Sonntag, 22. August 2010

Marienborn bei Helmstedt und Königslutter - "Heilige Quellen"

Man wird immer wieder finden, dass besondere, alte Orte auch mit besonderen Naturverhältnissen zusammenhingen.

Zu den besonderen Naturorten gehören auch "Quellen". Bei Quellen sprudelt aus der harten, festen, physischen Erde frisches, klares, lebenspendendes Wasser heraus.

Wer geistig arbeitet, der hat ein entsprechendes Erlebnis. Bei harter, mühevoller, innerlich moralischer Arbeit, beginnt in einem ein Quell zu sprudeln von Ideen, Anregungen usw. Man fühlt sich dadurch erfrischt und belebt. Man spürt das Gesundende dieses Vorgangs.

Geht man in dieser Gesinnung in die Natur, dann erlebt man auch die überall verborgene Weisheit in der Natur und in allen Dingen, früher nannte man das die "Göttin Natura" oder "Sophia"- griech. die Weisheit, die förmlich aus den Naturgegenständen heraus quillt, wenn man sich um sie bemüht.

Im Christlichen repräsentiert "Maria" diesen Zusammenhang. So kommt der Mensch, wenn er sich geistig mit der Natur beschäftigt und ihre Weisheit beginnt aus ihm hervorzuquellen, zu einem Marien-Sophien-Erlebnis.

Viele "besondere" Orte sind deshalb von alters her mit dem Wasser oder mit Quellen verbunden.


In Königslutter findet man den bezaubernden Naturort Lutterspring mit den frisch sprudelnden Quelltöpfen. Das Wasser wird nun durch eine Art "Gralslandschaft" direkt durch die ehemaligen Klosteranlagen an den Dom herangeführt und fällt in Kaskaden wie bei einem Wasserkunstwerk in die Tiefe.


Nicht alle Menschen kennen diese Orte und noch weniger wissen, die Zusammenhänge zu würdigen. Es ist ein Schatz im Verborgenen, der, wenn er gehoben würde, den Menschen heute noch viel geben könnte.


Fotos:http://www.sbhi.de/galerie_karstquellen_07.html (unter dieser Adresse finden Sie noch viele Anregungen zu diesem Thema)

Der Heilimpuls dieser Quellen spiegelt sich aber noch bis heute darin, dass dort sich das große Landeskrankenhaus befindet.


Etwas weiter östlich findet man "Marienborn" - Die Silbe "..born" ist ja immer ein Ausdruck für eine Quelle, und hängt mit Geburt und "geboren" zusammen. Man denke auch an Paderborn.

Die Fotos unten können leider nicht die idyllische Schönheit wiedergeben, die ich an einem sonnigen Sommertag erlebte, als ich diesem Ort nahte und die Kapelle eingerahmt von lichtem Grün vorfand, davor eine Wiese. Einige kleinere Findlinge deuteten ein Allee an, auf der man sich zur Kapelle begibt. Hier sollen früher große Teiche gewesen sein.

In aller Einsamkeit findet man so die Reste eines Marienheiligtums und ehemaligen Wallfahrtsortes.

Die Kapelle selbst wird noch zu katholischen Gottesdiensten genutzt und das verändert innen ihren Charakter so, dass es nicht jeden anspricht. Es befindet sich auch im Inneren ein rechteckiges Wasserbecken tief im Boden versenkt und mit einer Glasplatte abgedeckt, in dem das Quellwasser unbewegt steht. Auch dies ist kein inspirierender Anblick.
An der Außenseite ist ein Steintrog, in den das Wasser frisch aus einem Wasserhahn hineinsprudelt. Dieses Wasser wird allerdings aus gesundheitlichen Gründen bestrahlt.

So bleibt als seelischer Eindruck mehr das Äußere der Kapelle und ihre Lage. Unweit davon auch eine Kirche und die Reste einer alten Klosteranlage.

Im Wald dann auch noch die Reste einer Megaltih-Stätte, genannt "Opfersteine"

Genauere Beschreibungen unter:
und
http://www.wallfahrtsort-marienborn.de/

Foto: s.o.


Marienborn

Inmitten grüner Wälder, umringt von schönen Au‘n
und herrlich grüner Felder, kannst Du oh Wandrer schau‘n
ein Dörfchen weltentlegen, begrenzt von Hügelwand
das seiner Quelle wegen, Marienborn genannt.

Hier atmet jeder Stille in‘s wunde Herz hinein
Erquickung gibt’s die Fülle im schönen Buchenhain
es ist so recht erlabend im Waldes Flüsterton
wie heilig und erhebend im säulenreichen Dom.

Da ruht sich’s wie auf Matten, am heißen Sommertag
die Bäume spenden Schatten, das ganze Herze lacht.
Es zieht ein leises Säuseln wohl durch den stillen Wald,
die Blätter leicht sich kräuseln, naht Sturmes Allgewalt.

Da hört man herrlich singen, der Vögel bunten Chor,
dem Herrn ihr Loblied bringen, zu seinem Thron empor.
Die Nachtigallen schlagen, wo’s Echo widerhallt
als wollten sie Dir sagen, Gott selbst geht durch den Wald.

Nun lenke Deine Tritte, wohl nach dem schönen Park,
dem Teich dort in der Mitte und Ulmen groß und stark.
Da sieht man Teppichbeete, von Gärtners Hand gepflegt,
gekrönt durch schöne Palmen, die sanft der Wind bewegt.

Auch eine Trauerbuche beugt nieder ihr Geäst,
der Rasen gleicht‘nem Tuche, mit Perlen zart besetzt.
Nun wende Deine Schritte zu der Kapelle hin,
da steht in Quellen Mitte die Mutter Gottes drin.

Erhaben strahlt auch von der Wand das Kreuz, des Christen Zeichen
Glasmalerei - schau mit Verstand, findet selten ihresgleichen
erzählen Dir von einem Hirten, der ruhte unterm Eichenbaum,
wo er tat das Bildnis finden, auf der Quelle nach dem Traum.

Alsdann kamen viele Kranke zur Gesundung nach dem Born
die geheilt dem Schöpfer danken, für das schöne Marienborn.
Wie fühlen sie sich frisch und jung, befreit von Ängsten und Beschwerden,
in heiliger Erinnerung bleibt es der schönste Ort auf Erden.

Gedicht von einer unbekannten Person - etwa um 1930

Marienkapelle in MarienbornF
Foto:

FOTO:http://www.jenses-welt.de/Galerie.php?GRP=MISC&IMGNR=28




http://www.obere-aller.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=40948

Stiftskirche St. Marien und Kreuzgang des Augustinerinnen-Klosters in Marienborn, dem viele Damen von Veltheim vorstanden

http://www.jenses-welt.de/Galerie.php?GRP=MISC&IMGNR=28