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Irrsinn aktuell - Nachrichten Satire - WELT ONLINE
Ornamente
1. Ich habe einst Ornamente aus der Steinzeit gefunden. Es fiel mir auf, dass die ganze Fläche mit kongruenten hellen und dunklen Formen bedeckt war. Dies gilt für fast alle Ornamente aus der Steinzeit.
2. In der Folge versuchte ich, selbst etwas Ähnliches zu zeichnen, ohne die vorgefundenen Muster zu kopieren. Doch konnte mir dies nicht gelingen, wenn ich der Forderung nach Komplexität nachkommen wollte.
In der Schule hatte man mir beigebracht, die Menschen hätten vor etwa 5000 bis 8000 Jahren ein primitives Leben geführt, sie seien in halbtierischen Stammesgemeinschaften von Ort zu Ort gewandert und hätten vom Sammeln gelebt. Beim Versuch, ein Ornament wie die ihrigen zu konstruieren, traf mich die Erkenntnis, dass sie doch intelligenter waren als ich, dass wir aber mit unserer Denkweise ihre Intelligenz nicht fassen können. Ich gelangte zur Einsicht, dass es mir an äußerst wichtigem Wissen über den prähistorischen Menschen mangelt und dass das Versäumte offensichtlich selbst mit meinen bewährten Methoden nicht mehr nachzuholen ist.
So habe ich auch verstanden, dass das Ornament aus der Steinzeit nicht nur auf eine hohe Intelligenz hinweist, sondern uns auch dabei helfen kann, das Verhältnis des Menschen zur Welt zu deuten. Dunkel und Hell, Unten, und Oben, Kraft und Gegenkraft wären getrennt voneinander sinnlos. Haben wir aus unserem Alltag eine persönliche gegenseitige Verbindung mit der Welt einfach weggelassen? Sind wir dadurch für diese Zeichen blind geworden? Ist ihr Sinn für uns für immer im Abgrund verschwunden.
a.a.O. Imre Makovecz, Seite 90
Die Außenpolitik jener Zeit war von Isolation, besonders dem Chinesisch-Sowjetischen Zerwürfnis gekennzeichnet. In den Vereinten Nationen war nach 1945 die Republik China (auf Taiwan) als Nachfolger der chinesischen Republik vertreten. Seit 1960 gab es von verschiedenen Staaten des Ostblocks, unter anderem Albanien, den Versuch, Taiwan den Status als einziger legitimer chinesischer Staat abzuerkennen und stattdessen die Volksrepublik anzuerkennen und als Mitglied in die UNO aufzunehmen. Dies hatte allerdings erst am 25. Oktober 1971 Erfolg (UN-Resolution 2758)........................................................................................................................
In July 1971, U.S. President Nixon's National Security Advisor Henry Kissinger secretly visited Beijing during a trip to Pakistan, and laid the groundwork for Nixon's visit to China.
President Richard Nixon's 1972 visit to China was the first step in formally normalizing relations between the United States and the People's Republic of China. It also marked the first time a U.S. president had visited the PRC, who at that time considered the U.S. one of its biggest enemies. The visit has become a metaphor for an unexpected and uncharacteristic action by a politican.
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/1972_Nixon_visit_to_China
Vorläufiger Höhepunkt des marktwirtschaftlichen Kurses war der Beschluss des Volkskongresses am 14. März 2004, die Abschaffung des Privateigentums rückgängig zu machen und den Schutz des Privateigentums in der Verfassung zu verankern.
1975
Der erste «Interest Rate Future»
wird von der Chicago Board of
Trade ausgegeben. Dies ist das
erste Future, dem kein festes
(reales) Produkt zugrunde liegt.
"Die Anthroposophie, die ich 1959 kennenlernte und die mir das organische Denken vermittelte, bestärkte meine Neugier für die theoretischen Kenntnisse und führte mich wie zu einer Quelle, zum Studium der traditionellen, volkstümlichen Kunst. Ich betrachtete mich nie als Nachfolger der nationalen romantischen Bewegung vom Anfang des Jahrhunderts, aber es faszinierte mich sehr, wie Mitglieder dieser Bewegung von Sprache und Zeichen der Vorfahren aus einer längst vergessenen Zeit, den Zeiten vor der Geschichte erzählten."
