Dienstag, 31. August 2010

Wenn uns unser Körper nicht gefällt, dann ändern wir ihn!"

Scott Bradfield über den „Amerikaner“ (FAZ, 26.3.2001)

„Wenn uns unser Körper nicht gefällt, dann ändern wir ihn; gefällt uns unser Gesicht und unsere Zähne nicht, dann ändern wir das auch – und das Gleiche gilt für die Arbeit...

Und wenn uns nicht gefällt, wie die Wirklichkeit aussieht, dann erfinden wir uns etwas Besseres, Billigeres, Benutzerfreundlicheres.“

„Wenn ein Amerikaner sagt, er beabsichtige etwas zu tun, stehen die Chancen gut, dass er es auch tut. Dabei mag es vollkommen verrückt sein, was er sich in den Kopf gesetzt hat – eine Brücke aus Zuckerwürfeln über die Donau bauen, zum Beispiel – aber er gibt nicht auf, bis er es entweder geschafft oder den Verstand verloren hat. Und wagen Sie es ja nicht, einem Amerikaner zu sagen, das könne er nicht tun. Das macht ihn nur wütend."

Freitag, 27. August 2010

Augengespenst und Urphänomen

Unter diesem merkwürdigen Titel gibt es in Weimar derzeit ( s.u.) eine Ausstellung zu Goethes Farbenlehre, die durchaus sehenswert ist.
Wenn man sich dafür interessiert,kann man viele Anregungen überhaupt zum Thema Farben bekommen.

Das Kuriose ist, dass die Ausstellung von Leuten gemacht wurde, die vom Newtonschen Weltbild ausgehen und Goethes Farbenlehre gar nicht verstanden haben. Nur in einem ausführlichen, gut gemachten Video klingt ein gewisses Verständnis der Farbenlehre an.

Goethe:
"Gebildete Menschen haben eine Abneigung vor Farben. Es kann dies teils aus Schwäche des Organs, teils aus Unsicherheit des Geschmacks geschehen, die sich gern in das völlige Nichts flüchtet:" (Frauen bevorzugen dann weiß, Männer schwarz)

"Der Naturmensch liebt bunt. D.h. Farben in höchster Energie ohne harmonisches Gleichgewicht."


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200 Jahre Goethes Farbenlehre

Samstag, 19.06.2010 bis Sonntag, 19.06.2011

Ausstellung

J.W. Goethe | Bild eines Mädchens in umgekehrten Farben, gezeichnetes Nachbild in Komplementär-farben | 1795/1805

Juni–Sept Di–So 9–18, Sa 9–19 Uhr Okt Di–So 9–18 Uhr Nov–März Di–So 9–16 Uhr April–Juni Di–So 9–18, Sa 9–19 Uhr

Ort: Goethe-Nationalmuseum

3,00 € / erm. 2,50 € / Schüler 1,00 €

Kinder und Jugendliche unter 16 Jahre Eintritt frei Öffentliche Führungen: jeden 1. und 3. Sonntag, 11 Uhr Erw. 3,00 € / erm. 1,00 € zzgl. Eintrittspreis

1810 erschien Goethes Farbenlehre auf über 1.400 Seiten. Sie ist nicht nur die bis heute komplexeste Farbentheorie überhaupt, sondern zugleich die umstrittenste. War sie für farbphysiologische und -psychologische Forschungen wegweisend, wurde sie von den Vertretern der klassischen Physik schlichtweg abgelehnt. Zum 200. Jahrestag der Farbenlehre-Erstausgabe würdigt die Klassik Stiftung Weimar erstmals in einer umfassenden Ausstellung die Vielschichtigkeit und wissenschaftshistorische Bedeutung dieses Werks. Auf beiden Etagen des Goethe-Nationalmuseums werden Exponate unterschiedlicher Art gezeigt. Neben Mineralien, Tierpräparaten, farbigen Gebrauchsgegenständen und Gemälden aus Goethes Sammlungen sind es besonders die physikalischen Geräte, die seine Farbstudien veranschaulichen. Zu ihnen gehören das große Wasserprisma, verschiedene Schirme für Farbexperimente und die Farbkreisel. Interaktive Installationen passen Goethes Versuche den heutigen Wahrnehmungsmodalitäten an und bieten lebendige Möglichkeiten der Wissensaneignung. So können in verschiedenen Vorrichtungen aus farbigem Material und Licht Nachbilder erzeugt und in Konstellationen aus Prismen und Spiegeln Spektralfarben produziert werden. Den Flyer zur Ausstellung mit den Angeboten für Kinder und Familien finden Sie unter:

www.klassik-stiftung.de/.../Flyer-Farbenlehre.pdf

Information: Besucherinformation Stand der Klassik Stiftung Weimar in der Tourist-Information Markt 10 | 99423 Weimar Tel: 0 36 43 | 545-400 Fax: 0 36 43 | 41 98 16 E-Mail:info@klassik-stiftung.de

Mittwoch, 25. August 2010

Eine "Hofjagd" - die ganze Wahrheit !

In Weimar stieß ich im Wittumspalais auf ein kleines Bild an der Wand - sinngemäß mit dem Titel: Hofjagd. Im Internet fand ich dieses Bild nicht, aber ein entsprechendes mit einer guten Beschreibung, wie es war, wenn der Fürst "jagen" wollte. Man lese und staune:


Bild: : "Festinjagen" im Schönbuch. Das sog. Dianenfest bei Bebenhausen am 12. Nov. 1812 war Höhepunkt der Festlichkeiten zum Geburtstag König Friedrichs I. Bild von J. B. Seele (Forstdirektion Tübingen) - klicken Sie in das Bild, um es zu vergrößern.



Königliche Hofjagd bei Dätzingen im Jahre 1810

Quelle: "Aus Schönbuch und Gäu. Beilage des Böblinger Boten" 9/1963

Autor: Siegfried Greiner

Die meisten der württembergischen Landesherren waren leidenschaftliche Jäger. Das Jagdrecht auf das Großwild stand seit Ende des Mittelalters fast ausschließlich dem Landesherren zu. Vielfach wurde in einem Waldgebiet mehrere Jahre überhaupt nicht gejagt, damit bei der Jagd möglichst viel Wild auf einmal erlegt werden konnte.


Der Reiz einer Hofjagd bestand nicht nur an der Lust am Jagen, Essen und Trinken für den Fürsten und die geladenen Gäste, sondern auch in dem besonderen gesellschaftlichen Ereignis. ...

Das Wild wurde in weitem Umkreis herangetrieben und in ein festungsartiges, aus Balken errichtetes offenes Gebäude gescheucht, das mit Pforten und Kammern versehen war. Der Anblick der immer dichter sich zusammendrängenden Wildherde muss ein eigenartiges, schaurig-schönes Bild gewesen sein. Die verängstigten Tiere wurden mit Fanfarenstößen und einer laut schmetternden Musikkapelle empfangen, so dass die Aufregung noch gesteigert wurde.

An einer geeigneten Stelle war für den Fürsten der sogenannte "Schirm" errichtet: ein pavillonartiges Gebäude, das mit Geweihen geschmückt und mit aller notwendigen Bequemlichkeit ausgestattet war; es diente dem Landesherrn als Abschussplatz, hier speiste er auch an einem üppig gedeckten Tisch. Das Abschießen der Tiere wurde so lange fortgesetzt, wie es dem Jagdherrn gefiel; das überlebende Wild wurde in die Freiheit gelassen.








Ein Augenzeuge soll uns über die Hofjagd berichten, die am 25. Juni 1810 auf Anordnung des dicken Königs Friedrich zwischen Dätzingen und Ehningen stattfand. Der Fürst kam mit großem Gefolge nach Dätzingen. Dort übernachtete er im Schloss, das er vor wenigen Monaten dem Generalleutnant Ludwig Freiherr von Dillen geschenkt hatte. Dieser hohe Offizier stand sehr in der Gunst seines Herrn, denn einige Wochen zuvor war der König mit einem Gefolge von 80 Mann zum Geburtstagsfest des späteren Grafen in Dätzingen erschienen.
Der Augenzeuge, Gottfried Ferdinand Staelin, stammt aus einer der vornehmen Calwer Handelsfamilien. Er war Angestellter und später Teilhaber bei seinem Bruder Jakob Friedrich Staelin, dem führenden Kopf der Calwer Holzhandelkompanie.

G. F. Staelin schreibt in einem Brief an einen Freund:

"An diesem Tag (25. Juni 1810) war große Jagd zwischen Dätzingen und Ehningen, die drei Wochen lang täglich 4-5000 Menschen beschäftigte. Nicht nur die ganze hiesige Noblesse, ... sondern beinahe alles aus der umliegenden Gegend ... und sogar mehrere Gesellschaften von je 20 - 30 Personen von Stuttgart fanden sich ein, so dass die Gerüster, die für die zuschauenden Honoratioren errichtet wurden, beinahe nimmer alle fassen konnten. Alles was zu Wagen oder zu Pferd kam, führte seine eigene kalte Küche nebst dem erforderlichen Weine bei sich, so dass es um die Mittagszeit aussah, als wäre man in einem Lager, denn alles machte sich von den Gerüstern herunter ins Freie, um zu essen und zu trinken. Während dies geschah, ließen wir unsere bisherigen Standpunkte durch Landreiter bewachen, um den herandringenden zahlreichen Pöbel davon zurückzuhalten. Die Jagd selbst war sehenswürdig; es wurden über 60 Hirsche, sehr viele wilde Schweine, Rehböcke usw. erlegt ... und der König schien sehr vergnügt gewesen zu sein. Um sechs Uhr abends war der Spaß vorbei; nun ging's wieder nach Dätzingen zurück, wo abends Theater war. Ehe dieses aber geöffnet wurde, machte der Akteur Vincens verschiedene lustige Farcen; er ritt z.B. ... in roten Strümpfen und einer Perücke, die einen ungeheuer großen Haarbeutel hatte, in den Anlagen herum, wobei letzterer durch das schnelle Reiten immer in der Luft schwebte, worüber auch der gleichmütigste Zuschauer herzlich lachen musste... . Wie nun die Komödie beendet war, und der König bereits an der Tafel saß, supplicierte (bat) Vincens schriftlich bei ihm um eine Belohnung.... Der König nahm das Memorial (Bittschrift) auf, las es durch, äußerte aber, er möge jetzt für den Augenblick das Dekret nicht ausfertigen lassen, weil er nicht gerne von der Tafel aufstehen möchte. Vincens ließ ihm aber keine Ruhe, bis solches geschrieben wurde; ... .Um dem König die Bequemlichkeit zu verschaffen, dieses Dokument unterschreiben zu können, ohne aufstehen zu müssen, bot ihm Vincens den Rücken dar, auf dem er alsdann seinen "Friedrich" darunter setzte ...". Die hier beschriebene "große Jagd" (sog. "Festin-Jagd") sollte eine der letzten dieser Art in Württemberg sein. ...

Campes Garten: Der verlorene Park

Für die Braunschweiger Leser sei noch ein Hinweis zum Thema Freimaurerei
hier angefügt.

In seiner Kolummne "Löwenmaul" schreibt Gerd Biegel am 31.Juli 2010 einen Artikel in der BZ über den Viewegs-Garten. Er meint, dass dieser eigentlich Campes-Garten heißen müsste. Denn dieser hatte ihn einst noch viel größer angelegt.


"1786 (kam) er nach Braunschweig. Hier wurde er der erste deutsche Schulrat, beauftragt mit einer Reform des Schulwesens. Diese scheiterte am Widerstand einer menschenverachtenden Geistlichkeit, der Macht wichtiger war als Bildung der Kinder. ...

1797 hatte Campe vor den Toren der Stadt einen Garten erworben. Diesen legte er als zeittypischen Landschaftsgarten an, der "eine sinnbildliche Darstellung des menschlichen Lebens" sein sollte."

Spätestens, wenn man diese Worte liest, stutzt man. So spricht nur ein Mensch, der von der Idee der Freimaurer beeinflusst ist.

Montag, 23. August 2010

A remarkable individuality:

Title: FORTUNA MAJOR
On Sunday I met by chance:

Prof Shenandoah Forest

Currently developing a new ethic to inspire the postcomputer age - Fortuna Major. Prof. Shenandoah's philosophic teachings through events, books, paintings and sculpture, are simple, provocative, full of humor and hugely inspiring. Essential for humanity at a crossroads. Born in 1935 in New York, practiced innovative landscape architecture in California and Seattle through the 6Us and 70's. Participated in the Flower Power Summer of '67 in San Francisco and the explosively creative era that followed. Developed and taught academic courses on personal awakening through applied Intuition. Produced a complement of guidebooks and his own personal tarot cards- published as “The Wanderers Laughing Fortune Tarot”. Many in America still remember his happy and shocking Interview on National Public Radio.

