Freitag, 12. September 2008

Allergien- der Mensch verträgt das Natürliche nicht mehr

Inzwischen bestätigt die Wissenschaft, was einem der gesunde Menschenverstand längst sagte. Das Auftreten der Allergien hat etwas mit der Lebensführung der Menschen zu tun. Interessant ist dabei in dieser Meldung, dass schon die Lebensführung der Mutter entscheidend für das Auftreten dieser Erkrankungen sei.

Es sind viele Kräfte heute wirksam, die das Verhältnis zwischen Mensch und Natur stören. Obwohl eine gewisse Art sentimentaler Naturbegeisterung eher größer geworden ist. Aber man erlebt z.B. immer mehr Kinder, die beim Gang durch den Wald Angst haben, die leckeren Heidelbeeren zu essen.

Oder es werden die Häuser immer stärker mit künstlichen Materialien eingepackt, so dass die natürlichen Kräfte völlig zurückgehalten werden. Im Auto erlebt die Klimaanlage eine immer stärkere Beliebtheit. Wieder eine neue Möglichkeit, sich in eine künstliche Klimaatmosphäre zu versetzen. Die ganze Kulturentwicklung geht dahin, den Menschen immer weiter von seiner natürlichen Umgebung zu isolieren und ihn in Kunstwelten zu versetzen. Das geht dann soweit, dass eben der Organismus immer mehr irritiert wird, wenn er dann mit der wirklichen Welt in Berührung kommt. Vielleicht entstehen so neue Zeiten, wo Menschen ganz und gar nur noch in künstlichen Umgebungen leben können.

Landleben schützt schon Ungeborene vor Asthma



Ärzte Zeitung online, 29.08

GENF (dpa). Das Landleben schützt offensichtlich bereits ungeborene Kinder vor Asthma. Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaft Kontakt zu Tieren, Getreide oder Heu hatten, bekommen im späteren Leben seltener allergische Atemweg- und Hauterkrankungen.

Für einen optimalen Schutz vor diesen Beschwerden sei aber ein anhaltender Kontakt zu Nutztieren oder Getreide nötig. Das berichten Wissenschaftler aus Neuseeland und Deutschland im "European Respiratory Journal" (32, 2008, 603).

Aus früheren Untersuchungen war bereits bekannt, dass Kinder, die sich häufig auf dem Land aufhalten, seltener unter allergischen Erkrankungen leiden. Vor allem der Verzehr frischer Kuhmilch und der Aufenthalt in Kuhställen wurde für den beobachteten Schutz verantwortlich gemacht. Das Phänomen wurde als Bauernhof-Effekt bekannt. Dr. Jeroen Douwes von der Massey Universität in Wellington in Neuseeland und seine Mitarbeiter bestätigten mit ihrer Untersuchung nun zunächst, dass Kinder von Bauern tatsächlich seltener an Asthma und ähnlichen Allergien erkranken als Stadtkinder.

Darüber hinaus ergab ihre Befragung von insgesamt 2509 Bauernfamilien und 1001 Stadtfamilien, dass die schützende Wirkung bereits während der Schwangerschaft auf die ungeborenen Kinder übertragen wird. Wie das geschieht, ist bisher unklar. Die Kinder litten jedenfalls deutlich seltener an Asthma, Heuschnupfen und sogenannten atopischen Ekzemen. Am stärksten reduzierte sich das Risiko für Kinder, die selbst später auch auf dem Land lebten.