Sonntag, 25. Mai 2008

Eckermann - Gespräche mit Goethe, 12.2.1831

Eckermann - Gespräche mit Goethe, 12.2.1831:

"Johann Peter Eckermann - Gespräche mit Goethe (21)
(Über eine biblische Allegorie)

SONNABEND DEN 12. FEBRUAR 1831.

Ich lese im Neuen Testament, und gedenke eines Bildes, das Goethe mir in diesen Tagen zeigte, wo Christus auf dem Meere wandelt, und Petrus, ihm auf den Wellen entgegenkommend, in einem Augenblick anwandelnder Mutlosigkeit sogleich einzusinken anfängt.

»Es ist dies eine der schönsten Legenden, sagte Goethe, die ich vor allen lieb habe. Es ist darin die hohe Lehre ausgesprochen, dass der Mensch durch Glauben und frischen Mut im schwierigsten Unternehmen siegen werde; dagegen bei anwandelndem geringsten Zweifel sogleich verloren sei.«

(Eckermann, Gespräche mit Goethe; Überschrift vom Herausgeber eingefügt)"