„In der physisch – irdischen Welt, - wir haben gute Absichten, neben uns steht einer , der hat sehr böse Absichten: wir versuchen gute Handlungen auszuführen, es gelingt uns mehr oder weniger, neben uns steht einer, dem sozusagen alles gelingt. Wir sehen dann das Leben dahingehen. Nach Jahren oder Jahrzehnten blicken wir zurück auf dasjenige, was geschehen ist, und man kommt allzu leicht gegenüber dem physisch-irdischen Verlauf zum Urteil: Es ist nicht so, dass die gute Absicht, aber auch die guten Taten , im Erdenleben auch gute Folgen haben für den Menschen.- Zum Beispiel erscheint auf der Erde der Gute bestraft der Böse belohnt, indem der Gute unglücklich werden kann, der Böse glücklich werden kann. Wir sehen keinen Zusammenhang zwischen demjenigen, was moralisch lebt, und demjenigen, was sich physisch verwirklicht.
Dagegen hat alles Physische seine Konsequenzen; die magnetische Kraft muss das Eisen anziehen, sie hat diese notwendige Konsequenz. Auf der Erde verwirklicht sich zunächst für dasjenige Leben, das wir durchleben zwischen Geburt und Tod, nur, was im physischen Zusammenhang steht. Nun meine lieben Freunde, einen solchen physischen Zusammenhang gibt es im Sonnensein nicht. In diesem Sonnensein gibt es nur einen moralischen Zusammenhang. Jedes Moralische hat dort die Macht sich auch zu realisieren und in entsprechender Weise zu realisieren. Das Gute bewirkt Daseinserscheinungen, die beglückend sind, das Böse bewirkt Daseinserscheinungen, die für den Menschen nicht beglückend sind. ...“
Rudolf Steiner in den „Karmavorträgen“ GA 238, Seite 101