Lebenslängliches Vorstandsmitglied
Ludwig Kleeberg berichtet in seinem Buch "Wege und Worte" ( S. 202) von einer Generalversammlung der Theosoph. Ges. im Jahre 1908 in Berlin:
Dr. Steiner hielt eine Begrüßungsansprache und stellte im Namen des Vorstandes den Antrag, dass ein Vorstandsmitglied, welches sieben Jahre lang dem Vorstand angehört hätte, in diesem auf Lebenszeit Sitz haben sollte. Denn ein Mitglied, welches sieben Jahre lang im Vorstand gearbeitet hätte, habe eine ganz andere Bedeutung als ein jüngeres. Ferner sollte der Vorstand, dem wachsenden Mitgliederstand entsprechend, erweitert werden. Die zunehmende Mitgliederzahl bilde in gewisser Weise eine Gefahr; es könne sich eine Mehrheit bilden, welche die Arbeit langer Jahre einfach zerstöre, und dem solle die Stabilität des Vorstandes entgegengesetzt werden."
Wie fremdartig klingen diese Worte doch in heutiger Zeit. Wie weit sind wir von der Verwirklichung solcher Ideale entfernt. Überall gilt nur der demokratische Weg, der als der zeitgemäßeste erscheint, der aber bei weitem nicht der geistgemäßeste ist.