Eine Ausnahme ist die Lyrik. ...."