Nach meinen Darstellungen zu den Lübbensteinen bei Helmstedt...
(Samstag, 14. August 2010: Megalith-Kultstätten)...
... möchte ich auf ein weiteres einmaliges Bauwerk dieser Art hinweisen: den "DENGHOOG" auf Sylt.
Kaum ein Megalith-Bauwerk ist in dieser Größe und Vollkommenheit erhalten. Man findet noch den ganzen Hügel und darin den vollständigen Kultraum vor.
Denghoog heißt "Thinghügel". Damit ist durch den Namen schon auf eine wichtige, aber zeitlich viel spätere Verwendung hingewiesen. Man muss nur bedenken, dass der Ausdruck Thing auf einen Brauch der viel, viel später kommenden germanischen Völker hinwies. Das Bauwerk stammt aber aus einer Zeit etwa über 3000 Jahren v.Chr. Welches Volk damals wohl dort siedelte? Waren es noch vorkeltische Menschen?
Den Eingang säumen links und rechts je fünf Steine. Der Innenraum wird durch genau zwölf kreisförmig angeordnete Steine gebildet, der durch drei gewaltige Decksteine nach oben abgeschlossen wird. Die Fugen zwischen den Steinen sind sorgfältig durch kleiner Steine geschlossen. Der Hügel bedeckt den ganzen Raum.
Die Himmelsorientierung des Eingangs ist auf den Sonnenaufgang zur Wintersonnenwende ausgerichtet.
Durch dieses Bauwerk wurde ich an die ursprünglichen Goetheanum-Baupläne erinnert. Rudolf Steiner wollte eigentlich in München einen Bau errichten, der dann ganz mit Erde bedeckt werden sollte.
In Goethes "Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie" spielt auch ein unterirdischer Tempel eine bedeutende Rolle.
Während in der Gotik die Kathedralen fast bis in den Himmel wuchsen, so kehrt sich nun der Weg wieder um. Schon die ersten Christen in Rom trafen sich in unterirdischen Räumen, den Katakomben. Die alten romanischen Kirchen haben oft noch etwas von diesem ursprünglichen Höhlen-Charakter. Dann ging es immer höher hinauf, immer prächtiger und äußerlicher wurden die Kirchen.
Die Tempel der Zukunft verbinden sich wieder mit der Natur. Am neuen Goetheanum-Bauplatz in Dornach legte Steiner viel Wert darauf, den Charakter der Felsen in der Umgebung in die Architektur aufzunehmen. Vielleicht werden sie dann langsam sich immer tiefer mit der Erde verbinden.
Leider kann man die Art des Innenraumes nur schwer im Bild wiedergeben: