Dienstag, 30. Juni 2009

Galsan Tschinag

An manchen Persönlichkeiten wird deutlich, wie sich das Bewusstseinsseelenhafte heute in der Welt zeigt. Galsan Tschinag ist ein bekannter mongolischer Autor, der aber auf deutsch schreibt. Einmal äußerte er sinngemäß:

"Als Fleisch und Blut bin ich mongolisch.
Als Glaubenssubjekt bin ich schamanisch.
Als Geistwesen bin ich Deutscher."

Beim freien, modernen Menschen ist die Zugehörigkeit zu einem Volk für sein Bewusstsein nicht mehr ausschlaggebend.



Mehr über ihn auf der Seite des GOETHE-INSTITUTS:

Galsan Tschinag – Literat und Schamane

Galsan Tschinag; Copyright: Unionsverlag/Foto Amélie SchenkDeutsch schreibender Literat, mongolischer Staatsbürger, tuwinischer Schamane: Der Chamisso-Preisträger Galsan Tschinag repräsentiert viele Welten.

Selbst im heutigen Deutschland hört sich "Galsan" fremd an. "Tschinag" selbstverständlich auch. Geradezu exotisch jedoch klingt sein eigentlicher Name: Irgit Schynykbai-Oglu Dshuruk-Uwaa. Aufgewachsen ist dieser mutmaßlich 1943 als jüngster Sohn einer Nomaden-Familie geborene Künstler im westmongolischen Altai-Gebirge. Dort verbringt er auch heute noch den größten Teil seiner Zeit. Denn Galsan Tschinag ist seit einigen Jahren das sogenannte Stammesoberhaupt der turksprachigen Tuwa, einer ethischen Minderheit in der Mongolei. Er ist ein gewiefter Politiker, ein leidenschaftlicher Pferdenarr, ein wortgewandter Schamane und manches mehr. Und quasi nebenbei auch ein anerkannter deutscher Schriftsteller, der bereits 1992 mit dem renommierten Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet wurde. Einem Preis, den bekanntlich nur Dichter erhalten, die herausragende Literatur in deutscher Sprache schreiben – und eine andere Muttersprache haben. Ganz abgesehen davon dürfte es nicht allzuviele Menschen geben, die den "Mongolischen Orden des Roten Arbeiterbanners erhalten haben und ein paar Jahre später das Bundesverdienstkreuz. Der Tuwa-Dokumentarist Tschinag, ein Brückenbauer und Kulturvermittler zwischen Asien und Europa, besitzt beides.

Literarische Anfänge in der DDR

Im Kalten Krieg fing alles an, denn zum sogenannten Ostblock gehörte damals, von der großen Welt nur am Rande beachtet, auch die Mongolische Volksrepublik. Nur wenige ihrer Staatsbürger konnten im befreundeten Ausland studieren. Tschinag war einer von ihnen. Er kam 1962 in die DDR, lernte am angesehenen Leipziger Herder-Institut das lateinische Alphabet und die deutsche Sprache, studierte sogleich Germanistik und lernte bald den Schriftsteller und Pferdeliebhaber Erwin Strittmatter kennen, der sich später für den jungen Autor einsetzte. Nach der Rückkehr in die ferne Heimat arbeitete er als Deutsch-Dozent an der Universität von Ulaanbaatar, bis er wegen "politischer Unzuverlässigkeit" gehen musste. Galsan Tschinag übersetzte weiterhin deutsche Literatur ins Mongolische und ließ seine Verbindungen nach Deutschland nie ganz abreißen. ....

Weiter: http://www.goethe.de/

Freitag, 26. Juni 2009

Ehemalige Waldorfschülerin - Karoline Herfurth

Karoline Herfurth: "Ich mag es, Vokabeln auswendig zu lernen"


Welche Schlüsselqualifikationen sind im Beruf wirklich wichtig? Heute: Schauspielerin Karoline Herfurth, 25, über Lernbereitschaft

In Stellenanzeigen wird von Bewerbern einiges verlangt: Teamfähig sollen sie sein, flexibel und zuverlässig. Doch wie wichtig sind Schlüsselqualifikationen im Job wirklich? Wir fragen bekannte Persönlichkeiten.


jetzt.de: Nach dem Film „Im Winter ein Jahr“ haben sich die Feuilletons vor Lob geradezu überschlagen. Bist du jetzt schon eine vollkommene Schauspielerin?

Karoline Herfurth: Um Gottes Willen, dieses Gefühl habe ich nicht! Und ich hoffe, dass ich das Gefühl, vollkommen zu sein, auch mit 50 nicht haben werde. Das wäre doch sehr langweilig. ...

Du hast eine Waldorfschule besucht. Hat diese Zeit deine Lernbereitschaft geprägt?

Die Waldorfschule hat mir in der Tat die Freiheit gegeben, meine Interessen zu entwickeln und Schwerpunkte zu finden. Dadurch habe ich einen ungeheuren Spaß am Lernen entwickelt. ....




Karoline Herfurth, 25, wurde durch ihre Rollen in "Crazy" und "Mädchen, Mädchen" bekannt. Große Aufmerksamkeit erlangte sie durch ihre Nebenrollen in "Das Parfum" und in "Der Vorleser" an der Seite von Kate Winslet und Ralph Fiennes. Für ihre Rolle der Tanzschülerin Lilli Richter in "Im Winter ein Jahr" erhielt Karoline Herfurth den Bayerischen Filmpreis. Am 10. September 2009 kommt "Berlin 36" in die Kinos. Darin spielt sie die jüdische Hochspringerin Gretel Bergmann während der Olympischen Spiele 1936 in Berlin (Foto).


Quelle- vollständiger Text:
http://jetzt.sueddeutsche.de/

Sonntag, 21. Juni 2009

Prominente Waldorfschüler


"Fotoserie in der "Süddeutschen"
mit Originaltext - alles Zitate (Auszüge)



"... Waldorfschulen (sind) beliebt: Im Jahr 2007 hatten sie in Deutschland mehr als 80.000 Schüler. Zu den Absolventen der Waldorfschulen zählen auch zahlreiche Prominente, darunter Marie Bäumer, hier als Buhlschaft im Salzburger "Jedermann".

Bäumer war nach eigenen Angaben eine mittelmäßige Schülerin - und eine Niete in allen Naturwissenschaften.

 
Auch Nina Hagen schickte ihre Tochter Cosma Shiva auf eine Waldorfschule. Die esoterischen Ansichten ihrer Mutter teilt die 27-Jährige trotzdem nicht: "Ich bin für den Mittelweg, also nicht zu esoterisch und abgehoben, aber auch nicht zu kühl, geradlinig und rein vernunftgesteuert", sagte sie in einem Interview. Sie sei zwar nicht religiös, glaube aber dennoch gern an etwas. "Auch daran, dass es Jesus und dass es Buddha gab."


(Foto wurde von Google gelöscht :-(  )
Boris Erasmus Palmer, Grüner Oberbürgermeister von Tübingen, machte 1992 sein Abitur an einer Waldorfschule. Auf seiner Homepage schreibt er, er schätze die Waldorfpädagogik vor allem deshalb, weil sie der Persönlichkeitsentwicklung Vorrang vor reinem Faktenwissen einräume. "Aus diesem Grunde betrachte ich es heute als Glücksfall und für meine Entwicklung entscheidendes Ereignis, dass ich die Chance erhielt, eine Waldorfschule zu besuchen."




Schauspielerin Juliane Köhler lobte in Interviews ebenfalls die Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung, die ihr die Waldorfschule gab. Die 43-Jährige meldete auch ihre Tochter auf einer Waldorfschule an.



 Nicht nur Schauspieler zählen zu Waldorf-Absolventen. Eine der bekanntesten Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, die eine Steiner-Schule besuchte, ist Ferdinand Alexander Porsche, genannt "Butzi". Der Sprössling des Porsche-Clans designte den 911er.





Zu den prominenten Waldorf-Schülern zählt auch Heiner Lauterbach. Der Schauspieler machte dort seine Mittlere Reife und besuchte danach die Schauspielschule.

Anders als Lauterbach brach der Schauspieler Robert Stadlober die Waldorfschule noch vor dem Schulabschluss ab. Der Grund: Seine Mutter wollte ihm die Schauspielerei aus Angst um seine Zensuren verbieten. Die Waldorf-Lehrer fürchteten, eine Fernsehkarriere könne ihm die Seele rauben.

Ähnlich wie beim Schauspielerkollegen Stadlober sahen es auch die Lehrer von Martin Semmelrogge nicht gern, dass er neben der Schule noch schauspielerte - Fernsehen galt als schädlich. Deshalb verließ auch er die Schule vorzeitig und nahm lieber Schauspielunterricht.
Der frühere Waldorf-Schüler Kai Wiesinger sieht in der Steiner-Pädagogik die Antwort auf die deutsche Bildungsmisere, wie er in einem Interview betonte.

Auch Michael Ende, Autor von "Momo", "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" und der "Unendlichen Geschichte" besuchte eine Waldorfschule. Die antroposophische Weltanschauung Steiners spiegelt sich auch in seinen Werken wider. Ende hat nach eigenen Aussagen die kompletten Schriften des Waldorfschulen-Gründers gelesen.


Barbara Feltus, Ex-Frau von Boris Becker, war ebenfals eine Waldorfschülerin. Heute arbeitet sie als Schmuckdesignerin und Fernsehschauspielerin.


Der Schauspieler August Diehl, der unter anderem im Kinofilm "Doktor Alemán" zu sehen war, machte sein Abitur an einer Waldorfschule. Dort entdeckte er nach eigenen Angaben die Liebe zur Schauspielerei: Die Schulaufführung der "Räuber" sei für ihn ein Schlüsselerlebnis gewesen. Er habe dabei so viel Spaß gehabt, dass er unbedingt weiter schauspielern wollte.


Auch Wotan Wilke Möhring, von den Eltern nach dem germanischen Schicksalslenker benannt, besuchte eine Waldorfschule. Dort lernte der Schauspieler Geige, entschied sich dann aber doch dafür, als Gitarrist einer Punkband namens Störaktion gegen das Establishment anzuspielen und landete schließlich über einen Umweg bei der Bundeswehr vor der Kamera.

Prominente Waldorfschüler - Ben


Es heißt, Bens Musikalität käme aus seiner Zeit an der Waldorf-Schule.
Quelle:http://www.br-online.de/

Prominente Waldorfschüler - Michael Ende



Kann nicht nur Namen tanzen, sondern auch Bücher schreiben. Der Autor der "Unendlichen Geschichte", Michael Ende.
Quelle:http://www.br-online.de/

Nicanor Perlas

Anthroposophisch orientierte oder inspirierte Menschen im öffentlichen Leben

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Nicanor Perlas will Präsident werden

Kandidatur für philippinische Präsidentenwahlen bekanntgegeben. Armutsbekämpfung vorrangiges Ziel des Kandidaten.
von NNA-Korrespondent Walter Siegfried Hahn

. 20.06.2009 - Nicanor Perlas, 59, hat am 17. Juni in der philippinischen Hauptstadt Manila seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten der Republik Philippinen bekannt gegeben. Die Wahl findet im Frühjahr 2010 an einem bisher noch nicht festgelegten Datum statt.

Perlas hatte sich für den Start seiner Kampagne einen bedeutungsschwangeren Ort ausgesucht: den Heldenplatz in der Nähe der EDSA Avenue, der den Helden der im Februar 1986 siegreichen „Gelben Revolution“ gewidmet ist. Zwei Millionen Menschen waren damals unter Führung der in gelb gekleideten Märtyrer-Witwe Corazon Aquino auf der größten Straße der Hauptstadt aufmarschiert und hatten die 14 Jahre währende Marcos-Diktatur in drei Tagen friedlicher Demonstrationen zu Fall gebracht. Aquino übernahm das Präsidentenamt, Tausende von aus politischen Gründen eingesperrte Philippiner wurden aus den Gefängnissen entlassen, Tausende kamen aus dem Exil zurück. So auch Nicanor Perlas, der seit seiner Ausreise 1978 inzwischen in den USA die Anthroposophie kennengelernt hatte....


Perlas ist Pionier der Anthroposophie und der biologisch- dynamischen Landwirtschaft auf den Philippinen. In unzähligen weiteren Lebensbereichen ist er mit Beiträgen aktiv. So war er von Anfang an beteiligt an der Ausbildung von Waldorflehrern, wird aber auch von der katholischen Bischofskonferenz oder der bedeutendsten Unternehmensberatung OCCI Seminars als Ideengeber gesucht. Mit seiner Autorität erreichte er die Streichung von 32 besonders schädlichen Pestiziden. Und 2001 war er maßgeblich am Sturz des korrupten Präsidenten Estrada beteiligt, was – Ironie des Schickals – der damaligen Vize-Präsidentin Arroyo zur Macht verhalf, die sie bis heute behielt und nun nicht aufgeben will....

Quelle /vollständiger Artikel: http://www.themen-der-zeit.de/

Samstag, 20. Juni 2009

Prominente Waldorfeltern



Bitte auf das Bild klicken, dann wird es größer und lesbar.
Es ist ein Ausschnitt aus der Waldorf-World-List.

Prominente Waldorfschüler - Jens Stoltenberg


Ministerpräsident von Norwegen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

(* 16. März 1959 in Oslo) ist ein norwegischer Politiker der sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der amtierende Ministerpräsident des Königreiches Norwegen. Er führt das Kabinett Stoltenberg II.

Er ist Sohn der norwegischen Politiker Thorvald Stoltenberg und Karin Stoltenberg (geb. Heiberg). Seine Familie stammt ursprünglich aus Norddeutschland (wahrscheinlich Stoltenberg in Holstein) und ist im 17. Jahrhundert nach Norwegen ausgewandert. Stoltenberg ist mit Ingrid Schulerud verheiratet und hat zwei Kinder.

Prominente Waldorfschüler - Rolf Gutbrod



Rolf Gutbrod

Architekt

Quelle: http://www.uni-stuttgart.de/gutbrod


1910
Geburt von Rolf Gutbrod als Sohn des Arztes Dr. Theodor Gutbrod und dessen Frau Eugenie Sofie, geb. Witzemann, am 13. September in Stuttgart.


1920-29
Besuch der Freien Waldorfschule in Stuttgart.
Abschlussexamen des Württembergischen Kultusministeriums.
Längere Aufenthalte in der Schweiz und in England.

Ehemalige Waldorfschülerin - Mosemarie Boyd

Dear Friends,
Welcome to American Women Presidents. Promoting the election of women to the U.S. presidency for almost a decade has been an invaluable experience.
Women have been running for the U.S. presidency since 1870. One of these days, we will succeed. Presidential candidate Hillary Clinton and Vice Presidential nominee Sarah Palin made great progress for us all in 2008.
I would like to take this opportunity to thank everyone who has helped to campaign for a woman for president.
Thank you,
[photo]
Mosemarie Boyd
Founder, American Women Presidents

Freitag, 19. Juni 2009

Ehemaliger Waldorfschüler - Bahman Nirumand

Besonders häufig wird nach den Lebensläufen ehemaliger Waldorfschüler gefragt und im Internet gesucht. Die Skepsis gegenüber Waldorfschulen ist auch nach fast hundert Jahren erfolgreicher pädagogischer Arbeit noch ausgeprägt. Viele Menschen können sich nicht vorstellen, dass eine ganz andere Erziehungsform wirklich möglich ist:

"Wenige Monate vor dem Schah-Besuch am 2. Juni 1967 in Berlin, der so weitreichende Folgen hatte, erschien ein kaum minder wichtiges Buch: „Persien, Modell eines Entwicklungslandes“. Der Autor Bahman Nirumand wurde damit eine Art Vorreiter der APO; sein Lebensweg ist charakteristisch für die engen Bindungen zwischen Deutschland und dem Iran. Er war 1952 mit 14 Jahren aus Teheran gekommen, machte sein Abitur an einer Waldorfschule, promovierte in Literaturwissenschaft und kehrte noch während der Schah-Ära nach Persien zurück, um am Goethe-Institut zu arbeiten. Dort profilierte er sich als Oppositioneller, wurde bedroht, flüchtete nach einem Kontakt mit Hans-Magnus Enzensberger zurück nach Deutschland – und wurde unversehens zu einer der Galionsfiguren des Protests gegen den Schah."
Bahman Nirumand
Quelle: http://www.tagesspiegel.de/

Sonntag, 14. Juni 2009

Jürgen Gosch, der anthroposophische Grübler

Anthroposophisch orientierte oder inspirierte Menschen im öffentlichen Leben

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Jürgen Gosch 1943-2009

11. Juni 2009, 14:22
  • Artikelbild

    Ein nachdenklicher Grübler: der große deutsche Theaterregisseur Jürgen Gosch.


Der deutsche Theaterregisseur, berühmt als als großer, spröder Unzeitgemäßer, erlag 65-jährig in Berlin seinem Krebsleiden

Berlin - In Jürgen Goschs allerbesten Theaterinszenierungen durfte man als Zuschauer den Eindruck gewinnen, einem seltsam unfertigen Probengeschehen beizuwohnen. Ehe das Spiel begann, nahmen Goschs Schauspieler in der ersten Reihe fußfrei Platz. Die zumeist von Bühnenbildner Johannes Schütz errichteten Guckkästen schienen auf mysteriöse Weise durchlässig. Sie entblößten unvollständige Landschaften, einzig zu dem Zweck geschaffen, von den Darstellern wie auf Durchreise in Besitz genommen zu werden. Gosch-Figuren waren und sind Stiefkinder des Lebens und als solche Untermieter auf Zeit; sie operieren scheinbar spontan und wirken daher häufig ungeschützt, unkunstfertig, undurchschaubar.

.....

Goschs Ruhm als großer, spröder Unzeitgemäßer wuchs rasch an. Als er 1988 als Nachfolger Luc Bondys in das Leitungsteam der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz eintrat, schien der Gipfel erstürmt. Es folgte ein interessant missglückter Macbeth - und ein beispielloses Verrissgewitter, dem der Hochsensible insofern nachgab, als er seine Berliner Funktion 1989 schon wieder niederlegte. ...

Zuletzt - die Nachricht von Goschs lebensgefährlicher Erkrankung hatte schon die Runde gemacht - war Jügen Goschs eminente Kunst der Wirklichkeitsverdichtung längst außer Streit gestellt. Seine Albee- und Tschechow-Inszenierungen am Berliner Deutschen Theater (Onkel Wanja gastierte soeben bei den Wiener Festwochen) waren Hochämter der Schauspielkunst. Schauspielerstars wie Corinna Harfouch und Ulrich Matthes, Ernst Stötzner und Jens Harzer vertrauten sich Gosch mit Haut und Haaren an und warteten zur Belohnung mit Spitzenleistungen an innerer Wahrhaftigkeit auf.

...

Zuletzt war krankheitsbedingt der Plan gescheitert, Gosch die beiden Teile von Goethes Faust an der Wiener Burg inszenieren zu lassen. Die Salzburger Festspiele werden nun überlegen müssen, was sie mit Euripides' Bakchen ohne Gosch heuer anfangen. Doch der Verlust wiegt nicht nur aktuell schwer - er betrifft das allmähliche Verlöschen einer skeptischen, kompromisslosen Theaterkünstlergeneration. Ihr gehörte Jürgen Gosch, der anthroposophisch beschlagene Grübler, an exponierter Stelle an. (Ronald Pohl / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.6.2009

Der ganze Text: http://derstandard.at/

"Starben die Menschen in früheren Epochen vor ihrer Zeit, so könnte man in Zukunft auf Menschen treffen, die sich sozusagen selbst überlebt haben."

von Heiko Ernst "Weitergeben"-
gefunden in "Info-Brief" der
Hannoverschen Kassen", S.24 in einem Artikel von Renate Hölzer-Hasselberg "Übergang vom aktiven Arbeitsleben in die Pensionierung".


Weiteres Zitat aus diesem Text:

"C.G. Jung vertrat die Meinung, dass unter allen Patienten (man könnte auch sagen Menschen,R.H.-H.) jenseits der Lebensmitte kein einziger war, dessen endgültiges Problem nicht das der religiösen Einstellung war, dass jeder neurotisch Kranke, letztlich daran leidet, dass er verloren hat, was lebendige Religion ihren Gläubigen zu allen Zeiten gab, und dass keiner wirklich geheilt wurde, der seine religiöse Einstellung nicht wiedererlangte."

Samstag, 13. Juni 2009

Ehemalige Waldorfschülerin - Renate Friedländer

Besonders häufig wird nach den Lebensläufen ehemaliger Waldorfschüler gefragt und im Internet gesucht. Die Skepsis gegenüber Waldorfschulen ist auch nach fast hundert Jahren erfolgreicher pädagogischer Arbeit noch ausgeprägt. Viele Menschen können sich nicht vorstellen, dass eine ganz andere Erziehungsform wirklich möglich ist.


Man kann eine umfangreiche Aufstellung ehemaliger Waldorfschüler und prominenter Waldorf-Eltern finden unter:
http://www.diewaldorfs.waldorf.net/list.html


Es
folgt ein aktueller Bericht über eine Künstlerin, deren Biographie eine insgesamt äußerst bemerkenswert ist:

Sie liebt stilles Beobachten

Von Katja Diepenbruck, 12.06.09

KÖLN - Schon auf der Waldorfschule, damals in Berlin, malte Renate Friedländer leidenschaftlich gern. Nicht nur, was sie sah, sondern auch, was sie als kleines Mädchen beschäftigte, brachte sie bereits als Achtjährige mit Bleistift und Wachskreide zu Papier. Berührend klare, bunte Bilder der Schöpfungsgeschichte, Märchenmotive, eine mit wenigen Bleistiftstrichen skizzierte Kreuzigung.

„Kinderbilder haben meist unten einen grünen, und oben einen blauen Rand, es ist immer noch viel weißes Nichts zwischen Himmel und Erde“, sagt die studierte Kunsterzieherin Friedländer. „Auf der Grundschule brachte man uns etwas Wunderschönes bei: nämlich das ganze Bild mit Farben zu füllen. Selbst unsere Mathematikhefte waren von oben bis unten voll bunter Zeichnungen.“ Ihre ersten Zeichnungen hat die 1929 in Berlin geborene Tochter einer jüdischen Familie ebenso ins Kölnische Stadtmuseum gebracht wie andere, vielfältige Arbeiten aus ihrem bewegten Leben. Blumenaquarelle, Reiseskizzen, Porträts. So erscheint die Ausstellung ihrer Werke, die unter dem Titel „Zwiesprache und Metamorphosen“ gezeigt werden, wie ein Lebenswerk, eine Summe an Erinnerungen aus einem Leben, das auch deutsche Geschichte erzählt. Renate Friedländer, die heute 80 Jahre alt ist, floh 1938 mit ihrer Familie nach England, studierte in Birmingham Malerei und Kunsterziehung, nach ihrer Rückkehr 1964 in Freiburg Kunstgeschichte.....

Fortsetzung hier:Kölner Stadt-Anzeiger

Mittwoch, 10. Juni 2009

Bildquelle: WetterOnline - Blitze erhellen einen Wolkenturm.
Bildquelle: Christian Nötzel - Noch imposanter wirkt das Geschehen von der Stadt Strausberg aus, die nur knapp von dem Unwetter verfehlt wird.


Bildquelle: WetterOnline-Bilderforum - Ein Regenbogen entschädigt für so manchen unpassenden Regenguss.

Montag, 8. Juni 2009

Modernes Sklaventum

Untertitel: Vom Reichtum in Ketten gelegt - Bild-Quelle:http://images.google.de/


Wenn ich meine Arbeit nicht lieben kann, dann gehöre ich zu den unglücklichsten Menschen dieser Welt. Habe ich das Gefühl, dass ich durch äußere Umstände gezwungen werde meine Arbeit zu tun, dann befinde ich mich in einer ähnlichen Lage wie einst ein Sklave oder Leibeigener.

Von daher liegt in der Forderung nach dem Grundeinkommen eine unbedingte Zeitnotwendigkeit.
In der menschlichen Arbeit verwirklicht sich die Individualität des Menschen. Dies kann nur in der Atmosphäre völliger Freiheit gelingen.

Der Zwang, den Lebensunterhalt nur in Zusammenhang mit der eigenen Arbeitstätigkeit verdienen zu können, entwürdigt und entwertet das menschliche Tun.

Im Fühlen der Menschen wird dieses in Zukunft immer stärker werden. Entwickelt sich die Individualität der Menschen immer weiter, dann werden sie mehr und mehr aus den heutigen Zwangssystemen ausbrechen. Sie werden es gar als unmoralisch betrachten, dass Menschen ihre Arbeitskraft verkaufen müssen. Sie werden es so ansehen, wie wir es heute betrachten, wenn ein Mensch seinen Körper verkauft. Man wird auf unsere Zeit dereinst zurückblicken als auf eine Zeit in der der Mensch seinen Geist und seine Seele für Geld eintausche musste, damit er überleben konnte.

In einer nicht zu fernen Zukunft wird man auf unsere Zeit so zurückblicken, wie wir von heute aus auf Zeiten der Leibeigenschaft und Länder mit Sklaverei blicken. Man wird es nicht verstehen können, dass es Menschen gab, die unsere heutigen Arbeitssysteme befürworten konnten und sich sogar freiwillig einfügten.

Dienstag, 2. Juni 2009

Großbritanniens ungeschriebene Verfassung


Es birgt immer etwas Problematisches in sich, wenn Verhaltensregeln, Ordnungen oder ähnliches schriftlich niedergelegt werden. Sie werden dann zu einem starren Korsett, das notwendigerweise in Fällen anzuwenden ist, wo es vielleicht gar nicht passt. Will man etwas schriftlich niederlegen, so müssen die Formulierungen immer in einer gewissen Allgemeinheit gehalten werden, damit sie nicht zum normativen Zwang werden. Auch sollte man mehr der gemeinsamen Gesinnung Ausdruck verleihen, als konkrete Handlungsanweisungen festlegen.


Legt man Wert auf schriftliche Niederlegungen für Gremien oder Gemeinschaften, so sollte man einfach nur beschreiben, was ist und was schon geschieht. Formuliert man etwas, was man theoretisch will oder fordert – was also noch nicht verwirklicht ist - , dann legt man sich eiserne Bandagen an. Wie sich die Dinge in der Zukunft entwickeln, das kann man vorher nicht wissen. Der schöpferische menschliche Geist, wird im lebendigen Lebensprozess immer wieder neue Ideen entwickeln und diese verwirklichen wollen. Durch die vorherige Beschreibung und Festlegung entstehen einheitliche, vergangenheitsorientierte Systeme, die den Individuen ihren schriftlich verfassten Willen aufprägen.


In diesem Zusammenhang ist das Beispiel der britischen, nicht niedergeschriebenen „Verfassung“ interessant. Es folgen Zitate aus einem Interview mit dem ehemaligen Außenminister Sir Malcolm Rifkind in der Zeitschrift BRAND EINS vom 10/08, S.144 ff :

„...Wir haben... ungeschriebene Konventionen – oder nennen Sie es Gepflogenheiten. Dies sind allgemein akzeptierte Regeln, die eingehalten werden, obwohl sie nicht die Form von niedergeschriebenen Gesetzen haben...

....Damit unser System funktioniert, muss es einen Grundkonsens innerhalb der politischen Klasse geben, ein Ziel, über das sich alle einig sind.

....unsere Verfassung ist über Jahrhunderte entstanden. Es war nicht nötig, sie aufzuschreiben. Wir wissen genau, was unsere Verfassung ist: Es sind zahlreiche Regeln, die eingehalten werden müssen.

....Aber dafür ist unsere Verfassung flexibel und veränderbar.... Veränderung ist bei uns einfacher als in anderen Ländern. Und das liegt daran, dass wir kein so festes Korsett haben. ... Wenn es in Großbritannien einen Konsens darüber gibt, dass es an der Zeit ist, etwas zu verändern, dann tun wir das einfach. Auch wenn das lange Debatten mit sich bringen kann. Die müssen dann eben geführt werden. Aber in der Praxis ist das sehr simpel. ...

... Unser Unterhaus könnte an jedem Tag im Jahr das schottische Parlament...überstimmen. Aber in den vergangenen Jahren hat sich eine neue Regel durchgesetzt. Nämlich dass das Unterhaus die Entscheidungen der ... Regionalparlamente respektiert.... Und das ist kein Gesetz, sondern eine Gepflogenheit...

... Es ist Teil unserer Verfassung, dass der Premierminister, wenn er eine Vertrauensabstimmung verliert, zurücktreten muss. Das ist nirgendwo niedergeschrieben. ...

...Wir dürfen keine Regeln festzurren, die sich später nur sehr schwer wieder verändern lassen....

... Seit einigen Jahren ist es eine Gepflogenheit, dass bei grundlegenden Entscheidungen ... ein Referendum nötig ist. Das ist wiederum keine gesetzliche Bedingung, aber es ist ein Instrument, das immer öfter zur Anwendung kommt. ...

Was ist für Sie verfassungswidrig?

Dasselbe, was für Sie verfassungswidrig ist: Dinge, die gegen unsere Gesetze, Regeln und Gepflogenheiten verstoßen. ...

Montag, 1. Juni 2009

Der Priester Wilhelm Hoerner (Jg.1913)

Auszüge aus einem Interview mit Bernhard Steiner - veröffentlicht im "Goetheanum" Nr.22/223 - 09:

...Die Erlebnisse in Gefangenschaft gehören für mich zu dem bedeutendsten Teil meines Lebens. Ich begegnete dort Menschen, welche die Verstandesseele noch gar nicht ausgebildet hatten. So hat mir einmal ein Wachposten die Brille genommen und durchgeschaut und geglaubt, dass er jetzt gescheit wird, weil er dachte, dass Brillen gescheit machen. Dann kam ein anderer und zog mir meinen Füllfederhalter heraus. Ich schraubte die Kappe ab und schrieb ein paar Kratzer auf dem Papier. Dann riss er mir die Füllfeder aus der Hand, hat den Stift auch hingehalten, aber nichts geschah! "Warum schreibt es bei dir und bei mir nicht?" Dann hat er mich verhauen. ...

Wir müssen das 20.Jahrhundert als einen Vernichtungskrieg, der gegen Mitteleuropa gerichtet ist, betrachten. Die Diktatur der Nazis ist ebenso eine Folge des Materialismus wie die kommunistische. Und die Diktatur des Kapitalismus, die wir jetzt haben, ist ebenso schlimm....

Selbstlos müssen wir werden, sonst geht's nicht weiter. Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, wie dieses Alten- und Pflegeheim der Christengemeinschaft, sie werden eingehen - nicht zuletzt auch aus grassierendem Geldmangel!..

Unterscheidung der Geister ist der allererste Sinn. Aber dann auch die Konsequenzen daraus ziehen! Wenn man zu Schamanen geht, kann man keine Geisterunterscheidung betreiben. Ich leide darunter, dass immer wieder Menschen zu mir kommen, die sitzen auf einer alten okkulten Methode fest, die sie nicht loslässt..."