Sonntag, 12. Juli 2009

Du mußt dein Leben ändern - Über Anthropotechnik


Peter Sloterdijk (-aktiver Link)

Du mußt dein Leben ändern


Was man von der Anthroposophie her längst weiß, darauf ist inzwischen auch Deutschlands Fernseh-Philosoph gekommen. Obwohl ich das Buch nicht kenne, so scheint es mir doch für Menschen, die noch nicht Übende sind, recht empfehlenswert.

Andererseits ist es recht bemerkenswert, dass ein solches Buch erscheint und damit die Öffentlichkeit auf eine Tatsache hinweist, die an der Zeit ist.

"Der Mensch als Übender, als sich durch Übungen selbst erzeugendes Wesen", in diesem Satz ist eine bedeutsame Weisheit enthalten.


"ISBN: 978-3-518-41995-3
Erschienen: 24.03.2009
Gebunden, 723 Seiten

Inhalt

In seinem neuen großen Essay über die Natur des Menschen betreibt Peter Sloterdijk Märchen-Kritik: Als Kritik des Märchens von der Rückkehr der Religion könnte man seine Thesen verstehen. Doch nicht die Religion kehrt zurück. Es verschafft sich vielmehr etwas ganz Fundamentales in der Gegenwart Raum: Der Mensch als Übender, als sich durch Übungen selbst erzeugendes Wesen. Rainer Maria Rilke hat den Antrieb zu solchen Exerzitien zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die Form gefaßt: »Du mußt dein Leben ändern.«

In seinem Plädoyer für die Ausweitung der Übungszone des einzelnen wie der Gesellschaft entwirft Peter Sloterdijk eine grundlegende und grundlegend neue Anthropologie. Den Kern seiner Wissenschaft vom Menschen bildet die Einsicht von der Selbstbildung alles Humanen. Seine Aktivitäten wirken unablässig auf ihn zurück: die Arbeit auf den Arbeiter, die Kommunikation auf den Kommunizierenden, die Gefühle auf den Fühlenden ... Es sind die ausdrücklich übenden Menschen, die diese Existenzweise am deutlichsten verkörpern: Bauern, Arbeiter, Krieger, Schreiber, Yogi, Rhetoren, Instrumentalvirtuosen oder Models. Ihre Trainingspläne und Höchstleistungen versammelt dieses Buch zu einer vergnüglich-instruktiven Lektüre von den Übungen, die erforderlich sind, ein Mensch zu sein."