Shenandoah is respected by the Blackfoot tribe of Montana as a true shaman. He stopped overnight at volcano Mr. St. Helens' western flanks to have her explode, exactly as predicted, in time for breakfast. Teaches principles of intuitive design and personal empowerment at his homebases in France, Australia and seminars world-wide. Expresses his vision through ink on paper and canvas, designs with wood, metal and mixed materials. His work is in a good number of private collections in Australia, Europe and U.S.A. Shenandoah's favorite challenge is to turn a defeat into a victory. He rends to live closely with sunrises, thunderstorms and bearded dragons.

Sonntag, 22. August 2010

Marienborn bei Helmstedt und Königslutter - "Heilige Quellen"

Man wird immer wieder finden, dass besondere, alte Orte auch mit besonderen Naturverhältnissen zusammenhingen.

Zu den besonderen Naturorten gehören auch "Quellen". Bei Quellen sprudelt aus der harten, festen, physischen Erde frisches, klares, lebenspendendes Wasser heraus.

Wer geistig arbeitet, der hat ein entsprechendes Erlebnis. Bei harter, mühevoller, innerlich moralischer Arbeit, beginnt in einem ein Quell zu sprudeln von Ideen, Anregungen usw. Man fühlt sich dadurch erfrischt und belebt. Man spürt das Gesundende dieses Vorgangs.

Geht man in dieser Gesinnung in die Natur, dann erlebt man auch die überall verborgene Weisheit in der Natur und in allen Dingen, früher nannte man das die "Göttin Natura" oder "Sophia"- griech. die Weisheit, die förmlich aus den Naturgegenständen heraus quillt, wenn man sich um sie bemüht.

Im Christlichen repräsentiert "Maria" diesen Zusammenhang. So kommt der Mensch, wenn er sich geistig mit der Natur beschäftigt und ihre Weisheit beginnt aus ihm hervorzuquellen, zu einem Marien-Sophien-Erlebnis.

Viele "besondere" Orte sind deshalb von alters her mit dem Wasser oder mit Quellen verbunden.


In Königslutter findet man den bezaubernden Naturort Lutterspring mit den frisch sprudelnden Quelltöpfen. Das Wasser wird nun durch eine Art "Gralslandschaft" direkt durch die ehemaligen Klosteranlagen an den Dom herangeführt und fällt in Kaskaden wie bei einem Wasserkunstwerk in die Tiefe.


Nicht alle Menschen kennen diese Orte und noch weniger wissen, die Zusammenhänge zu würdigen. Es ist ein Schatz im Verborgenen, der, wenn er gehoben würde, den Menschen heute noch viel geben könnte.


Fotos:http://www.sbhi.de/galerie_karstquellen_07.html (unter dieser Adresse finden Sie noch viele Anregungen zu diesem Thema)

Der Heilimpuls dieser Quellen spiegelt sich aber noch bis heute darin, dass dort sich das große Landeskrankenhaus befindet.


Etwas weiter östlich findet man "Marienborn" - Die Silbe "..born" ist ja immer ein Ausdruck für eine Quelle, und hängt mit Geburt und "geboren" zusammen. Man denke auch an Paderborn.

Die Fotos unten können leider nicht die idyllische Schönheit wiedergeben, die ich an einem sonnigen Sommertag erlebte, als ich diesem Ort nahte und die Kapelle eingerahmt von lichtem Grün vorfand, davor eine Wiese. Einige kleinere Findlinge deuteten ein Allee an, auf der man sich zur Kapelle begibt. Hier sollen früher große Teiche gewesen sein.

In aller Einsamkeit findet man so die Reste eines Marienheiligtums und ehemaligen Wallfahrtsortes.

Die Kapelle selbst wird noch zu katholischen Gottesdiensten genutzt und das verändert innen ihren Charakter so, dass es nicht jeden anspricht. Es befindet sich auch im Inneren ein rechteckiges Wasserbecken tief im Boden versenkt und mit einer Glasplatte abgedeckt, in dem das Quellwasser unbewegt steht. Auch dies ist kein inspirierender Anblick.
An der Außenseite ist ein Steintrog, in den das Wasser frisch aus einem Wasserhahn hineinsprudelt. Dieses Wasser wird allerdings aus gesundheitlichen Gründen bestrahlt.

So bleibt als seelischer Eindruck mehr das Äußere der Kapelle und ihre Lage. Unweit davon auch eine Kirche und die Reste einer alten Klosteranlage.

Im Wald dann auch noch die Reste einer Megaltih-Stätte, genannt "Opfersteine"

Genauere Beschreibungen unter:
und
http://www.wallfahrtsort-marienborn.de/

Foto: s.o.


Marienborn

Inmitten grüner Wälder, umringt von schönen Au‘n
und herrlich grüner Felder, kannst Du oh Wandrer schau‘n
ein Dörfchen weltentlegen, begrenzt von Hügelwand
das seiner Quelle wegen, Marienborn genannt.

Hier atmet jeder Stille in‘s wunde Herz hinein
Erquickung gibt’s die Fülle im schönen Buchenhain
es ist so recht erlabend im Waldes Flüsterton
wie heilig und erhebend im säulenreichen Dom.

Da ruht sich’s wie auf Matten, am heißen Sommertag
die Bäume spenden Schatten, das ganze Herze lacht.
Es zieht ein leises Säuseln wohl durch den stillen Wald,
die Blätter leicht sich kräuseln, naht Sturmes Allgewalt.

Da hört man herrlich singen, der Vögel bunten Chor,
dem Herrn ihr Loblied bringen, zu seinem Thron empor.
Die Nachtigallen schlagen, wo’s Echo widerhallt
als wollten sie Dir sagen, Gott selbst geht durch den Wald.

Nun lenke Deine Tritte, wohl nach dem schönen Park,
dem Teich dort in der Mitte und Ulmen groß und stark.
Da sieht man Teppichbeete, von Gärtners Hand gepflegt,
gekrönt durch schöne Palmen, die sanft der Wind bewegt.

Auch eine Trauerbuche beugt nieder ihr Geäst,
der Rasen gleicht‘nem Tuche, mit Perlen zart besetzt.
Nun wende Deine Schritte zu der Kapelle hin,
da steht in Quellen Mitte die Mutter Gottes drin.

Erhaben strahlt auch von der Wand das Kreuz, des Christen Zeichen
Glasmalerei - schau mit Verstand, findet selten ihresgleichen
erzählen Dir von einem Hirten, der ruhte unterm Eichenbaum,
wo er tat das Bildnis finden, auf der Quelle nach dem Traum.

Alsdann kamen viele Kranke zur Gesundung nach dem Born
die geheilt dem Schöpfer danken, für das schöne Marienborn.
Wie fühlen sie sich frisch und jung, befreit von Ängsten und Beschwerden,
in heiliger Erinnerung bleibt es der schönste Ort auf Erden.

Gedicht von einer unbekannten Person - etwa um 1930

Marienkapelle in MarienbornF
Foto:

FOTO:http://www.jenses-welt.de/Galerie.php?GRP=MISC&IMGNR=28




http://www.obere-aller.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=40948

Stiftskirche St. Marien und Kreuzgang des Augustinerinnen-Klosters in Marienborn, dem viele Damen von Veltheim vorstanden

http://www.jenses-welt.de/Galerie.php?GRP=MISC&IMGNR=28

Samstag, 21. August 2010

Wer hätte das gedacht:

So sahen vielleicht die griechischen Statuen einst aus:


Link: Ultraviolet light reveals how ancient Greek statues really looked

Ultraviolet light reveals how ancient Greek statues really lookedOriginal Greek statues were brightly painted, but after thousands of years, those paints have worn away. Find out how shining a light on the statues can be all that's required to see them as they were thousands of years ago.

Although it seems impossible to think that anything could be left to discover after thousands of years of wind, sun, sand, and art students, finding the long lost patterns on a piece of ancient Greek sculpture can be as easy as shining a lamp on it. A technique called ‘raking light' has been used to analyze art for a long time. A lamp is positioned carefully enough that the path of the light is almost parallel to the surface of the object. When used on paintings, this makes brushstrokes, grit, and dust obvious. On statues, the effect is more subtle. Brush-strokes are impossible to see, but because different paints wear off at different rates, the stone is raised in some places – protected from erosion by its cap of paint – and lowered in others. Elaborate patterns become visible.

Ultraviolet is also used to discern patterns. UV light makes many organic compounds fluoresce. Art dealers use UV lights to check if art has been touched up, since older paints have a lot of organic compounds and modern paints have relatively little. On ancient Greek statues, tiny fragments of pigment still left on the surface glow bright, illuminating more detailed patterns.

Ultraviolet light reveals how ancient Greek statues really looked

Once the pattern is mapped, there is still the problem of figuring out which paint colors to use. A series of dark blues will create a very different effect than gold and pink. Even if enough pigment is left over so that the naked eye can make out a color, a few thousand years can really change a statue's complexion. There's no reason to think that color seen today would be anything like the hues the statues were originally painted.

There is a way around this dilemma. The colors may fade over time, but the original materials – plant and animal-derived pigments, crushed stones or shells – still look the same today as they did thousands of years ago. This can also be discovered using light.

Ultraviolet light reveals how ancient Greek statues really lookedInfrared and X-ray spectroscopy can help researchers understand what the paints are made of, and how they looked all that time ago. Spectroscopy relies on the fact that atoms are picky when it comes to what kind of incoming energy they absorb. Certain materials will only accept certain wavelengths of light. Everything else they reflect. Spectroscopes send out a variety of wavelengths, like scouts into a foreign land. Inevitably, a few of these scouts do not come back. By noting which wavelengths are absorbed, scientists can determine what materials the substance is made of. Infrared helps determine organic compounds. X-rays, because of their higher energy level, don't stop for anything less than the heavier elements, like rocks and minerals. Together, researchers can determine approximately what color a millennia-old statue was painted.

The color? Always something tacky.

Ultraviolet light reveals how ancient Greek statues really looked

Via Harvard, Colour Lovers, Tate, The Smithsonian, Colorado University, and Carleton.

Top two images are reconstructions created by Vinzenz Brinkmann.


Mitgefühl

"Und der Igel...?"

Ein Vater erzählt seiner 14 jährigen Tochter, dass er in der Zeitung gelesen habe, dass eine junge Filmschauspielerin versucht habe, auf der Straße einen Igel vor einem Auto zu retten. Dabei sei sie von dem Auto erfasst worden und tödlich verunglückt.
Nach einer Bedenkpause frägt die Tochter: "Und der Igel? Hat der überlebt?"


Freitag, 20. August 2010

"Lasst das Beerdigte beerdigt! "

Foto: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/12411/display/19496940

Im Schloss Gottorf in Schleswig befindet sich als besonderes Ausstellungsstück das "Nydam-Boot". Genauere Beschreibung s.unten.
Es stammt noch aus der Zeit bevor die Wikinger auftauchten, vielleicht ist es "urgermanisch" oder gar vorgermanisch.

Nun gibt es wieder viele Theorien, die die Herkunft, Sinn und Zweck des Versenkens im Moor erklären wollen. Schnell geht es wieder um das Thema Grabstätte (s. Beiträge zum Thema Megalithkulturen) und andere materialistische Interpretationsversuche.

Nun hing über dem aus dem Moor ausgebuddelten Boot etwas, was man heute als moderne Kunst bezeichnet: Schwarze Scheiben, wie groteske Masken von Gesichtern. Es sollte eine "Installation" sein. (Wenn bei uns der Handwerker eine Installation macht, dann sieht das etwas anders aus).
Man hatte nun wirklich den Eindruck als stiegen aus dem Boot, die einstigen Ruderer wie Gespenster in die Höhe. Das konnte einen dann doch merkwürdig in der Seele berühren.

Die Frage taucht auf: Was bedeutet es eigentlich geistig, wenn Dinge, die von der Menschheit bewusst in die Verborgenheit gebracht wurde, wieder ans Tageslicht gehoben werden?
Es wurde ja dieses Boot bewusst etwas "aus der Welt geschafft". Es klebt gewissermaßen etwas daran, was versenk worden ist. Nun holt man es wieder heraus. Welche Wirkung haben diese alten Dinge dann auf den heutigen Menschen?

Sind es positive geistige Wirkungen oder nicht?

Mein Vorschlag wäre, dass man nach der Untersuchung eines solchen Gegenstandes, diesen am besten wieder im Moor versenken sollte. Es würde ja reichen, wenn man einige schöne Zeichnungen anfertigte, damit die Nachwelt die Schönheit der Form noch erleben könnte. Dann würde man dem Geistigen entgegen kommen, das die Alten mit dieser Opfertat verbanden.



Nydam-Bootzuletzt geändert am 26.05.2008
Das Nydam-Boot im Archäologischen Landemuseum Schloß Gottorf in Schleswig sieht aus wie ein Drachenboot, ist aber keines.
Das Nydam-Boot ist vielmehr ein reines Ruderboot; geborgen wurde es als eines von zwei Booten am 18. August 1863 im Nydam Moor, von dem es seinen Namen hat (das zweite Boot ging im Krieg 1864 verloren). Das Nydam-Boot ist ca. 23 Meter lang und 3,50 Meter breit. Aufnehmen konnte es bis zu 45 Mann, von denen etwa 30 Mann Ruderer waren, die das Boot antrieben (andere Quellen nennen eine Gesamtzahl von 60 Mann, von denen 40 Mann Ruderer waren).
Dendrochronologische Untersuchungen datieren die Bauzeit auf etwa 320 nach Christus; es stammt also aus einer Zeit einige Jahrhunderte vor dem Aufkommen der Wikinger und ist das einzige erhaltene Boot aus der Zeit der Völkerwanderung.
Das Nydam-Boot war nordseetauglich; man vermutet, daß es überwiegend militärischen Zwecken diente und weniger dem Warentransport. Darauf deutet auch das viele Kriegsgerät (Lanzen Speeere, Schilde, Schwerter und mehr) hin, das zusammen mit dem Nydam-Boot vermutlich in der Mitte des 4. Jahrhunderts imNydam Moor versenkt wurde. Man nimmt an, daß die Versenkung ein Dankopfer für eine gewonnene Schlacht an eine unbekannte Gottheit war.
Das Nydam-Boot ist im Archäologischen Landesmuseum in einer eigenen Halle, der Nydam-Halle, ausgestellt ([1]). Es zählt ganz eindeutig zu den Sehenswürdigkeiten der Region.

Quelle:http://www.marschundfoerde.de/artikel/nydamboot.html

Mittwoch, 18. August 2010

Gerichtslinde und Kirche


In Steinbergkirche in der Landschaft Angeln bei Flensburg findet man ein stimmungsvolles, kleines Kirchlein St. Martin direkt neben einer alten Gerichtslinde.

Dieser Ort ist zugleich auch ein alter Thingplatz. Die Kirche gesellte sich dann später zu diesem Platz dazu. Während Sie unten im Text lesen werden, dass erst die Kirche gestanden habe, dann sei eine Linde dazu gekommen. Eine Linde wäre sogar erst nach der Reformation gepflanzt worden. Das ist die Art der Geschichtsbetrachtung, die den evangelischen Interessen entspricht.

Die Behauptung, erst habe eine Kirche gestanden, dann sei eine Linde gepflanzt worden, entspräche mehr der katholischen Ideologie.

Man fragt sich, welche Erklärung diese Gelehrten wohl dafür haben, dass man einen Baum gebraucht habe, um sich darunter zu versammeln. Sie würden dafür wohl auch eine recht fantastische Erklärung herbeizaubern.
Wäre nicht ein freier Platz oder ein Raum für eine Versammlung geeigneter gewesen? Der Baum muss also eine wesentliche Bedeutung für die Versammlung der Menschen gehabt haben. Denn diese Menschen lebten noch in einer viel engeren Verbindung mit der Natur und damit auch mit dem Wesen der Bäume.

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Man muss bei aller offiziellen Geschichtsbetrachtung immer bedenken, dass die Überlieferung und deren Interpretation immer durch besondere Interessen des jeweiligen Zeitalters gefärbt oder bewusst gefälscht wurde.

Früher:
Gerade die Kirche hatte ein Interesse daran, die alten vorkirchlichen Erinnerungen zu verfälschen oder auszulöschen. Die Menschen sollten sich gefügig den kirchlichen Dogmen beugen.

Heute:
Die heutigen Dogmen liefert die Autorität der Wissenschaft. Heute wird alles nur im Sinne des materialistischen Weltbildes als Interpretation zugelassen. Es geht dann z.B. in der Menschheitsgeschichte nur um physische Bedürfnisse der Menschen: die Entwicklung des physischen Leibes, die Werkzeuge, die Speisen und Lebenserhaltung oder die Beerdigung des physischen Leibes.
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Dass es sich um eine Linde handelt, zeigt, dass durch diesen Baum etwas Besonderes bewirkt werden sollte. Die Menschen versammelten sich z.B. auch, um über Streitigkeiten zu verhandeln. Das bedeutete natürlich, dass die Gemüter ziemlich erhitzt waren. Damals war auf Grund des menschlichen Charakters die Erhitzung vielleicht sogar sehr heftig.

Das Wort "Linde" weist nun schon auf etwas hin, was durch den Baum bewirkt wurde: Er linderte diese Erregungen. "lind" bedeutet auch weich, zart und vor allem biegsam und beweglich machen. Man spricht z.B. vom "Lindern der Schmerzen". Der Baum half so den Menschen, wenn sie sich dort versammelten, auf diese Weise zu mehr Seelenruhe und so zu einem besseren Urteil zu kommen.

Unter einer Eiche würde man sicher früher ganz andere Urteile gefällt haben.

Für die Leser der Braunschweiger Region sei in diesem Zusammenhang ein Hinweis auf den großartigen Tumulus in Evessen mit seiner Gerichtslinde eingefügt. Lesen Sie dazu mehr unter:


Aus dem Fremdenverkehrsprospekt von Steinbergkirche:

"Auf dem Friedhof vor der St. Martins-Kirche steht die wohl älteste Linde in der Landschaft Angeln, ihr Alter wird auf über 400 Jahre geschätzt - manche Experten gehen sogar von 800 Jahren aus. Der Baum wurde einst durch einen Blitzschlag gespalten. Heute misst die Linde im Umfang neun Meter- ihre Krone musste bereits mehrfach gestutzt werden, um ein Auseinanderbrechen bei Sturm zu verhindern. Vermutlich wurde die Linde um 1520 aus Anlass der Reformation gepflanzt - daher auch ihr Name. Schon bald diente sie auch als sogenannter Thingplatz: Unter den Ästen der Linde versammelten sich im 16. Jahrhundert die Männer, um Gericht zu halten."



Baumfotografie

"Gerichtslinde in Steinbergkirche

Man schätzt die Linde in ihrem Alter auf etwa 350 Jahre. Der Stammumfang beträgt 9,06 Meter. Die Zeit nagt in einem Verfall gewaltig an dem Baum, aber das Laub sprießt unverändert kräftig. Durch regelmäßigen Beschnitt wird die Krone bewußt klein gehalten."

Foto und Text :http://www.fotogalerie-klamost.de/bildergalerie/baeume/index.php


Montag, 16. August 2010

Megalithdenkmal auf Sylt

Nach meinen Darstellungen zu den Lübbensteinen bei Helmstedt...

(Samstag, 14. August 2010: Megalith-Kultstätten)...


... möchte ich auf ein weiteres einmaliges Bauwerk dieser Art hinweisen: den "DENGHOOG" auf Sylt.

Kaum ein Megalith-Bauwerk ist in dieser Größe und Vollkommenheit erhalten. Man findet noch den ganzen Hügel und darin den vollständigen Kultraum vor.

Denghoog heißt "Thinghügel". Damit ist durch den Namen schon auf eine wichtige, aber zeitlich viel spätere Verwendung hingewiesen. Man muss nur bedenken, dass der Ausdruck Thing auf einen Brauch der viel, viel später kommenden germanischen Völker hinwies. Das Bauwerk stammt aber aus einer Zeit etwa über 3000 Jahren v.Chr. Welches Volk damals wohl dort siedelte? Waren es noch vorkeltische Menschen?


Sylt <<span class=

Den Eingang säumen links und rechts je fünf Steine. Der Innenraum wird durch genau zwölf kreisförmig angeordnete Steine gebildet, der durch drei gewaltige Decksteine nach oben abgeschlossen wird. Die Fugen zwischen den Steinen sind sorgfältig durch kleiner Steine geschlossen. Der Hügel bedeckt den ganzen Raum.
Die Himmelsorientierung des Eingangs ist auf den Sonnenaufgang zur Wintersonnenwende ausgerichtet.

Durch dieses Bauwerk wurde ich an die ursprünglichen Goetheanum-Baupläne erinnert. Rudolf Steiner wollte eigentlich in München einen Bau errichten, der dann ganz mit Erde bedeckt werden sollte.

In Goethes "Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie" spielt auch ein unterirdischer Tempel eine bedeutende Rolle.

Während in der Gotik die Kathedralen fast bis in den Himmel wuchsen, so kehrt sich nun der Weg wieder um. Schon die ersten Christen in Rom trafen sich in unterirdischen Räumen, den Katakomben. Die alten romanischen Kirchen haben oft noch etwas von diesem ursprünglichen Höhlen-Charakter. Dann ging es immer höher hinauf, immer prächtiger und äußerlicher wurden die Kirchen.

Die Tempel der Zukunft verbinden sich wieder mit der Natur. Am neuen Goetheanum-Bauplatz in Dornach legte Steiner viel Wert darauf, den Charakter der Felsen in der Umgebung in die Architektur aufzunehmen. Vielleicht werden sie dann langsam sich immer tiefer mit der Erde verbinden.




Leider kann man die Art des Innenraumes nur schwer im Bild wiedergeben:
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<span class=Wenningstedt - Denghoog von Rolandito..

Quelle: http://www.google.de/imgres?

Samstag, 14. August 2010

Megalith-Kultstätten


Das Wort Megalith- "Gräber" muss man wohl in diesem Zusammenhang heute nicht mehr unbedingt verwenden. Besonders hier, wo man nachweislich nie etwas fand, was auf ein Grab hindeutet. Besser wäre der Ausdruck Megalith-"Tempel oder Kultstätte mit kosmischem Bezug". So wie man Kirchen immer genau in die entsprechenden Himmelsrichtungen hineinstellte, weil man noch etwas von deren geistiger Bedeutung wusste, so weiß man, dass diese Megalith-Tempel immer in bestimmte Himmelsrichtungen ausgerichtet wurden und dass der Bezug zu bestimmten Himmels-Licht-Punkten wichtig war.



Diese Kultur wusste etwas von der Bedeutung des Bezugs zum Kosmos. Dass man so aufwendige Bauten errichtete, musste doch wohl noch weitere Bedeutungen haben. Gewöhnlich waren sie ja auch noch mit Erde überdeckt, manchmal sogar mit einem ganzen Hügel. Damit kommen wir dann dem Pyramidenartigen schon näher. Man schafft also an einer besonderen, oft erhobenen, deutlich exponierten Stelle ein Felsenbauwerk, mit irdischer Substanz bedeckt. Man lässt die Erde ein Stück dem Himmel entgegen wachsen, nach kosmischen Regeln in die Himmelsrichtungen hineingestellt. Schafft darin einen Innenraum von besonderer Form, meist umgeben von Felsen in besonderer Zahl. Es findet eine Erhöhung des Irdischen in Zusammenhang mit dem Kosmischen statt.

Ein Megalith-Bauwerk ist somit ein Bild des Menschen in seinem Erdenleib. Die Felsen entsprechen dem Knochengerüst. Der Innenraum entspricht dem Inneren des Hauptes. Gerade der Menschenkopf mit seiner Knochenhülle, entspricht dem am besten. In unserem Menschenhaupt tritt nun der Geist in Form des Denkens oder des Bewusstseins auf.
Auch eine Kirche versteht man in dieser Weise, dass man sich in sie hinein begibt, um in eine Begegnung mit demjenigen Geistigen zu kommen, das hinter der Kirche steht.

In alten Zeiten konnten sich wohl in diese Megalith-Tempel nur wenige Menschen begeben, stellvertretend für alle anderen. Sie begegneten dann dem Geistigen, welches der damaligen Kulturepoche entsprach. Das musste in einem entsprechend finsteren Raum geschehen. So wie wir uns auch heute noch in der Meditation versuchen, von den Einflüssen der äußeren Welt zu isolieren, um zu einer inneren Geistbegegnung zu kommen, so musste man früher sich in diese Form des Tempels begeben, um einem höheren Geistigen zu begegnen, als demjenigen Geistigen das einem direkt aus der Natur entgegenkam.

In Norddeutschland findet man man eine Fülle von solchen Bauwerken, die die Wissenschaft auf eine Zeit vor über 3000 v.Chr. datiert.

Diese Bauwerke sind gar nicht so recht im Bewusstsein der modernen Menschen, während von den Pyramiden in Ägypten heute fast jedes Kind schon etwas gehört hat.

Beides entstand in dieser Großartigkeit etwa genau zur gleichen Zeit. Es handelt sich nach der geisteswissenschaftlichen Terminologie um den Beginn der dritten nachatlantischen Kulturepoche, der ägyptisch-chaldäischen Zeit.

Wir leben also inmitten von Resten einer gewaltigen Urkultur, ohne es zu wissen oder es ausreichend zu würdigen.
Gerade die Lübbensteine unmittelbar vor Helmstedt, auf einer kleinen Anhöhe gelegen, wo man weit rings umher das Land überblicken kann, ragen beeindruckend in den Himmel. Es ist die größte Anlage, die ich in Deutschland in einer so exponierten Lage und so vollständig und gut erhalten fand.

Allein schon die plastisch lebendigen Formen dieser sog. Braunkohlen-Quarzitfelsen sind für sich der Bewunderung wert. Dann aber auch die Vollkommenheit der ganzen Anlage.

