Dienstag, 29. Dezember 2009

MACHT AUS DER MASCHINE UND DEM INTERNET

Wenn einstmals ein Bauer einen Knecht hatte, eine Kuh und ein Pferd, dann konnte er über diese Wesen bestimmen. Er hatte über sie eine gewisse Macht. Eine viel größere Macht hatte ein König, er konnte über die Menschen in seinem Land bestimmen. Millionen mussten seinen Anordnungen folgen. Wollte er Krieg führen, dann zogen Tausende für ihn ins Feld.

Heute ist diese Form der Machtausübung in westlichen Gesellschaften nur noch in der Wirtschaft möglich. Betriebe werden nach den Strukturen von effizienter Machtausübung geführt. Staatliche Macht wird durch viele Kontrollorgane gefiltert und ist nur indirekt ausübbar. Es ist dies auch keine persönliche Macht mehr, sondern eine anonyme.

Dafür hat der einzelne Mensch eine neue Möglichkeit Macht auszuüben. Es ist die Macht der Maschine. Ein Auto mit hundert "PS" (Pferdestärken) vermittelt dem Benutzer ein dementsprechendes Machtgefühl. Das Unheil, das er mit seiner Maschine anrichten kann, ist auch dementsprechend groß.

Immer, wenn wir eine Maschine benützen, infiltriert sie uns unmerklich mit der Energie, Kraft, Macht, die verborgen hinter ihr oder in ihr wirkt.

Ins Unermessliche wächst die Macht-Suggestion, durch das Internet. Über das Wissen der Menschheit nach Belieben verfügen zu können, hat starke, unbewusste Rückwirkungen auf die einzelnen Individuen. Sie fühlen sich in historisch einzigartiger Weise erhaben über alles. Es steht ihnen alles in der Welt zu Diensten.

Das bedeutet eine neue moralische Aufgabe für die Menschheit.