Donnerstag, 4. März 2010

Geld, Geld, Geld...


Im Westen hat die zunehmend ungehemmte Ausbreitung des Kapitalismus zu einem Verlust an Religion geführt. Der Mensch, der hauptsächlich auf Gelderwerb aus ist, ist ein ganz irdisch gewordener Mensch.

Ganz anders in China, dort wird die Religion nun eingesetzt, den Reichtum zu fördern. Man weiß noch aus uraltem Wissen heraus, dass es geistige Mächte sind, die hinter den irdischen Abläufen stehen.

Der westliche Mensch hat das vergessen. Im "Faust" und in den alten Volksmärchen wird der geistige Zusammenhang immer dadurch ausgedrückt, dass der Mensch seine Seele verkauft und dafür dann seinen irdischen Reichtum erhält. Im Westen geht das, weil der moderne Mensch davon ausgeht kann, dass er über eine individuelle Seele verfügt.

Dem chinesischen Menschen ist diese Vorstellung fremd. Hier gibt es gewissermaßen nur eine Seele, das ist die Staatsseele. Diese hat sich gewissermaßen kollektiv dem Gelde verschrieben.

Dazu folgender Artikel:


Beginn des Tiger-Jahres in China

Der Gott des Reichtums ruft

Von Mark Siemons, Wuhan

Vierundachtzig Prozent der Chinesen glauben, dass sich der Erfolg eines Menschen an seinem Kontoauszug ablesen lässt

Vierundachtzig Prozent der Chinesen glauben, dass sich der Erfolg eines Menschen an seinem Kontoauszug ablesen lässt

03. März 2010 In der zentralchinesischen Stadt Wuhan versammelten sich, wie Fotos des Nachrichtenportals „News 163“ dokumentieren, zu Beginn des neuen Tiger-Jahres 550.000 Menschen, um Cai Shen Ye, den Gott des Reichtums, zu verehren. Den Fotos nach zu urteilen, wurde die rauschhafte Energie des Ereignisses nur notdürftig durch die zahlreich anwesende Polizei im Zaum gehalten. ... Der Kult wurde inmitten der Masse auch individuell vollzogen: Man sieht auf den Bildern Einzelne im Zustand offenkundiger Verzückung die Arme ausbreiten oder eine Statue des Gottes vor sich halten, um den Reichtum auf sich herabzurufen. ....

Die wilde Kraft, die auf den Bildern sichtbar wird, kontrastiert auffällig mit der kühlen Abstraktheit, die dem westlichen Geldglauben in seinem Vertrauen auf den Finanzmarkt anhaftet. .... Die Globalisierung scheint von Energieströmen durchzogen zu sein, von denen die gemeine Volkswirtschaftslehre nichts ahnt.

Quelle: FAZ