Eine der ersten Volksabstimmungen fand unter Pontius Pilatus statt
Was vor etwa 1978 in Jerusalem sich vor dem Palast des Pilatus abspielte, war unter anderem auch ein politischer Vorgang.
Es drückt sich darin etwas aus, was auch für unsere heutigen Politiker noch gilt: Man kann nicht frei handeln, auch nicht nach der Vernunft, sondern man unterliegt Zwängen, denen man sich kaum entgegenstellen kann.
Pilatus stellte dem Volk die Frage, wen es begnadigen würde. Es entschied sich für die Kreuzigung Christi und die Freilassung eines Mörders. Die Menge ließ sich von Emotionen leiten. Sie handelte gegen alle Vernunft. Sie verhinderte das Gute und förderte das Böse.
Diese Gefahr ist bis heute nicht beseitigt. Medien und Parteien versuchen die Emotionen der Menschen zu erreichen, anzustacheln und auszunutzen. Diese Emotionen haben wenig mit einem vernünftigen Denken oder Handeln zu tun. Diese Emotionen wehen wie ein Wind über eine ganze Nation hinweg, in alle Menschenseelen hinein. Nur einzelne Individuen können sich gegen das Emotionale stellen. Die Menge kann es nicht. Der Mensch braucht eine gewisse Stärke, um sich emotionalen Trends zu widersetzen. Wer ihnen nicht folgt, der wird verurteilt und geächtet.
Das ist der Mangel der Demokratie von heute, dass sie nach Mehrheiten entscheidet. Über Vernunft ist aber nicht mehrheitlich entscheidbar. Vernunft braucht eine besondere Weitsicht, Ausdauer, Überschau. Die hat nie die Masse, sondern die haben immer nur wenige, vorausschauende, nachdenkende Menschen. Später, nach Jahrzehnten, wenn die Wirkungen eintreten, dann werden mehr Menschen das Postitive oder Negative einer Entscheidung beurteilen können.
Erst wenn auf demokratischem Wege es gelingt, wirklich fähige, vernunft-orientierte Menschen in Fürhrungsstellungen zu bringen, dann wird auch das Politische in ein ruhigeres Fahrwasser kommen.
Unsere heutige Demokratievorstellung, auch die Forderung nach mehr Volksabstimmungen, geht davon aus, dass alle Menschen völlig selbstbewusste, selbstkritische, verantwortungsbewusste, geistig unabhhängige, nicht-autoritätsgläubige Individuen sind. Die Veranlagung dazu ist heute in den westlichen Nationen vorhanden, aber der Lebensführung der Menschen entspricht es noch nicht. Es gibt Mainstreams denen bestimmte Bevölkerungsgruppen immer unkritisch folgen.