Louisenlund liegt zwischen Schleswig und Eckernförde an der Schlei.
Heute ist dort ein Internats-Gymnasium.
Dieser Ort ist bekannt dadurch, dass sich dort einmal der Graf von St.Germain für einige Zeit aufgehalten hat. Wohl auch in dieser Gegend verstarb.
Nicht weit entfernt ist das große und heute als bedeutendes Museum ausgebaute Schloss Gottorf in Schleswig, das auch mit Louisenlund in Zusammenhang steht.
Besucht man Louisenlund, dann fällt einem die landschaftlich einmalige Lage am Rande einer großen Bucht der Schlei, umgeben von Wäldern, auf. Das Schloss ist eingebettet in eine teilweise gut gepflegte Parklandschaft, in der sich nun Reste von einst belebteren "Denkorten" befinden.
Es gibt Hinweise darauf, dass in diesem Park freimaurerische Impulse verwirklicht wurden.
Es gehörte wohl zu den Ideen der Freimaurer, dass man Teile der Erde nach besonderen Gesichtspunkten gestaltete und pflegte. Man findet dann in dieser Garten- oder Parklandschaft bestimmte Säulen, Bauwerke und Denkmäler jeweils an wohl gewählten Orten.
Solche parkähnlichen Anlagen, oft auch Englische Gärten genannt, haben bis heute viel von ihrem ursprünglichen Charakter behalten. Wenn sie gut gepflegt werden, gehören sie zu den schönsten Orten eines Landes.
Oft ist der ursprüngliche Charakter durch zu viel späteren Baumwuchs verändert und nicht mehr wirklich erfühlbar.
Man muss sich vorstellen, dass es früher viele bewusst geschaffene Blickachsen gab, die durch ausgewählte Bäume umrahmt wurden.
In Louisenlund findet man den eindrücklichsten Charakter noch hinter dem Schloss. Vor dem Schloss, der Blick auf die Schlei ist mehr symmetrisch angelegt und von einer gewaltigen, eindrücklichen Baumallee gesäumt.
Da die Freimaurerei auch im Gegensatz zur Lehre der Kirchen stand, so ist es schwierig sich über sie und ihre Kulturwirkungen heute ein richtiges Bild zu machen. Hinweise und Spuren wurden durch die von den Kirchen beherrschte Wissenschaft möglichst übertüncht und unleserlich gemacht, oder auch durch Hervorhebung negativer Aspekte überlagert. Was man zerstören konnte wurde möglichst immer zerstört.
Wenn man aber die heute noch vorhandenen Spuren verfolgt, dann findet man, dass zu gewissen Zeiten vor etwa gut 200 Jahren viele bedeutende Menschen der Freimaurerei angehörten. Wer ein strebender Mensch war, der einen suchenden und lebendigen Geist besaß, für den war gewöhnlich auch die Freimaurerei interessant. Sie war zu gewissen Zeiten eine Vereinigung, die versuchte sich mit den wahrhaft guten Gesinnungen der Menschheitsgeschichte zu verbinden und eine moralische Einstellung nicht nur zu predigen oder zu fordern, sondern wirklich etwas dafür zu tun, auch in persönlicher Selbsterziehung und Selbsterkenntnis.
Denn es war immer allen strebenden Menschen klar, dass es eine positive Entwicklung nur geben kann, wenn sich der Mensch moralisch verbessert. Die Lehre der Kirche, dass man warten müsse, bis der Himmel einen durch Gnade veredelt, wurde von ihnen schon immer als dogmatische Irrlehre angesehen, die die Menschen in Unfreiheit halten sollte und sie nur als willige Masse für andere Interessen erziehen sollte.
Auch der moralisch strebende Mensch weiß, dass er völlig von der göttlichen Gnade abhängig ist, aber er weiß außerdem, dass das Göttliche sich ihm nur verbindet, wenn er sich moralisch verbessert in harter Arbeit. Dann erlebt er das Göttlich auch wirklich, er muss dann nicht mehr an es glauben, sondern es senkt sich erlebbar in ihn hinein.
Die kirchliche Lehre des "Glauben - Müssens" ist natürlich die notwendige Ergänzung, um die Menschheit in ihrer Niederung zu belassen. So merkt sie nicht die Fruchtlosigkeit und Vergeblichkeit der kirchlichen Lehren, weil eine persönliche Erfahrung des Göttlichen von den Kirchen sowieso negiert wird.
Deshalb war auch für einen bestimmten Kreis von Menschen bis vor hundert oder hundertfünfzig Jahren die Freimaurerei eine der wenigen Möglichkeiten - bis heute aber wohl die bekannteste -, um eine wirkliche positive geistige Arbeit leisten zu können.
Anhänger dieser Vereinigung versuchten dann auch vieles für den Fortschritt der Menschheit zu tun. Sie beschäftigten sich mit der Naturwissenschaft, der Philosophie und führten technische Apparate ein, damit es durch moderne Produktionsformen der breiten Menge der Menschen besser gehen sollte.
Der Zusammenhang der Entwicklungen der modernen Zeit im 18. und 19.Jhdt. mit der Freimaurerei müsste sicher noch viel besser erforscht werden und würde vielleicht zu einem ganz neuen Geschichtsbild führen müssen.
Zu Louisenlund möchte ich nun einiges von der Internetseite"st-gemain.de" von Peter Schraud zitieren:
Peter Schraud:
"Ein Ausspruch des Prinzen Carl lässt die Idee, die Louisenlund für ihn verkörperte, deutlich werden und Louisenlund über alle Fragen der Gartentheorie und freimaurerischen Ikonographie hinausheben. Auf die Frage eines Freundes, des Grafen Reuterholm: ‚Le Jardin d’Eden, exist-il encore sur la terre?‘ antwortete der Prinz: ‚Je crois, qu’il existe.‘ Für die Freimaurer bedeutete der Garten Eden eine Allegorie auf die ursprüngliche Glückseligkeit des Menschen und die Utopie von der Brüderlichkeit aller Menschen auf Erden. Der Landschaftsgarten wurde zum rituellen Raum für die Arbeit der Freimaurer und zu einem Ort der Kontemplation im Anblick der göttlichen Natur. Für den Prinzen scheint mit der Metapher vom ‚Garten Eden‘ der Dualismus von menschlicher und göttlicher Existenz überwunden zu sein und sich der Traum von der menschlichen Freiheit erfüllt zu haben.“
Aus Christa Fiedler, „Herrenhaus und Park von Louisenlund“, in Landgraf Carl von Hessen 1744-1836. Schleswig 1996 (Ausstellungskatalog).
Graf Saint Germain in Schleswig-Holstein
Ende August 1779 trafen sich in Altona der junge Statthalter von Schleswig Holstein, Carl von Hessen, und der immer junge Graf Saint Germain, der aber nun schon in den 80ern war. „Ich werde Sie in Schleswig besuchen, und Sie sollen sehen, was wir zusammen für große Dinge ausrichten werden“, so erinnert sich Carl in seinen Memoiren der Worte des Grafen. Oberst Koeppern sollte ein Quartier besorgen und so wohnte der Gast im Palais Ahlefeldt, dem heute so genannten Prinzen-Palais (Landesarchiv). Der Landesherr wurde Schüler des großen Weltweisen. Sowohl auf Gottorf wie im Alchimistenturm des Schlossparks Louisenlund gaben sie sich Seite an Seite der Umwandlung der Elemente hin und den bald konkreten Plänen für neue Färbeverfahren von Seidenstoffen.