Schon am Ende seiner Studienzeit wurde Makovecz durch seinen Freund Tamäs Szabo‑Sipos auf das Werk Rudolf Steiners und seine 'soziale Dreigliederung' aufmerksam. Erst nach seinem Studienabschluss sah er das Goetheanum auf Abbildungen. Das weckte sein Interesse an der Architektur Rudolf Steiners. Durch die Auseinandersetzung mit ihr wurden ihm allmählich Aspekte der ungarischen Volkskunst verständlich: "Sie hat mit dem Leben zu tun und folgt nicht Konzepten. ( ... ) Mein Kontakt mit der Anthroposophie kam nicht auf einmal. Ich habe einige Bücher gelesen und habe mich mit einigen Mitgliedern dieser Bewegung getroffen. Meine Gedanken haben sich durch persönliche Beziehungen gebildet, früher wie heute. 1964, mit 29 Jahren, konnte ich meine erste Reise nach Westeuropa unternehmen, und zwar in die Schweiz, um das Goetheanum zu besuchen. Es war ein phantastischer Schock. Noch nie zuvor hatte ich von einem architektonischen Werk einen solchen Eindruck verspürt. Bei meiner Ankunft in Basel nahm ich die Straßenbahn nach Dornach und fand dort ein Zimmer gegenüber dem Bahnhof. Es war schon dunkel, und ich wusste nicht, wo das Goetheanum war. So verschob ich meinen Besuch trotz meiner Ungeduld auf den anderen Tag. Am nächsten Morgen schaute ich, während ich mich wusch, gemütlich aus dem Fenster. Es war Frühlingsanfang. Auf einem Hügel erblickte ich durch den Nebel einen monströsen Elefanten. Ich kann diese versteinerte Gestalt nicht anders nennen. Ich rannte wie ein Verrückter, um es von nahem zu sehen. Es übertraf alle meine Vorstellungen ‑ eine unvergessliche und unsterbliche Vision. Ich kannte das Goetheanum von Bildern, aber es in der Realität zu sehen, war ganz anders ..." Hier im Goetheanum sah Makovecz die eurythmische Aufführung von Shakespeares Sommernachtstraum. "Von Rudolf Steiner habe ich gelernt, dass man die Ideen und die Sprache in Bewegungen umsetzen kann, dass Gesten eine Bedeutung haben können. Zu jedem Ton gibt es eine präzise Geste", sagt Makovecz zu den von ihm veranstalteten Bewegungsexperimenten.
"Das Wesentliche des Steinerschen Impulses ist, dass man kein Nachahmer Steiners sein darf." Für die orthodoxe Anthroposophie in der Architektur oder für das Nachahmen hat Makovecz kein Verständnis. Einige frühe Bauten weisen leicht abgewinkelte Elemente auf, hier ist anthroposophischer Einfluss zu sehen, ... Schnell verschwanden aber solche äußerlichen Merkmale, die mit den gängigen Vorstellungen der anthroposophischen Architektur assoziiert wurden. Bedeutender ist der zentrale Raum, der erst richtig in der Csäkänyosi Csärda zum Ausdruck kommt. Der kuppelbedeckte Raum und die Verbindung zweier Kuppeln wie im Holzbau des ersten Goetheanums ist eine Herausforderung, die Makovecz im Projekt Institut für Waldorfpädagogik in Witten und im Kulturzentrum Szigetvär annahm. Er versteht die Anthroposophie ähnlich wie Joseph Beuys oder Rudi Dutschke als eine Unterstützung, das "zu tun, was ich ohnehin tun musste ... Ich habe nichts mit der Anthroposophie zu tun, aber mit Rudolf Steiner ..." Nicht seine Person zählt, sondern das, worauf er hinweist, auf "die Welt und den Weltinhalt".
"Der Wert eines Lebens wird nicht durch ein anderes Leben bestätigt. Das Leben ist überhaupt nicht zu bestätigen. Die Größe eines Volkes lässt sich nicht an der Größe eines anderen Volkes messen. Man sollte Völker nicht antasten. Ein Volk kann nicht festgelegt werden, weder als groß noch als klein, als Sieger oder Verlierer, noch als verstümmelt oder überlebensgroß. Ein Volk ist nicht da, um beurteilt zu werden, ein Volk lebt. Auch die lebende Architektur wird nicht durch andere Architektur bestätigt, die lebende Architektur lebt. Was ich mache, ist lebende Architektur. Ich nehme zur Kenntnis, dass meine Häuser zerstückelt, in Brand gesteckt und abgerissen werden, ich baue dennoch neue Häuser. Ich nehme zur Kenntnis, dass man mit gezinkten Karten mit mir spielt, dass ich verleumdet und in einem Atemzuge Söldner fremder Herren und Nationalist genannt werde, dass man mich auszeichnet, aber gleichzeitig erniedrigt, dass man mich ruft und gleich danach wegschickt. Ich habe zur Kenntnis genommen, dass dieses Land uns und Fremden gleichermaßen gehört. Man hat schon oft versucht zu nehmen, was uns gehört. Man müsste einsehen, dass der Mensch selbst nicht zu nehmen ist, denn erfindet dafür einen letzten Fluchtweg: den Tod. Der Geist des ungarischen Volkes aber ist lebendig und sucht, auch in der Architektur, nach einem gesunden, kräftigen und freien Ausdruck."
(Oktober 1987)
Seite 209