Samstag, 23. Januar 2016

Nicht sehr anspruchsvoll...

Beim Optiker belauscht:

Ein Kunde wünscht eine Lesebrille. 

Frage des Optikers: "Lesen Sie viel?"

Kunde: "Na ja: die Braunschweiger, den Spiegel, die Bild...."

Betriebsstrukturen in Ost, Mitte und West


Die Welt ist ein lebendiger Organismus. Ost, Mitte und West unterscheiden sich wesentlich.

Im Osten sind z.B. Wirtschaftsbetriebe patriarchalisch organisiert. Die Zugehörigkeit zu einer Firma hat etwas Familiäres. Diese Wirtschaftsfamilie wird durch ein Oberhaupt geführt. Dieses Oberhaupt wird allgemein anerkannt. Man stellt sich normalerweise nicht gegen es in Opposition. Dieser Gedanke ist den östlichen Seelen eher fremd.

Im Westen betrachtet man die Zusammenarbeit in einer Firma mehr unter dem Leistungsaspekt. Die Qualität dieser Leistung drückt sich in materieller Anerkennung aus. Selbstverständlich respektiert man den Mehrverdiener mehr als den Wenigverdiener. Dieses wird wie eine Art Naturordnung angesehen, die nicht infrage gestellt wird. Vielverdiener können geradezu als übermenschliche Wesen angesehen werden.  

 In der Mitte wollen sich heutzutage die Menschen mehr als gleichwertige Individuen begegnen. Sie wollen in einem sozialen Zusammenhang stehen und wollen keine Autorität über sich anerkennen. Wenn das durch eine hierarchische Betriebsstruktur gefordert wird, so tun die Menschen dies nur zum Schein. Innerlich stehen sie dazu in Opposition.

Werden Organisationsstrukturen des Westens oder des Ostens in der Mitte übernommen, so können sie nicht funktionieren. Wir brauchen ganz andere Strukturen der Zusammenarbeit in allen Einrichtungen.


Sonntag, 17. Januar 2016

"Geistige Gesetze", Ralph Waldo Emerson - Auszug

"Lasst uns, wenn wir große Taten haben wollen, unsere eigenen zu solchen machen. Alles Tun ist von einer unendlichen Elastizität, und auch das geringste lässt sich mit himmlischer Luft ausdehnen, bis es Sonne und Mond verfinstert. Lasst uns durch Treue den einen Frieden suchen. Lasst mich meine Pflichten sorgfältig beachten. Warum soll ich mich in den Szenen und der Philosophie Griechenlands und der italienischen Geschichte ergehen, bevor ich mich vor meinen Wohltätern gerechtfertigt habe? Wie kann ich es wagen, über Washingtons Feldzüge zu lesen, wenn ich die Briefe meiner eigenen Korrespondenten nicht beantwortet habe? Ist dies nicht ein ganz richtiger Einwand gegen unser vieles Lesen?"

Sonntag, 3. Januar 2016

MEINUNGEN


Was sehnen sich doch so viele Menschen danach, Gruppen anzugehören. Selbst das Teilen von Meinungen gerät zur allergrößten Befriedigung. Nicht umsonst beherrschen nur wenige Meinungen zur jeweiligen Sache die öffentliche Diskussion. Wohl streitet man sich erquicklich im Austausch gegensätzlicher Meinungen, und doch sind es überall die gleichen Standpunkte, die aufeinandertreffen.

Gewöhnlich weiß man im Gespräch mit anderen Menschen schon vorher, welche Meinung sie zu einem Thema äußern werden.

Merkwürdig, dass Menschen das Gefühl haben, sie würden ihre Individualität durch das Vertreten einer Meinung betonen. Sie meinen, dass es ihre eigene Meinung sei. Dabei teilen sie doch diese Meinungen mit einem erheblichen Anteil der Bevölkerung.  Und letztendlich kann man alle diese Standpunkte auch in den Medien wiederfinden.

Und gar komisch und lustig wird das Ganze dann, wenn man „Meinungsumfragen“ liest.

Der gleiche Brei wird immerzu neu aufgekocht und umgerührt.

Erst verbreitet man in den Medien eine bestimmte Meinung zu einer Angelegenheit. Dann finanziert man eine Meinungsumfrage und veröffentlicht sie. Und siehe da, die Mehrheit der Bevölkerung ist auch dieser Meinung!  

Und jeder Befragte ist sogar stolz auf seine Meinung, auf seinen „eigenen“ Standpunkt!