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Quelle:http://st-germain.de/gsg_050.htm
Peter Schraud:
"Omnia cum Deo - Alles in Gemeinschaft mit Gott": dieser Wahlspruch soll den jugendlichen dänischen Feldmarschall Carl von Hessen ein Leben lang begleiten (1744 - 1836). Mit 22 Jahren wurde er Statthalter von Schleswig-Holstein und er blieb diesem Motto während seines jahrzehntelangen öffentlichen Wirkens zum Wohle seiner Landeskinder treu. Regierungssitz war das mächtige repräsentativeSchloss Gottorf vor Schleswig. Aber der Landesvater war zum Zeitpunkt der Übernahme des Regierungsamtes auch frisch verliebt und verheiratet: Louise, "Königstochter jüngste" folgte ihm von Kopenhagen nach Süden und blieb fast 65 Jahre an seiner Seite.
Vereint mit ihr, wirkte der begabte Militär mit rascher Auffassungsgabe als immens fleißiger Friedensfürst. Im Sommer 1772 musste sich die junge Familie von zwei kurz aufeinanderfolgenden Schicksalsschlägen erholen: dem Tod des vertrauten FreundesHartwig von Bernstorff und dem des eigenen Söhnchens Wilhelm.
Die freundliche Natur half – man zog sich auf das Landgut Louisenlund am südlichen Schleiufer zurück. „Einige Wochen, die wir auf dem Lande verlebten, übten auf meine Frau und mich den besten Einfluss aus."
Auf diese Weise wird aus dem Gut Ziegelhof, das der kurz zuvor zur Regierung gelangte Christian VII. von Dänemark seiner Schwester Louise zum Geschenk machte, Sommersitz Louisenlund. Die heilsame Ausstrahlung des Ortes war bemerkt worden. Das ist heute jedermann möglich nachzuprüfen. Für den, der die energetischen Kraftpunkte Europas studiert, liegt Louisenlund auf der großen europäischen Herzlinie, die von Karthago/Tunis über Mailand, Insel Reichenau, Externsteine, Jütland hinauf nach Norwegen führt.
Carl von Hessen nahm in Louisenlund seine Chance wahr, seinen eigenen Landschaftstempel zu errichten. Hermann von Motz (1743 – 1829), der später in Kassel wirkte, baute das schlichte und doch würdevolle Sommerschloss, der Park wurde von Johann Caspar Bechstedt nach Carls Wünschen angelegt. Dem tonangebenden Gartenästheten Christian Cay Lorenz Hirschfeld bedeutete Louisenlund nur „einen überaus anmutigen Auftritt“, der „der Seele die heitersten Bilder zurückbringt“. Aber der junge Fürst wollte mehr als eine Umrahmung des sommerlichen Familienglücks.
Der Graf von Saint Germain gilt als eine der interessantesten Persönlichkeiten des 18.Jahrhunderts. Er hatte ein immenses Wissen auf allen Gebieten der Naturwissenschaften, besonders der Alchimie, sprach mehrere Sprachen fließend, betätigte sich unter anderem als Komponist und spielte hervorragend Geige. Er beherrschte ein Verfahren zur Herstellung künstlicher Diamanten, entwickelte neue Möglichkeiten zur Herstellung von Farben zur Färbung von Wolle, Seide, Leder, und Holz, stellte etliche Medikamente her und entdeckte unter anderem die Heilkraft von Mineralquellen. Viele Bereiche des menschlichen Lebens wurden von ihm verbessert und erneuert. Er reist fast sein ganzes Leben lang, hauptsächlich in Europa, um die Völker zu verbinden und für den Frieden einzutreten. Sein Leben war äußerst abenteuerlich und geheimnisumwoben. Er wechselte so häufig nicht nur seinen Aufenthaltsort sondern auch seinen Namen, um unerkannt zu bleiben. Daher gibt es über sein Leben fast mehr Gerüchte als beweisbare Tatsachen. Selbst die Umstände seiner Geburt und die seines Todes sind rätselhaft. Viele seiner Zeitgenossen hielten ihn für unsterblich und behaupteten, dass er mehrere hundert oder tausend Jahre alt sein solle. Wahrscheinlich dagegen ist die Vermutung, dass der Graf am 28.05.1696 als erster Sohn des Fürsten Franz II Rakoczy von Transsylvanien in Siebenbürgen (im heutigen Rumänien) geboren wurde..