Genauere Beschreibungen unter:

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Donnerstag, 12. August 2010

Goethe übers Reisen

Man erlebt bei heimgekehrten Reisenden häufig viel Schwärmerei und Begeisterung über das Erlebte. Doch kann man auch erfahren, dass die Menschen beim Reisen immer nur die gleichen Menschen sind, die sie auch zu Hause sind. Sie sehen nur die gleichen Dinge, die sie zu Hause wahrnehmen können.

Und führt man Gespräche mit Reisenden, dann kann man auch heute noch gewahr werden, dass sie genau wie zu Hause, nur sich selbst wahrnehmen, ihre eigenen körperlichen Reflexe, ihre Leidenschaften, ihre Sorgen und Nöte:

„Es war mir köstlich, einen recht eingefleischten Versailler in der Fremde zu sehen. Der reist nun auch(ab)! Und ich betrachte mit Erstaunen, wie man reisen kann, ohne etwas außer sich gewahr zu werden, und er ist in seiner Art ein recht gebildeter, wackrer, ordentlicher Mann.“

Goethe, Italienische Reise, Venedig, 12. Okt.

Dienstag, 10. August 2010

Der Graf von St.Germain und Louisenlund - Freimaurer


Louisenlund liegt zwischen Schleswig und Eckernförde an der Schlei.
Heute ist dort ein Internats-Gymnasium.


Dieser Ort ist bekannt dadurch, dass sich dort einmal der Graf von St.Germain für einige Zeit aufgehalten hat. Wohl auch in dieser Gegend verstarb.
Nicht weit entfernt ist das große und heute als bedeutendes Museum ausgebaute Schloss Gottorf in Schleswig, das auch mit Louisenlund in Zusammenhang steht.



Besucht man Louisenlund, dann fällt einem die landschaftlich einmalige Lage am Rande einer großen Bucht der Schlei, umgeben von Wäldern, auf. Das Schloss ist eingebettet in eine teilweise gut gepflegte Parklandschaft, in der sich nun Reste von einst belebteren "Denkorten" befinden.

Es gibt Hinweise darauf, dass in diesem Park freimaurerische Impulse verwirklicht wurden.
Es gehörte wohl zu den Ideen der Freimaurer, dass man Teile der Erde nach besonderen Gesichtspunkten gestaltete und pflegte. Man findet dann in dieser Garten- oder Parklandschaft bestimmte Säulen, Bauwerke und Denkmäler jeweils an wohl gewählten Orten.
Solche parkähnlichen Anlagen, oft auch Englische Gärten genannt, haben bis heute viel von ihrem ursprünglichen Charakter behalten. Wenn sie gut gepflegt werden, gehören sie zu den schönsten Orten eines Landes.
Oft ist der ursprüngliche Charakter durch zu viel späteren Baumwuchs verändert und nicht mehr wirklich erfühlbar.
Man muss sich vorstellen, dass es früher viele bewusst geschaffene Blickachsen gab, die durch ausgewählte Bäume umrahmt wurden.

In Louisenlund findet man den eindrücklichsten Charakter noch hinter dem Schloss. Vor dem Schloss, der Blick auf die Schlei ist mehr symmetrisch angelegt und von einer gewaltigen, eindrücklichen Baumallee gesäumt.

Da die Freimaurerei auch im Gegensatz zur Lehre der Kirchen stand, so ist es schwierig sich über sie und ihre Kulturwirkungen heute ein richtiges Bild zu machen. Hinweise und Spuren wurden durch die von den Kirchen beherrschte Wissenschaft möglichst übertüncht und unleserlich gemacht, oder auch durch Hervorhebung negativer Aspekte überlagert. Was man zerstören konnte wurde möglichst immer zerstört.

Wenn man aber die heute noch vorhandenen Spuren verfolgt, dann findet man, dass zu gewissen Zeiten vor etwa gut 200 Jahren viele bedeutende Menschen der Freimaurerei angehörten. Wer ein strebender Mensch war, der einen suchenden und lebendigen Geist besaß, für den war gewöhnlich auch die Freimaurerei interessant. Sie war zu gewissen Zeiten eine Vereinigung, die versuchte sich mit den wahrhaft guten Gesinnungen der Menschheitsgeschichte zu verbinden und eine moralische Einstellung nicht nur zu predigen oder zu fordern, sondern wirklich etwas dafür zu tun, auch in persönlicher Selbsterziehung und Selbsterkenntnis.





Denn es war immer allen strebenden Menschen klar, dass es eine positive Entwicklung nur geben kann, wenn sich der Mensch moralisch verbessert. Die Lehre der Kirche, dass man warten müsse, bis der Himmel einen durch Gnade veredelt, wurde von ihnen schon immer als dogmatische Irrlehre angesehen, die die Menschen in Unfreiheit halten sollte und sie nur als willige Masse für andere Interessen erziehen sollte.

Auch der moralisch strebende Mensch weiß, dass er völlig von der göttlichen Gnade abhängig ist, aber er weiß außerdem, dass das Göttliche sich ihm nur verbindet, wenn er sich moralisch verbessert in harter Arbeit. Dann erlebt er das Göttlich auch wirklich, er muss dann nicht mehr an es glauben, sondern es senkt sich erlebbar in ihn hinein.
Die kirchliche Lehre des "Glauben - Müssens" ist natürlich die notwendige Ergänzung, um die Menschheit in ihrer Niederung zu belassen. So merkt sie nicht die Fruchtlosigkeit und Vergeblichkeit der kirchlichen Lehren, weil eine persönliche Erfahrung des Göttlichen von den Kirchen sowieso negiert wird.



Deshalb war auch für einen bestimmten Kreis von Menschen bis vor hundert oder hundertfünfzig Jahren die Freimaurerei eine der wenigen Möglichkeiten - bis heute aber wohl die bekannteste -, um eine wirkliche positive geistige Arbeit leisten zu können.
Anhänger dieser Vereinigung versuchten dann auch vieles für den Fortschritt der Menschheit zu tun. Sie beschäftigten sich mit der Naturwissenschaft, der Philosophie und führten technische Apparate ein, damit es durch moderne Produktionsformen der breiten Menge der Menschen besser gehen sollte.

Der Zusammenhang der Entwicklungen der modernen Zeit im 18. und 19.Jhdt. mit der Freimaurerei müsste sicher noch viel besser erforscht werden und würde vielleicht zu einem ganz neuen Geschichtsbild führen müssen.

Zu Louisenlund möchte ich nun einiges von der Internetseite"st-gemain.de" von Peter Schraud zitieren:





Peter Schraud:
"Ein Ausspruch des Prinzen Carl lässt die Idee, die Louisenlund für ihn verkörperte, deutlich werden und Louisenlund über alle Fragen der Gartentheorie und freimaurerischen Ikonographie hinausheben. Auf die Frage eines Freundes, des Grafen Reuterholm: ‚Le Jardin d’Eden, exist-il encore sur la terre?‘ antwortete der Prinz: ‚Je crois, qu’il existe.‘ Für die Freimaurer bedeutete der Garten Eden eine Allegorie auf die ursprüngliche Glückseligkeit des Menschen und die Utopie von der Brüderlichkeit aller Menschen auf Erden. Der Landschaftsgarten wurde zum rituellen Raum für die Arbeit der Freimaurer und zu einem Ort der Kontemplation im Anblick der göttlichen Natur. Für den Prinzen scheint mit der Metapher vom ‚Garten Eden‘ der Dualismus von menschlicher und göttlicher Existenz überwunden zu sein und sich der Traum von der menschlichen Freiheit erfüllt zu haben.“

Aus Christa Fiedler, „Herrenhaus und Park von Louisenlund“, in Landgraf Carl von Hessen 1744-1836. Schleswig 1996 (Ausstellungskatalog).


Graf Saint Germain in Schleswig-Holstein
Ende August 1779 trafen sich in Altona der junge Statthalter von Schleswig Holstein, Carl von Hessen, und der immer junge Graf Saint Germain, der aber nun schon in den 80ern war. „Ich werde Sie in Schleswig besuchen, und Sie sollen sehen, was wir zusammen für große Dinge ausrichten werden“, so erinnert sich Carl in seinen Memoiren der Worte des Grafen. Oberst Koeppern sollte ein Quartier besorgen und so wohnte der Gast im Palais Ahlefeldt, dem heute so genannten Prinzen-Palais (Landesarchiv). Der Landesherr wurde Schüler des großen Weltweisen. Sowohl auf Gottorf wie im Alchimistenturm des Schlossparks Louisenlund gaben sie sich Seite an Seite der Umwandlung der Elemente hin und den bald konkreten Plänen für neue Färbeverfahren von Seidenstoffen.

Quelle:http://st-germain.de/gsg_050.htm

Peter Schraud:
"Omnia cum Deo - Alles in Gemeinschaft mit Gott": dieser Wahlspruch soll den jugendlichen dänischen Feldmarschall Carl von Hessen ein Leben lang begleiten (1744 - 1836). Mit 22 Jahren wurde er Statthalter von Schleswig-Holstein und er blieb diesem Motto während seines jahrzehntelangen öffentlichen Wirkens zum Wohle seiner Landeskinder treu. Regierungssitz war das mächtige repräsentativeSchloss Gottorf vor Schleswig. Aber der Landesvater war zum Zeitpunkt der Übernahme des Regierungsamtes auch frisch verliebt und verheiratet: Louise, "Königstochter jüngste" folgte ihm von Kopenhagen nach Süden und blieb fast 65 Jahre an seiner Seite.


Vereint mit ihr, wirkte der begabte Militär mit rascher Auffassungsgabe als immens fleißiger Friedensfürst. Im Sommer 1772 musste sich die junge Familie von zwei kurz aufeinanderfolgenden Schicksalsschlägen erholen: dem Tod des vertrauten Freundes
Hartwig von Bernstorff und dem des eigenen Söhnchens Wilhelm.


Die freundliche Natur half – man zog sich auf das Landgut Louisenlund am südlichen Schleiufer zurück. „Einige Wochen, die wir auf dem Lande verlebten, übten auf meine Frau und mich den besten Einfluss aus."
Auf diese Weise wird aus dem Gut Ziegelhof, das der kurz zuvor zur Regierung gelangte Christian VII. von Dänemark seiner Schwester Louise zum Geschenk machte, Sommersitz Louisenlund. Die heilsame Ausstrahlung des Ortes war bemerkt worden. Das ist heute jedermann möglich nachzuprüfen. Für den, der die energetischen Kraftpunkte Europas studiert, liegt Louisenlund auf der großen europäischen Herzlinie, die von Karthago/Tunis über Mailand, Insel Reichenau, Externsteine, Jütland hinauf nach Norwegen führt.



Carl von Hessen nahm in Louisenlund seine Chance wahr, seinen eigenen Landschaftstempel zu errichten. Hermann von Motz (1743 – 1829), der später in Kassel wirkte, baute das schlichte und doch würdevolle Sommerschloss, der Park wurde von Johann Caspar Bechstedt nach Carls Wünschen angelegt. Dem tonangebenden Gartenästheten Christian Cay Lorenz Hirschfeld bedeutete Louisenlund nur „einen überaus anmutigen Auftritt“, der „der Seele die heitersten Bilder zurückbringt“. Aber der junge Fürst wollte mehr als eine Umrahmung des sommerlichen Familienglücks.



Der Graf von Saint Germain gilt als eine der interessantesten Persönlichkeiten des 18.Jahrhunderts. Er hatte ein immenses Wissen auf allen Gebieten der Naturwissenschaften, besonders der Alchimie, sprach mehrere Sprachen fließend, betätigte sich unter anderem als Komponist und spielte hervorragend Geige. Er beherrschte ein Verfahren zur Herstellung künstlicher Diamanten, entwickelte neue Möglichkeiten zur Herstellung von Farben zur Färbung von Wolle, Seide, Leder, und Holz, stellte etliche Medikamente her und entdeckte unter anderem die Heilkraft von Mineralquellen. Viele Bereiche des menschlichen Lebens wurden von ihm verbessert und erneuert. Er reist fast sein ganzes Leben lang, hauptsächlich in Europa, um die Völker zu verbinden und für den Frieden einzutreten. Sein Leben war äußerst abenteuerlich und geheimnisumwoben. Er wechselte so häufig nicht nur seinen Aufenthaltsort sondern auch seinen Namen, um unerkannt zu bleiben. Daher gibt es über sein Leben fast mehr Gerüchte als beweisbare Tatsachen. Selbst die Umstände seiner Geburt und die seines Todes sind rätselhaft. Viele seiner Zeitgenossen hielten ihn für unsterblich und behaupteten, dass er mehrere hundert oder tausend Jahre alt sein solle. Wahrscheinlich dagegen ist die Vermutung, dass der Graf am 28.05.1696 als erster Sohn des Fürsten Franz II Rakoczy von Transsylvanien in Siebenbürgen (im heutigen Rumänien) geboren wurde..