Freitag, 4. Juni 2010

Traumatisierte Soldaten:

Die Berichte über Soldaten, die "den Krieg nicht mehr verkraften" häufen sich. Auch aus Amerika hört man schon seit dem Vietnamkrieg ähnliche Meldungen. Es stellt sich so die kulturelle Frage: Wie lange wird es noch dauern, bis es in einem zivilisierten, westlichen Land, keine Menschen mehr geben wird, die überhaupt noch in den Krieg ziehen können?

Horror nach der Heimkehr

Immer mehr deutsche Soldaten kehren traumatisiert von ihrem Auslandseinsatz in Afghanistan zurück. Die Zahl der Fälle Posttraumatischer Belastungsstörungen ist in den vergangenen zwei Jahren dramatisch gestiegen. Jetzt wird das Dilemma ein Fall für die Politik.

Die Zahl der Bundeswehrsoldaten, die traumatisiert vom Einsatz in Afghanistan zurückkehren, steigt. Wie die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Angaben des Verteidigungsministeriums gegenüber der FDP-Abgeordneten Elke Hoff berichtet, kehrten 2006 noch 55 Soldaten mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) zurück, 2007 waren es mehr als 130 und im vergangenen Jahr bereits 226. (2009 schon 500) Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) beobachtet die wachsende Zahl schwer traumatisierter Afghanistan-Heimkehrer mit Sorge. "Ich nehme die Entwicklung sehr ernst", sagte er am Dienstag in Leipzig. Jung appellierte an die betroffenen Soldaten, möglichst schnell einen Arzt aufzusuchen. Wichtig sei es, so früh wie möglich die Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung zu erkennen. Dazu solle auch ein Kompetenz- und Forschungszentrum aufgebaut werden. Einzelheiten dazu gab Jung nicht bekannt; die Diskussion dazu laufe