Montag, 1. Juni 2009

Der Priester Wilhelm Hoerner (Jg.1913)

Auszüge aus einem Interview mit Bernhard Steiner - veröffentlicht im "Goetheanum" Nr.22/223 - 09:

...Die Erlebnisse in Gefangenschaft gehören für mich zu dem bedeutendsten Teil meines Lebens. Ich begegnete dort Menschen, welche die Verstandesseele noch gar nicht ausgebildet hatten. So hat mir einmal ein Wachposten die Brille genommen und durchgeschaut und geglaubt, dass er jetzt gescheit wird, weil er dachte, dass Brillen gescheit machen. Dann kam ein anderer und zog mir meinen Füllfederhalter heraus. Ich schraubte die Kappe ab und schrieb ein paar Kratzer auf dem Papier. Dann riss er mir die Füllfeder aus der Hand, hat den Stift auch hingehalten, aber nichts geschah! "Warum schreibt es bei dir und bei mir nicht?" Dann hat er mich verhauen. ...

Wir müssen das 20.Jahrhundert als einen Vernichtungskrieg, der gegen Mitteleuropa gerichtet ist, betrachten. Die Diktatur der Nazis ist ebenso eine Folge des Materialismus wie die kommunistische. Und die Diktatur des Kapitalismus, die wir jetzt haben, ist ebenso schlimm....

Selbstlos müssen wir werden, sonst geht's nicht weiter. Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, wie dieses Alten- und Pflegeheim der Christengemeinschaft, sie werden eingehen - nicht zuletzt auch aus grassierendem Geldmangel!..

Unterscheidung der Geister ist der allererste Sinn. Aber dann auch die Konsequenzen daraus ziehen! Wenn man zu Schamanen geht, kann man keine Geisterunterscheidung betreiben. Ich leide darunter, dass immer wieder Menschen zu mir kommen, die sitzen auf einer alten okkulten Methode fest, die sie nicht loslässt..."