"Bundekanzlerin Angela Merkel hat auf dem Kirchentag bei einer Diskussion über Menschenwürde und Demokratie an die Menschen appelliert, nicht der Gefahr der Konformität zu erliegen. Notwendig sei auch in einem freiheitlichen Rechtsstaat der Mut, für seine Werte und politischen Grundüberzeugung einzustehen. ...
Rückblickend auf den Fall der Mauer vor 20 Jahren würdigte die Kanzlerin am Donnerstag den Einsatz vieler Menschen für den friedlichen Wandel. Denen, die sich in der DDR für Demokratie eingesetzt hätten, gelte es heute Respekt zu zollen. ...
Nach Auffassung von Merkel kann Demokratie nicht von heute auf morgen gelingen. In Deutschland sei sie erst in einem sehr langen Prozess erlernt worden.
Merkels Gesprächspartner, der renommierte britische Zeithistoriker und Publizist, Prof. Timothy Garton Ash, betonte, dass Deutschland ein sehr gutes Land geworden sei, was das politische und rechtsstaatliche System betreffe. Dies liege nicht zuletzt daran, dass die Nazi- und die DDR-Vergangenheit in "exzeptioneller Weise" aufgearbeitet worden sei. Die Geschichte sei sozusagen in „protestantischer Weise“ reflektiert worden.
Ash lehrt in Oxford und Stanford. In den 1970er Jahren lebte er in Ost- und West-Berlin. In seinem Buch „Akte Romeo“ hat er seine Bespitzelung durch die Stasi verarbeitet. "
Sonntag, 24. Mai 2009
Bundeskanzlerin Merkel
Die folgenden Worte mögen zunächst als Phrase erscheinen, da man sie schon oft gehört hat. Wenn sie aber von Angela Merkel ausgesprochen werden, dann klingen sie anders. Besonders auch, wenn man sie "live" hört. Sie hat persönlich für diese Dinge gekämpft, das klingt mit. Wir haben heute gewissermaßen - wie sonst so oft - nicht einen Parteifunktionär als Kanzler, sondern eher schon fast eine ehem. "Revolutionärin" als Kanzlerin. Man muss bei ihr auf den Unterton hören: