Dienstag, 18. August 2009

„Wurzeltage“ kein Gewinn für die Weinprobe


"Britische Supermarktketten benutzen schon lange biodynamischen Pflanzkalender

LONDON (NNA). Der biodynamische Aussaat- und Pflanzkalender von Maria Thun ist vermutlich eines der best gehüteten Geheimnisse des Weinhandels. Schon lange arbeiten die großen britischen Supermarktketten nach einem Bericht der Zeitung „The Guardian“ mit dem Kalender, wenn sie Kritiker zu Weinverkostungen einladen.

„Der biodynamische Kalender ist sehr bekannt unter den Leuten, die im Weinhandel arbeiten und sie benutzen ihn schon seit Jahrzehnten“, erläuterte Mary Rochester Gearing, Öffentlichkeitsarbeiterin bei der Tesco-Kette, gegenüber NNA. „Tesco hat ihn in den vergangenen Jahren immer berücksichtigt, wenn wir einen Termin für die Presse festlegen mussten, das macht Marks & Spencer auch so und zwar schon lange“, fügte sie hinzu.

Der Kalender von Maria Thun wird in der biodynamischen Landwirtschaft von den Landwirten verwendet, um den besten Zeitpunkt für Aussaat, Schnitt und Ernte von verschiedenen Feldfrüchten zu bestimmen. Er basiert auf dem Zyklus des Mondes und auf Planetenkonstellationen. Die Tage werden als Frucht, Blüte, Blatt- oder Wurzeltage benannt entsprechend diesen astronomischen Beziehungen. Es gibt auch einen separaten Kalender für Weinkonsumenten.

„Obwohl die biodynamischen Praktiken mit der Arbeit auf dem Feld zu tun haben und dem Weinbau – zum Beispiel die Winzer in Burgund arbeiten damit – geht die Theorie auch dahin, dass der Wein an bestimmten Tagen mehr von seinem Geschmack zeigt als an anderen,“ erklärt Mary Rochester Gearing. „Grundsätzlich macht es Sinn, die Weine dann zu präsentieren, wenn sie am besten schmecken, deswegen versuchen wir immer, unsere Verkostungen an den Blüten- oder Fruchttagen zu veranstalten“.

Unabhängig vom Einsatz des Thun-Kalenders bietet der Supermarktriese Bioweine auch in seinem Sortiment an. „Das ist aber mehr eine Entscheidung der Produzenten und basiert weniger auf der Nachfrage unserer Käufer. Wir stellen das in unserer Werbung auch weniger heraus, weil es eher Verwirrung stiften würde und die Kunden auch nicht in ihrer Kaufentscheidung beeinflusst“, sagte Mary Rochester Gearing gegenüber NNA."...


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