(Präsident Ezer Weizmann)
(als Stimme des ganzen Israel:) und empfing die Thora auf dem Berge Sinai, und zusammen mit Josua und Elia überschritt ich den Jordan. Ich habe Jerusalem an den Wassern von Babel nicht vergessen, und als der Herr Zion heimführte, war ich unter den Träumenden, die Jerusalems Mauern errichteten. Ich habe meine Familie in Kishinev verloren und bin in Treblinka verbrannt worden. Ich habe im Warschauer Aufstand gekämpft und bin nach Erez Israel gegangen, in mein Land. Erst 200 Generationen sind vergangen, seit ein Mensch namens Abraham aufstand, sein Land zu verlassen und in ein Land zu ziehen, das heute das Land Israel ist. Erst 150 Generationen sind vergangen von der Feuersäule des Auszugs aus Ägypten bis zu den Rauchsäulen der Schoa.
.....Meine Damen und Herren, wir sind ein Volk der Erinnerung und des Gebets. Wir sind ein Volk der Worte und der Hoffnung. Wir haben keine Reiche geschaffen, keine Schlösser und Paläste gebaut. Nur Worte haben wir aneinandergefügt. Möge Frieden noch zu unseren Zeiten gestiftet werden.
Amen.
(Präsident Weizmann am 16.1.1996 in der Rede vor dem Deutschen Bundestag)
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Mittwoch, 14. Oktober 2009
Ich war ein Sklave in Ägypten...
Heute stieß ich wieder auf die Rede, die der damalige Präsident von Israel, Ezer Weizmann, einst vor dem deutschen Bundestag hielt. Man kann darin spüren, welche Art von Lebensgefühl ihn mit seinem Volk und dessen Vergangenheit verbindet. Man muss die Aussagen wörtlich nehmen und sie nicht nur als bildliche Ausdrucksweise verstehen. Es offenbart sich dann etwas, was uns ganz fremd erscheint: